Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

REEDEREIEN - Große Reedereien beginnen nordeuropäische Häfen wegen deren hoher Auslastung aus ihren Fahrplänen zu streichen. Vorreiter waren Maersk und MSC, die beiden größten Reedereien der Welt. Seit Anfang Juni bereits fahren sie ihr übliches Terminal von Eurogate in Hamburg nicht mehr an - unter anderem wegen der vollen Lagerplätze und der "außergewöhnlichen Wartezeiten", wie Maersk mitteilen ließ. Hapag-Lloyd will deshalb Rotterdam für sieben Wochen nicht mehr anfahren. Zugleich bildet sich ein Stau von Binnenschiffen auf Rhein und Elbe. (Wirtschaftswoche)

STEUERHINTERZIEHUNG - Die 2015 verschärfte Steuergesetzgebung schreckt Betrüger in Deutschland offenbar kaum ab. Im vergangenen Jahr summierten sich die festgestellt hinterzogenen Steuern auf fast 1,25 Milliarden Euro, den höchsten Wert seit 2017. Das entspricht dem Betrag, mit dem der Bund von 2022 an die Pflegeversicherung bezuschussen will. (Süddeutsche Zeitung)

START-UPS - Vier deutsche Finanz-Start-ups haben innerhalb eines Monats mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an frischem Kapital eingesammelt. An den Fundings sieht man auch gut, wie divers die deutsche Fintech-Szene mittlerweile aufgestellt ist. Alleine Trade Republik sicherte sich 900 Millionen Dollar, was das Unternehmen zum wertvollsten Start-up Deutschlands machte. (FAZ)

RENTE - Die Ankündigung einer "Generationenrente" im Wahlprogramm von CDU und CSU stößt bei Wirtschaftsforschern auf deutliche Vorbehalte. Ifo-Experte Joachim Ragnitz warnt vor einer Doppelbelastung der erwerbsfähigen Generation. Diese müsste nach seinen Worten sowohl für die Alterssicherung der aktuellen Rentner Steuern und Beiträge zahlen als auch für den Aufbau des Kapitalstocks für die späteren Rentner. "Das spricht eindeutig gegen den Vorschlag der Unionsparteien", sagte Ragnitz. (Neuen Osnabrücker Zeitung)

RENTE - Grüne und FDP haben die Aussage von CSU-Chef Markus Söder, die Ausweitung der Mütterrente zur Bedingung für die nächste Koalitionsregierung zu machen, zurückgewiesen. "Will er mit einer Teppichhändlermentalität die Leute für doof verkaufen", sagte der Grünen-Rentenexperte Markus Kurth dem Tagesspiegel. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Johannes Vogel sagte: "Ohne solides Fundament kann man keine neuen Geschosse bauen".

KLIMABÜNDNIS - Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) bietet der Industrie ein langfristiges Klimabündnis für das Erreichen der Klimaziele an. "Deutschland wird 2045 klimaneutral sein, für die Industrie mit ihren langen Investitionszyklen ist das keine ferne Zukunft, sondern schon heute ganz konkret", sagte die SPD-Politikerin. Um die richtigen Investitionsentscheidungen zu treffen, könne die Industrie auf die Unterstützung der Bundesregierung zählen. "Ohne staatliche Hilfen werden diese gigantischen Investitionen nicht zu stemmen sein", betonte die Umweltministerin. "Die Industrie braucht klare Rahmenbedingungen, schnelle Starthilfen und Planungssicherheit." (Augsburger Allgemeine)

TOURISMUS - Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat die pauschale Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet durch das Robert-Koch-Institut (RKI) kritisiert. "Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Politik zu einer regionaleren Betrachtungsweise übergehen könnten", sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen mit Blick auf das Vorgehen des RKI. "Insbesondere Madeira weist eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liegt, wird aber dennoch ab Dienstag - wie gesamt Portugal - als Virusvariantengebiet gelistet. Das ist nur schwer nachzuvollziehen", sagte Heinen. (Rheinische Post)

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June 28, 2021 01:27 ET (05:27 GMT)