Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

DIGITALISIERUNG - Mit ambitionierten Zielen will die EU ihre digitale Wettbewerbsfähigkeit stärken und weniger abhängig von den USA und China werden. Vizekommissionschefin Margrethe Vestager und Industriekommissar Thierry Breton präsentierten am Dienstag in Brüssel einen Aktionsplan, der den Kontinent zu einem der fortschrittlichsten Wirtschaftsräume der Welt machen soll. Unter anderem sollen bis 2030 alle Ballungsgebiete mit dem Echtzeitmobilfunk 5G versorgt werden. Zudem soll Europa bei der Produktion von Computerchips zur Weltspitze aufschließen. Auch für die Digitalisierung von Firmen und staatlichen Dienstleistungen hat die Kommission ehrgeizige Ziele definiert. Im Handelsblatt-Interview sprach Vestager von einer "industriellen Revolution" im Digitalen. (Handelsblatt)

BAFIN - Für private Wertpapiergeschäfte der Mitarbeiter gibt es bei der Finanzaufsicht Bafin klare Ansagen: "Unverzüglich" und "ohne schuldhafte Verzögerung" sollen die Transaktionen gemeldet werden. Streng kontrolliert hat das aber über lange Zeit niemand. Das legen Recherchen des Handelsblatts und eine Kleine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler nahe. Vor dem Wirecard-Skandal hätten Mitarbeiter wiederholt Transaktionen sehr spät gemeldet, ohne dass das geahndet worden wäre, sagten Insider dem Handelsblatt. (Handelsblatt)

OECD - Die Konjunkturaussichten haben sich deutlich aufgehellt. Die Weltwirtschaft werde 2021 um 5,6 Prozent zulegen, heißt es im neuen OECD-Wirtschaftsausblick, der am Dienstag veröffentlicht wurde. "Die Lage ist erheblich besser als nach der Finanzkrise 2009", sagte OECD-Chefvolkswirtin Laurence Boone dem Handelsblatt. Die Regierungen hätten schnell mit großen Konjunkturpaketen reagiert und damit die Lehren aus den Fehlern von 2009 beherzigt. "Die Wirtschaftsstrukturen sind größtenteils erhalten geblieben. Sobald also die Wirtschaft wieder öffnet, können Unternehmen sofort großenteils genauso produzieren und handeln wie vor Corona", sagte sie. (Handelsblatt)

BANKEN - Hacker stellen Banken vor immer größere Herausforderungen in der IT-Sicherheit - zusätzlich befeuert vom pandemiebedingten Drang zur Heimarbeit. Die Zahl der Cyberattacken nehme ebenso zu wie ihre Qualität, beobachtet Thomas Schumacher, Leiter IT-Security von Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die Angriffe, Angriffsmuster und gewählten Waffen entwickeln sich immer weiter." Im Schnitt ist jede Bank seinen Erkenntnissen zufolge pro Jahr etwa 80 zielgerichteten Attacken ausgesetzt. "Und zwar solche, die den Verantwortlichen in den Banken wirklich Kopfzerbrechen bereiten." Aber nicht nur sie werden zur Zielscheibe, sondern auch ihre Regulierer, wie die jüngsten massenhaften Angriffe auf E-Mail-Programme von Microsoft veranschaulichen, welche die europäische Bankenregulierung EBA trafen. (Börsen-Zeitung)

REISEBRANCHE - Schnelltests, Impfungen und Immunitätsnachweise sollen die Reisebranche vor einem drohenden Wirtschaftsdesaster im Sommer retten. Das forderte jetzt Tui-Deutschlandchef Marek Andryszak zum Messeauftakt der ITB Berlin, die dieses Jahr ins Internet wanderte. Konzernchefs von Ryanair, Delta Airlines und Hyatt zeigten sich auf dem virtuellen Branchentreff verhalten optimistisch, dass dies gelingen wird. Auf der Strecke bleiben könnte allerdings das branchenweit übliche Modell, das für jeden Pauschalurlaub eine Vorauszahlung vorsieht. (Handelsblatt)

MONDSTATION - China und Russland haben eine Absichtserklärung zum gemeinsamen Bau einer Forschungsstation auf dem Mond unterzeichnet. Das meldete die "Global Times" unter Berufung auf die chinesische Weltraumbehörde. (FAZ)

EURO-STABILITÄTSPAKT - EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni fordert eine Änderung des Euro-Stabilitätspaktes, um eine höhere Verschuldung der E"U-Mitgliedstaaten zugunsten öffentlicher Investitionen zu ermöglichen. "Wir brauchen eine Verständigung über neue gemeinsame Regeln angesichts der neuen Herausforderungen", sagte Gentiloni den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gentiloni sagte, alle Staaten in der Eurozone hätten heute eine viel höhere Verschuldung, durchschnittlich sei sie auf 102 Prozent des Bruttosozialprodukts gestiegen; nach den Regeln des Stabilitätspakts soll diese Quote der staatlichen Gesamtverschuldung bei 60 Prozent des Bruttosozialprodukts liegen. Zugleich bestehe aber ein großer Investitionsbedarf in der EU, so Gentiloni. (Funke Mediengruppe)

KOALITIONEN - Der Innenminister Baden-Württembergs und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl strebt mit seiner Partei eine Fortsetzung der Koalition mit den Grünen an. Strobl zeigt sich trotz schwacher Umfragewerte zuversichtlich, dass die CDU bei der Landtagswahl am Sonntag stärkste Partei wird. (Bild)

STROMVERBRAUCH - Die Stromkosten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher sind während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Das zeigt eine Auswertung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online für den Spiegel. Der Stromverbrauch stiegt demnach 2020 im Schnitt um 162 Kilowattstunden, was einem Plus von etwa fünf Prozent entspricht. Bei einem durchschnittlichen Preis von 31,37 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich im Mittel Mehrkosten von rund 50 Euro. Hauptgrund für den höheren Verbrauch ist, dass viele Menschen wegen Shutdowns, Homeschooling und Homeoffice-Arbeit mehr Zeit zu Hause verbringen. (Spiegel)

TRANSPARENZREGELN - Der stellvertretende Unionsfraktionschef Thorsten Frei hat als Konsequenz aus der Maskenaffäre schärfere Transparenz-Regeln für die Nebentätigkeiten von Abgeordneten angekündigt. Die Koalition werde das bisherige Zehn-Stufenmodell für die Veröffentlichung von Einkünften im Internet überarbeiten, sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Zudem verlangte er eine schnelle Aufklärung aller im Raum stehenden Vorwürfe und Verdachtsmomente. "Klar ist, dass in solch einer Situation alles auf den Tisch muss, was klärungsbedürftig ist", betonte der CDU-Politiker. Frei warnte vor einem Schaden für die Demokratie. (Augsburger Allgemeine)

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March 10, 2021 00:40 ET (05:40 GMT)