Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

CHINA-EINFLUSS - Die US-Regierung hat ihre europäischen Verbündeten aufgefordert, Mobilfunknetze vor chinesischem Einfluss zu sichern. "Die Vereinigten Staaten sind der Überzeugung, dass wir nicht-vertrauenswürdigen Anbietern nicht gestatten können, an unserer digitalen Infrastruktur, einschließlich unseres 5G-Netzes, mitzuwirken", sagte die Nato-Botschafterin der USA, Julianne Smith. Der Einsatz solcher Anbieter würde "inakzeptable Risiken für die nationale Sicherheit" mit sich bringen und zugleich eine Gefahr für die Privatsphäre der Bürger darstellen. (Handelsblatt)

AKTIENRENTE - Der Bundesrechnungshof hat die Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner scharf kritisiert, die gesetzliche Rentenversicherung durch ein schuldenfinanziertes Aktiendepot zu ergänzen. Rechnungshof-Präsident Kay Scheller sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, er halte die geplante Aktienrente für "bedenklich". Zum einen sei das Volumen von 10 Milliarden Euro deutlich zu klein, um die Rentenversicherung spürbar zu entlasten. "Aber mein eigentlicher Kritikpunkt: Wird die Aktienrente über Schulden finanziert, zahlen am Ende diejenigen die Zeche, die eigentlich entlastet werden sollen, nämlich die künftigen Generationen", betonte Scheller. (RND)

GRÜNE FONDS - Lange war Nachhaltigkeit ein wirksames Argument beim Verkauf von Fonds. Nun aber rudert eine ganze Reihe von Anbietern bei der Selbsteinstufung ihrer Produkte zurück. Fonds mit besonders hohem Anspruch an ökologische und soziale Wirkung beziehungsweise gute Organisationsführung (kurz: ESG) sortieren sie in die Schublade mit Standardanforderungen um. Blackrock, Amundi und Co reagieren damit auf verschärfte Beweispflichten und neue Haftungsregularien seitens der EU, die ab kommendem Jahr gelten. (Handelsblatt)

BUNDESWEHR - Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat baldige Großbestellungen für die Bundeswehr angekündigt und eine Steigerung ihres Etats verlangt, um fehlende Munition möglichst rasch zu beschaffen. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Lambrecht, Munition werde dringend benötigt. "Das bedeutet, der Verteidigungsetat wird im nächsten Jahr deutlich anwachsen müssen, damit genügend Geld da ist, um die Munitionsvorräte wieder aufzufüllen." Die Ministerin wird seit Tagen dafür kritisiert, dass die Bundeswehr neun Monate nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine noch immer keine Munition und kaum Rüstungsgüter bestellt habe, um die Bundeswehr zu ertüchtigen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

AKTIONÄRSRECHTE - Der Fondsverband BVI will sich der virtuellen Hauptversammlung nicht verschließen, toleriert aber keine Abstriche an den Aktionärsrechten in dem Format. "Wir haben immer gesagt, dass wir uns einem virtuellen Format nicht kategorisch verschließen, wenn in diesem die Aktionärsrechte wie in der Präsenzhauptversammlung gewahrt werden. Wir verlangen von den Emittenten, dass sie dies in virtuellen HV nun in der Praxis entsprechend umsetzen", sagte Timm Spyra-Sachse, Corporate-Governance-Experte des BVI. "Das Fragerecht der Aktionäre darf im Vorfeld nicht eingeschränkt werden. Dass Unternehmen vorab festlegen, wie viele Fragen insgesamt gestellt werden dürfen, lehnen wir strikt ab", so Spyra-Sachse weiter. (Börsen-Zeitung)

ÖSTERREICHS IMMOBILIENBRANCHE - Auf dem Wiener Parkett ist eine Konsolidierung der Immobilienwerte im Gange. Dadurch verkleinert sich der Streubesitz. Mittelfristig könnten Titel vom Börsenzettel verschwinden. Angestoßen hat die Bereinigung der lange Zeit durch wechselseitige Verflechtungen geprägten Branche der tschechische Milliardär Radovan Vitek. Er will bei seinen österreichischen Beteiligungen Immofinanz und S Immo umschichten. Immofinanz soll von Viteks CPI Group S-Immo-Aktien übernehmen, um auf eine Mehrheit an der S Immo zu kommen. Ein Pflichtangebot löst die Transaktion nicht aus, da sich an der Kontrolle durch CPI nichts ändert. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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November 30, 2022 01:06 ET (06:06 GMT)