Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

NEUN-EURO-NACHFOLGE-TICKET - Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich für eine angemessene Bürgerbeteiligung an der Nachfolge für das 9-Euro-Ticket ausgesprochen. "Es muss auch eine Verbindung sein zwischen den Kosten eines Angebots und der Inanspruchnahme. Sonst provoziert man CO2-intensive Freizeitfahrten", sagte Lindner beim Talk "RND vor Ort" des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Das wäre auch ökologisch wenig verantwortbar." Zugleich wiederholte Lindner die Bereitschaft des Bundes, sich an einer Nachfolge mit 1,5 Milliarden Euro zu beteiligen. (RND)

SCHULDENBREMSE - Bundesfinanzminister Christian Lindner hat einer Aufweichung der Schuldenbremse im Jahr 2023 erneut eine Absage erteilt und erklärt, dass er dazu nur im Fall einer "nicht vorhersehbaren Katastrophe", die außerhalb der staatlichen Handlungsfähigkeit liege, bereit sei. "Wenn jetzt eine neue katastrophale Tatsache käme, die jetzt nicht bekannt ist, dann kann man das im Sinne der Verfassung erwägen, ob man es braucht", sagte Lindner beim Talk "RND vor Ort" des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Man könne dann aber auch "nur mit der Krise zusammenhängende Maßnahmen" finanzieren. (RND)

LEBENSMITTELBRANCHE - Lebensmittelhersteller warnen angesichts drastisch gestiegener Energiekosten vor Massenentlassungen und leeren Regalen im Supermarkt. "Bis zu 30 Prozent der Unternehmen in unserer Branche sind von der Insolvenz bedroht", sagte Vehid Alemi?, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Ernährungswirtschaft (VdEw), im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Hochgerechnet auf ganz Deutschland bedeutet das, dass 200.000 Arbeitsplätze akut gefährdet sind." Alemi? warnte vor einem Domino-Effekt, sollten einzelne Unternehmen pleitegehen, die Vorprodukte für Nahrungsmittel herstellten: "Wir sprechen hier über den Zusammenbruch der Versorgungskette mit Lebensmitteln." (NOZ)

BANKENABGABE - Die europäische Bankenabgabe hat die großen Kreditinstitute in Deutschland im ersten Halbjahr fast überall stärker belastet als im Vorjahr. Mit Ausnahme der Dekabank und der schrumpfenden NordLB legten die Geldhäuser im laufenden Jahr mehr zurück als zuvor, wie aus den Halbjahresberichten und weiteren Angaben der Institute folgt. Dreistellige Millionenvolumen wendeten jeweils die Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank, DZ Bank und die größten Landesbanken LBBW und BayernLB auf. Besonders stark stieg die Last der Deutschen Bank und der BayernLB. (Börsen-Zeitung)

GETRÄNKEWIRTSCHAFT - Die Getränkewirtschaft in Deutschland wendet sich angesichts der hohen Energiepreise und Rohstoffkosten mit einem Hilferuf an die Politik. Brauereien, Mineralbrunnen, Fruchtsafthersteller und Getränkefachgroßhändler warnen gemeinschaftlich vor einer Pleitewelle in der Branche. "Längst haben die Kostensteigerungen für die Unternehmen ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht. Dies betrifft Handwerk und Mittelstand ebenso wie die Industrie", heißt es in einer Erklärung von fünf Branchenverbänden. "Ob Gas, Strom oder Kraftstoffe, ob Agrarrohstoffe, Verpackungen oder Logistik -- exzessive Kostensteigerungen, gepaart mit zunehmenden Störungen der Lieferkette bis hin zu Lieferausfällen, übersteigen bei vielen Unternehmen der Getränkewirtschaft die Grenzen der Belastbarkeit." (Welt)

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September 16, 2022 01:13 ET (05:13 GMT)