Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

ENBW - Der Karlsruher Energieversorger ENBW hat 214 Gemeinden in Baden-Württemberg davon überzeugen können, sich an der ENBW-Tochter Netze BW zu beteiligen. Damit gehören den Kommunen nun knapp 14 Prozent an der Netzgesellschaft, die vor allem das Verteilnetz für Gas und Strom in vielen Regionen des Landes betreibt. Der Karlsruher Konzern hat damit fast 308 Millionen Euro eingenommen. Christoph Müller, der Vorsitzende Geschäftsführer von Netze BW, zeigte sich mit der Beteiligungsquote sehr zufrieden. Die Kommunen haben nun ein gewisses Mitspracherecht bei Netze BW, sind im Aufsichtsrat des Netzbetreibers und der Geschäftsführung der Beteiligungsgesellschaft vertreten und erhalten zudem eine Verzinsung von 3,6 Prozent für ihr Investment. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)

ALLIANZ/DEUTSCHE - Topmanager der Deutschen Bank und der Allianz sind angeblich in Deals mit zwei problematischen Geschäftsleuten verwickelt gewesen. Es geht um das Gemeinschaftsunternehmen Auto1 Fintech, welches Deutsche Bank, Allianz und die Firma Auto1 2018 an den Start gebracht und später wieder aufgegeben haben. Co-Geldgeber war nach SZ-Recherchen neben dem Geschäftsmann Bensen Safa auch der Investor Daniel Wruck. Safa könnte in internationale Finanzdelikte verstrickt sein. Entsprechende Vorwürfe erhebt ein israelischer Experte für Terrorfinanzierung. Safa bestreitet das. Dokumente zeigen, dass Topmanager der Deutschen Bank die Pläne offenbar ohne ausreichend Prüfung vorangetrieben haben. Die Deutsche Bank teilte mit, sie habe im Zuge der Beteiligung geldwäscherechtliche Aspekte geprüft. Von der Allianz heißt es, die Prüfung der Mitgesellschafter habe "keine Auffälligkeiten ergeben". Bei Auto1 beruft man sich darauf, sich bei Auswahl und Prüfung der Partner "ausschließlich auf die Empfehlungen der Deutschen Bank verlassen" zu haben. Die Finanzaufsicht Bafin lässt wissen, sie kenne den Vorgang. Safa teilte mit, beim Vorwurf, in Geldwäsche verwickelt zu sein, handle es sich um "gänzlich unbegründete Anschuldigungen". Wruck ließ die Fragen inhaltlich unbeantwortet. (Süddeutsche)

IFF - Der Aromenkonzern IFF will nicht nur Fleischersatz herstellen. Es gibt auch Forschungsprojekte für pflanzenbasierten Fisch und veganen Käse, wie der deutsche Unternehmenschef Andreas Fibig sagte. IFF arbeite an "allen möglichen Käsesorten von Camembert bis Gouda". Das ist in einer recht frühen Phase, und es gibt noch keine marktreifen Produkte, aber Fibig kann sich vorstellen, dass veganer Käse ein ähnlich attraktiver Markt werden könnte wie vegane Fleischalternativen. (FAZ)

DEUTSCHE WOHNEN/VONOVIA - Nach dem vorläufigen Scheitern der milliardenschweren Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen hält sich Vonovia-Chef Rolf Buch einen neuen Anlauf offen. "Die Zeit spielt eher für uns", sagte Buch im Interview. Viele Investoren müssten sich jetzt überlegen, wie sie sich verhalten. Denkbar sei, dass Vonovia seine Deutsche-Wohnen-Aktien verkaufe, weitere Anteilscheine erwerbe - oder ein neues Angebot unterbreite. (Handelsblatt)

OTTO BOCK - Der Prothesenhersteller Ottobock will 2022 an die Börse gehen und plant einen der größten Börsengänge, die zurzeit in Europa vorbereitet werden. Deshalb haben sich viele Banken darum beworben, den Börsengang begleiten zu dürfen. Zu den Gesprächspartnern von Ottobock gehörten unter anderem Vertreter von JP Morgan, Deutscher Bank und Credit Suisse, wie es in Finanzkreisen hieß. (Handelsblatt)

EMS-CHEMIE - Die Schweizer Milliardärin und Chefin von Ems-Chemie spottet gern über ihre Kunden - die deutschen Autobauer. "Die deutsche Autoindustrie reitet sich politisch, indem sie sich nicht wehrt oder mit der EU-Kommission zusammenarbeitet, völlig ins Abseits", sagte Magdalena Martullo-Blocher. Die Elektromobilität sei ohne Verbote und Auflagen noch nicht wettbewerbsfähig. Daher schade die EU der Industrie mit ihren strikten Vorgaben, ist sie überzeugt. Spott hat sie übrig für Kunden, die trotz rasant steigender Nachfrage in Werksferien gehen. "Vor allem in Deutschland geht man von Corona in den Urlaub." Der Anspruch in der deutschen Autoindustrie, die Produktion hochzufahren, sei nicht groß. (Handelsblatt)

SIEMENS - Siemens-Personalchefin Judith Wiese mag die Frauenquote zwar nicht, hält sie aber dennoch für notwendig. Wegen der Digitalisierung werde es Veränderungen geben. Ein Viertel der Rollen in einem Werk in Deutschland stehe vor so großen Veränderungen, dass Siemens über Um- und Neuschulungen reden müsse. "Wir wollen so viele Menschen wie möglich mitnehmen, aber uns ist auch klar, dass das nicht überall gelingen wird. Es werden Jobs verloren gehen, aber auch neue entstehen", sagte Wiese. (SZ)

ARMANI - Der italienische Modekonzern Armani hat sich wegen steigender Nachfrage in China und den USA deutlich erholt. Im ersten Halbjahr sei der Umsatz um 34 Prozent gewachsen, wie Unternehmensgründer Giorgio Armani mitteilte. "Das Ziel ist es, bis 2022 auf das vor der Pandemie erreichte Niveau zurückzukehren", sagte der Designer. (SZ)

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July 26, 2021 01:37 ET (05:37 GMT)