Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

AMPEL - Der designierte Klima- und Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Kritik an den grünen Ergebnissen bei den Koalitionsverhandlungen zurückgewiesen und Deutschland auf einen Umbruch in der Klimapolitik eingestimmt. Dem Land eröffne sich eine historische Chance, er rechne aber auch mit Widerständen. "Die Transformation unserer Industrie mit Millionen von Arbeitsplätzen, der Umbau des Energiesektors ist für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, ja Europas entscheidend", sagte Habeck. "Klimaneutralität ist ein gigantisches Transformationsprojekt, mit immens viel Veränderung und Zumutung, das muss man moderieren." Er wisse aber, dass schwere Entscheidungen anstünden. (Süddeutsche Zeitung)

NACHTRAGSHAUSHALT - Zur Finanzierung geplanter Milliardeninvestitionen in die Digitalisierung und den CO2-neutralen Umbau der Wirtschaft plant die künftige Ampel-Koalition nach Angaben von SPD-Fraktionsvize Achim Post noch 2021 einen Nachtragshaushalt. Die neue Regierung werde "noch in diesem Jahr einen Nachtragshaushalt auf den Weg bringen, mit dem wir nicht verbrauchte Kreditermächtigungen aus 2021 in den Klima- und Transformationsfonds überführen", sagte Post. "Allein dadurch schaffen wir zusätzliche Investitionsspielräume, die in den kommenden Jahren jeweils im zweistelligen Milliardenbereich liegen." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

BARGELD - Der designierte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) plant schärfere Maßnahmen gegen Geldwäscher und Steuerhinterzieher. "Was auf keinen Fall akzeptabel ist, sind Schwarzgeld und Steuerhinterziehung", sagte Lindner. "Die ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler werden so geschädigt." Künftig sollen Personen, die aus dem Ausland Immobilien in Deutschland erwerben wollen, nachweisen, dass das investierte Kapital versteuert wurde. Ebenso wolle er verbieten, dass Immobilien mit Bargeld bezahlt werden können. (Der Spiegel)

NORD STREAM 2 - Die künftigen Ampel-Koalitionäre streiten über die Zukunft der Ostseepipeline Nord Stream 2. Auslöser ist der Einsatz eines Schiffes der Klimastiftung des Landes Mecklenburg-Vorpommern bei der Fertigstellung der Leitung. "Die Stiftung ist so sehr zur Rettung des Klimas geeignet wie Benzin zum Feuerlöschen", sagte Claudia Müller, Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern. Der Stiftungszweck sei "purer Etikettenschwindel". SPD-Politiker nehmen die Stiftung dagegen in Schutz. Es gehe darum, die Realisierung des Projektes trotz der völkerrechtswidrigen US-Sanktionen zu gewährleisten. Dagegen könne man nichts einwenden, sagte Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. (Handelsblatt)

KAPITALPUFFER - Die Deutsche Bundesbank bereitet die Banken auf eine Reaktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers vor. Nach der Präsentation des aktuellen Finanzstabilitätsberichts sollte es keinen Zweifel mehr daran geben, dass die BaFin in Kürze den antizyklischen Kapitalpuffer reaktivieren wird. Es ist höchste Zeit. Die EZB strich in der vergangenen Woche in ihrem Finanzstabilitätsbericht die Bundesrepublik als einziges Land der Eurozone heraus, das dem Boom bei den Wohnimmobilienpreisen noch nicht mit makroprudenziellen Aufsichtsinstrumenten zu Leibe gerückt ist. (Börsen-Zeitung)

AIRLINES - Eine Welle von Corona-Infektionen in Kontinentaleuropa hat einen Schatten auf die Erholung der Reisebranche geworfen und Ryanair-Chef Michael O'Leary sagt für den nächsten Monat eine "schwierige Zeit" voraus. In vielen Ländern der Region steigt die Zahl der Infektionen und Todesfälle rapide an, und mehrere Länder, darunter Österreich und die Slowakei, haben Lockdowns verhängt. Die Besorgnis über einen schwachen Winter hat sich auf die Reiseaktien ausgewirkt: Die Aktien von Easyjet, dem Eigentümer von British Airways, IAG, und Europas größter Hotelgruppe Accor sind in den letzten drei Wochen jeweils um etwa 15 Prozent gefallen. O'Leary sagte, es sei "unvermeidlich", dass steigende Covid-Fälle den Reiseverkehr beeinträchtigen werden. (Financial Times)

EU-SCHULDENREGEL - EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni hat die künftige deutsche Bundesregierung angesichts der wirtschaftlichen Belastungen der Corona-Krise zu einer Debatte um eine Reform der europäische Schuldenregeln aufgefordert. "Ich erwarte das Bewusstsein, dass es notwendig ist, einen Konsens zu erreichen, damit die Haushaltsregeln realistisch sind", sagte der frühere italienische Ministerpräsident. "Wir haben eine Situation mit sehr hohen Schuldenzuwächsen, insbesondere in der Eurozone", betonte der Sozialdemokrat. Die hohe Staatsverschuldung der Euro-Staaten könnten durch die wirtschaftlichen Corona-Folgen nur sehr langsam abgebaut werden, ohne eine wirtschaftliche Erholung zu gefährden. (Augsburger Allgemeine)

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November 26, 2021 00:51 ET (05:51 GMT)