Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) muss sich aus Sicht von EZB-Direktor Fabio Panetta der Herausforderung stellen, die mit der sich andeutenden Verbreitung privaten digitalen Geldes durch große Technologiekonzerne einhergeht. "Wenn privates Geld digital wird, muss auch staatliches Geld neu erfunden werden", sagte Panetta laut veröffentlichtem Text bei einer Konferenz der Deutschen Bundesbank über die Zukunft des Zahlungsverkehrs in Europa.

Zentralbankgeld müsse unter allen Umständen verfügbar bleiben - natürlich in Form von Bargeld, aber möglicherweise auch als digitaler Euro. Später sagte Panetta, die EZB werde "wahrscheinlich" einen digitalen Euro emittieren. "Es steht nicht weniger als die Zukunft des Geldes auf dem Spiel", sagte er.

Die EZB wolle in der Lage sein, einen digitalen Euro zu emittieren, falls das notwendig werden sollte. Die EZB hat eine öffentliche Konsultation eingeleitet, die bis Januar laufen soll. Ihre Ergebnisse sollen laut Panetta veröffentlicht werden, sobald sie analysiert wurden.

Panetta stellte klar, dass die EZB als Emittentin eines digitalen Euro keine Einlagen hereinnehmen werde. Das würde sie von den Emittenten sogenannter Stable Coins unterscheiden. Ein digitaler Euro wäre ein reines Zahlungsinstrument, kein Investment.

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November 27, 2020 05:05 ET (10:05 GMT)