Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

WELTWIRTSCHAFT - "Das Wachstum wird sich 2023 weiter verlangsamen", sagt IWF-Direktorin Kristalina Georgieva. 2023 werde ein weiteres schwieriges Jahr für die Weltwirtschaft sein und die Inflation bleibe hartnäckig, aber sie rechne nicht mit aufeinanderfolgenden Herabstufungen wie im vergangenen Jahr, sofern keine unerwarteten Entwicklungen einträten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) glaube, dass die Verlangsamung des globalen Wachstums die Talsohle erreiche und sich gegen Ende des Jahres 2023 und zu Beginn des Jahres 2024 umkehre. (Süddeutsche Zeitung)

STAATSANLEIHEN - In den ersten Tagen des Jahres muss der Anleihemarkt gerade seine Aufnahmefähigkeit so richtig beweisen. Nach Zählung des Bankhauses Metzler nahmen Emittenten in der ersten Woche des Jahres 2023 gut 30 Milliarden Euro auf dem europäischen Anleihemarkt auf, deutlich mehr als vor einem Jahr. Da es auch in dieser Woche mit Emissionen wie etwa von der spanischen Bank Santander (5? Milliarden Euro) und der Energiekonzerne National Grid und Enel (je 1,75 Milliarden Euro) munter weiterging, spricht Metzler von einem Neuemissions-Feuerwerk. (FAZ)

AUTOBAHNEN - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lehnt den Neubau von Autobahnen nicht pauschal ab. "Es kann in Einzelfällen sinnvoll sein, bei Autobahnen Lücken zu schließen", sagte Habeck dem Spiegel. Damit widerspricht er Teilen seiner Partei, die ein Moratorium beim Neubau fordern. Allerdings drängt der Vizekanzler darauf, genau zu prüfen, welche Neubauprojekte sinnvoll sind. "Wir sollten nicht alles, was an Straßenneubau irgendwann mal irgendwie ersonnen wurde, einfach blind durchziehen - das ist nicht gut für die Umwelt und nicht gut fürs Klima", so Habeck. (Spiegel)

WINDKRAFT - Die Ampel-Regierung im Bund hat in ihrem ersten Amtsjahr die Nutzung der Windenergie in Deutschland laut einem Bericht nicht deutlich erhöht. Das gehe aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag. Demnach verzeichnete die Bundesnetzagentur Ende 2022 gegenüber dem Vorjahr nur ein Plus von 264 Windkraftanlagen an Land, während im letzten Jahr der großen Koalition 274 Anlagen hinzugekommen seien. (RND)

DSGV - Zum ersten Mal hat sich ein wichtiger Vertreter der Sparkassen-Szene öffentlich über einen möglichen künftigen Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) geäußert. Walter Strohmaier, Bundesobmann der Sparkassen, sagte der Wirtschaftswoche, er halte Bayerns Sparkassenpräsident Ulrich Reuter für geeignet, den Posten zu übernehmen. Der amtierende Sparkassenpräsident Helmut Schleweis mache zwar "einen ausgezeichneten Job", sagte Strohmaier. Er könne "von mir aus noch über Jahre hinaus unser Präsident sein". Strohmaier fügte aber hinzu: "Sollte es, aus welchem Grund auch immer, anders kommen, traue ich Ulrich Reuter, Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes, die Nachfolge selbstverständlich zu." (Wirtschaftswoche)

BANKEN IN INDIEN - Für europäische Banken beginnt in Indien ein Jahr der Unsicherheit. Bereits ab Mai drohen massive zusätzliche Hürden für ihre Geschäfte in dem asiatischen Wachstumsmarkt. Hintergrund ist ein Konflikt zwischen der EU und den indischen Regulierungsbehörden. Die europäische Wertpapieraufsicht Esma wünscht sich mit Blick auf Indientransaktionen größere Aufsichts- und Prüfungsbefugnisse - was in Neu-Delhi vehement abgelehnt wird. Als Folge des Streits will die EU sechs große indische Clearinghäuser ab dem 30. April nicht mehr anerkennen. Die überraschende Ankündigung weckt bei europäischen Finanzinstitutionen die Sorge, dass ihre Geschäfte in Asiens drittgrößter Volkswirtschaft künftig deutlich schwieriger und teurer werden könnten. (Handelsblatt)

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January 13, 2023 01:26 ET (06:26 GMT)