Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

IMPFNACHWEIS - Der offizielle deutsche Impfnachweis weist eine gravierende Sicherheitslücke auf, wie zwei IT-Sicherheitsspezialisten dem Handelsblatt bestätigt haben. Ihnen ist es gelungen, innerhalb von 48 Stunden unbemerkt auf das Impfnachweis-Portal der Apotheken zuzugreifen und gültige Zertifikate zu erstellen - ohne Prüfung, ob die betreffende Person geimpft ist oder nicht. Vom Handelsblatt mit den Mängeln konfrontiert, stoppte der Deutsche Apothekerverband (DAV) am Mittwoch die Möglichkeit zur Ausstellung von Impfnachweisen. (Handelsblatt)

IMPFPOLITIK - In der Debatte um den Umgang mit Ungeimpften lehnt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, Strafen ab: "Aktuell sollte sich der Diskurs weniger um Strafen für Ungeimpfte als vielmehr um Freiheiten für vollständig Geimpfte drehen". "Das würde den Menschen doch am Anschaulichsten zeigen, dass man an der Wirksamkeit der Impfungen keinen Zweifel hat." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

CORONA - Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat Bund und Länder angesichts steigender Corona-Infektionszahlen vor "überhastetem Vorgehen" und einem erneuten Lockdown gewarnt. "Es ist zunächst einmal nicht überraschend, dass die Fallzahlen wieder steigen. Das alleine aber ist wenig aussagekräftig, da sich die Inzidenzen mit steigender Impfquote von der Zahl der schweren Verläufe entkoppeln", sagte Gassen. (Rheinische Post)

KLIMAPRÄMIE - Die CSU will mehr Anreize für Klimaschutz durchsetzen. "Wir wollen eine Klimaprämie für Privathaushalte, für den neuen Kühlschrank, die Waschmaschine", sagte Generalsekretär Markus Blume. Die Prämie wird Teil des CSU-Bundestagswahlprogramms sein, das die Partei an diesem Freitag als Ergänzung zum gemeinsamen Programm der Union vorstellen will. Der über die Steuer absetzbare Bonus soll bis zu 10.000 Euro betragen und klimafreundliche Investitionen zu Hause belohnen. (Süddeutsche Zeitung)

EU-DIPLOMATIE - Die EU will ihre Außenpolitik neu ausrichten und dabei die wachsende Macht von Internetkonzernen wie Google und Facebook stärker in den Blick nehmen. Das geht aus einem internen Papier des Europäischen Auswärtigen Diensts (EAD) hervor, das dem Handelsblatt vorliegt." Globale Tech-Unternehmen sind zu machtvollen Akteuren geworden, die einen so großen Einfluss auf die Gesellschaft haben, wie es in der Vergangenheit selten der Fall war", schreiben die EU-Beamten. "Ein informierter Dialog mit der Privatwirtschaft über ihre Rolle und Verantwortung ist ein wichtiger Bestandteil der externen Digitalpolitik." Die EU plant daher, eine Außenvertretung in San Francisco zu gründen. (Handelsblatt)

BIER-PRODUKTION - Der weltweite Bierausstoß ist im Corona-Jahr 2020 weit weniger stark eingebrochen als befürchtet. Um 4,9 Prozent auf knapp 1,82 Milliarden Hektoliter ist die globale Produktionsmenge gesunken, zeigt der aktuelle Jahresbericht des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas aus Nürnberg. Gerechnet hatten die Experten ursprünglich mit einem Minus zwischen 8 und 14 Prozent. "Die Verlagerung des Konsums von der Gastronomie nach zuhause ist weit besser gelungen als erwartet", sagt Geschäftsführer Alexander Barth. (Welt)

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July 23, 2021 00:54 ET (04:54 GMT)