Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

VERBRENNER - Der Wirtschaftsrat der CDU warnt davor, dass die Europäische Union das Aus für Verbrenner-Fahrzeuge ab 2035 trotz des Kompromisses über klimaneutrale E-Fuel-Treibstoffe besiegeln wird. "Die vereinbarte Prüfung von E-Fuels ist lediglich ein unkonkreter Auftrag, keine Vorgabe und rechtlich nicht bindend", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger. "Es ist nicht zu erwarten, dass die EU-Kommission diesem Auftrag zeitnah oder gar objektiv nachkommt", betonte Steiger. Die deutsche Politik müsse auf die Umsetzung des Kompromisses dringen. (Augsburger Allgemeine)

EZB - Die Europäische Zentralbank prüft, wie sie die Banken daran hindern kann, Milliarden von Euro an zusätzlichen Gewinnen aus den extrem günstigen Krediten zu erzielen, die sie während der Pandemie aufgelegt hat. Die EZB stellte den Banken subventionierte Kredite zur Verfügung, um eine Kreditklemme während der Pandemie abzuwenden. Analysten zufolge werden aber steigende Zinssätze den Kreditgebern der Eurozone zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe bescheren. Es wird erwartet, dass der EZB-Rat darüber diskutieren wird, wie er dies einschränken könnte, so drei mit den Plänen vertraute Personen. (Financial Times)

KONZERTIERTE AKTION - Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall, Jörg Hofmann, hat keine hohen Erwartungen an die "konzertierte Aktion" am Montag im Bundeskanzleramt. "Wenn wir zu einem Grundverständnis für die jeweils andere Seite kommen würden, wäre das schon viel wert. Ich möchte die Erwartungshaltung an dieses erste Treffen allerdings nicht zu hoch legen", sagte Hofmann. Gleichwohl sei es wichtig, in den Austausch zu kommen und über Risikoszenarien und Reaktionen darauf zu diskutieren. Eine klare Absage erteilte der IG-Metall-Chef einer Lohnmoderation durch die Ampel-Koalition. (Funke Mediengruppe)

DECKELUNG SOZIALBEITRÄGE - Vor dem Spitzentreffen der Sozialpartner mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Verband der Familienunternehmer eine Deckelung der Lohnnebenkosten oder Sozialbeiträge gefordert. "In einer konzertierten Aktion gehört unbedingt auch die Deckelung der Lohnnebenkosten auf den Tisch: Es passt nicht zusammen, wenn Bundeskanzler Scholz einerseits Entlastungen verspricht, während andererseits seine Minister Heil und Lauterbach den Arbeitnehmern und Arbeitgebern immer höhere Sozialversicherungsbeiträge abknöpfen", sagte Verbands-Chef Reinhold von Eben-Worlée. (Rheinische Post).

FLUGREISEN - Vor dem Hintergrund der massiven Probleme an vielen Flughäfen fordert die Union eine Reform der EU-Fluggastrechteverordnung, damit etwa bei Annullierungen Passagiere schneller an ihr Geld kommen. Der Rechtsexperte der Bundestagsfraktion, Ingmar Jung (CDU), sagte: "Es ist nicht länger hinzunehmen, dass es den Fluggästen heute kaum möglich ist, ihre Rechte wirksam und niederschwellig durchzusetzen." Die Union mache sich daher für die Einsetzung von sogenannten "smart contracts" stark, "mit deren Hilfe vor allem die Rückerstattung der Kosten für einen ausgefallenen oder verspäteten Flug einfacher und schneller geltend gemacht werden können", so Jung. (Rheinische Post)

MEDIZINPRODUKTE - Medizinische Fachgesellschaften und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) schlagen Alarm: Eine zunehmende Knappheit an Medizinprodukten führt dazu, dass bereits heute in den Kliniken Patienten nicht mehr durchgehend nach dem Stand der Wissenschaft behandelt werden können. Grund dafür ist eine Reform des Medizinprodukte-Rechts durch die EU. Besonders betroffen sind Kinder und hier besonders Neugeborene mit angeborenem Herzfehler. Weil immer weniger spezielle Medizinprodukte verfügbar sind, muss teilweise wieder verstärkt operiert werden. (Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten)

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July 04, 2022 01:11 ET (05:11 GMT)