Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

INFLATION - Ökonom Michael Hüther rechnet nach der Corona-Pandemie nur mit einem kurzfristigen Anstieg der Inflation. "Die steigende Nachfrage nach der Pandemie wird zu höheren Preisen führen, dieser Inflationseffekt wird aber nur vorübergehend sein und sich auf wenige Sektoren wie die Tourismusbranche konzentrieren", schreibt der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) in einer Studie. (Handelsblatt)

EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet in den nächsten Monaten deutlich steigende Preise - allerdings nur für einen kurzen Zeitraum. In einem Gastbeitrag schreibt EZB-Chefvolkswirt Philip Lane: Vorübergehende Preisanstiege ließen sich "auf eine Vielzahl temporärer Faktoren zurückführen, die allesamt keinen Einfluss auf die mittelfristige Inflationsdynamik haben dürften". In den nächsten Jahren werde die Inflation deutlich unter dem angestrebten Ziel von zwei Prozent bleiben. (Handelsblatt)

INFEKTIONSSCHUTZGESETZ - Bundeskanzlerin Angela Merkel strebt eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes an, um die Corona-Maßnahmen bundesweit zu vereinheitlichen. Wie es in Regierungskreisen heißt, werden demnach Landkreise bei erhöhten Inzidenz- und R-Werten sowie unter Berücksichtigung anderer Faktoren ihre Maßnahmen verschärfen müssen. (Bild-Zeitung)

ÖFFNUNGENSTRATEGIE - Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat Modellversuche und Öffnungsstrategien in der Corona-Pandemie angesichts der steigenden Intensivpatientenzahlen als verantwortungslos kritisiert. "Ich halte es für unverantwortlich in der gegenwärtigen Phase über Öffnungen nachzudenken", sagte Montgomery. "Erst wenn die Inzidenzen wieder tief unten sind, der R-Wert deutlich kleiner 1 und die Belegung der Intensivstationen rückläufig sind, kann man darüber nachdenken." (Augsburger Allgemeine)

ASTRAZENECA-IMPFUNGEN - Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat einen klaren Fahrplan der Gesundheitsminister von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen bei Astrazeneca-Impfungen gefordert. Auf die Frage, was er von den Ministern erwarte, sagte Mertens: "Ein klares, einheitliches und möglichst einfaches Vorgehen." (Rheinische Post)

IMPF-ABSTAND - Die Ständige Impfkommission und das Robert-Koch-Institut wollen Vorschläge prüfen, für eine größere Anzahl an Erstimpfungen den Abstand zur Zweitimpfung bei Mitteln von Biontech und Moderna zu verlängern. "Stiko und RKI beschäftigen sich intensiv auch mit dieser Frage und wollen zu einer wissenschaftlich begründbaren Stellungnahme kommen", sagte der Vorsitzende der Ständige Impfkommission Thomas Mertens. Dies zähle grundsätzlich zu den Aufgaben der Kommission, betonte er. (Augsburger Allgemeine)

WIRTSCHAFTSGIPFEL - Die mittelständische Wirtschaft will beim Wirtschaftsgipfel mit Minister Peter Altmaier (CDU) an diesem Donnerstag eine Post-Corona-Agenda einbringen. "Die Corona-Krise hat bereits jetzt massive Bremsspuren und Verwerfungen im deutschen Mittelstand ausgelöst. Deshalb muss es jetzt darum gehen, durch ein gezieltes Aktionsprogramm für den deutschen Mittelstand die Konsequenzen der Krise für die mittelständischen Unternehmen abzufedern und ihnen Unterstützung und Perspektiven zu ermöglichen", sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW). (Funke Mediengruppe)

PANDEMIEBEKÄMPFUNG - Kurz vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen am Montag hat die FDP ein neues Verfahren für die Pandemiebekämpfung in Deutschland gefordert. "Die Runde der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten funktioniert nicht mehr", sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing. Es sei verantwortungslos, weitreichende Freiheitseinschränkungen ohne umfassende Einbeziehung der Parlamente zu beschließen, ohne auch nur deren rechtliche Umsetzbarkeit überprüft zu haben. (Funke Mediengruppe)

DIÄTEN - Die Diäten der Bundestagsabgeordneten sinken wegen der Corona-Pandemie noch stärker als ursprünglich prognostiziert. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach müssen die Diäten zum 1. Juli sogar um 0,7 Prozent statt der ursprünglich erwarteten 0,6 Prozent gesenkt werden. (Bild-Zeitung)

TECHNOLOGIEPOLITIK - Die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär, spricht sich für die Schaffung eines Zukunftsministeriums aus. In einem Gastbeitrag schreibt sie von einem Haus, das sich mit "Deep Tech", also "großen zukunftsweisenden Technologiefeldern, und dem sich daraus ergebenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Wandel holistisch auseinandersetzt". Es gehe um ein "Gestaltungsministerium", das neue Entwicklungen aufgreife und ganzheitliche Lösungswege entwickle. (FAZ)

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April 08, 2021 00:58 ET (04:58 GMT)