Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

LUFTHANSA - Knapp drei Monate nach dem Tod des Münchner Selfmade-Milliardärs Heinz Hermann Thiele haben sich seine Erben von gut der Hälfte ihres Lufthansa-Aktienpakets getrennt. Die Familiengesellschaft KB Holding erlöste mit dem Verkauf von 33 Millionen Lufthansa-Aktien am Donnerstagabend innerhalb weniger Stunden 323 Millionen Euro, wie die mit der Platzierung beauftragte Investmentbank mitteilte. Der Preis lag mit 9,80 Euro um 10 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs von 10,87 Euro - ein ungewöhnlich großer Abschlag. Die KB Holding reduziert damit ihren Anteil an der Lufthansa von zuletzt 10,04 auf etwa 4,5 Prozent, dürfte aber immer noch deren zweitgrößter Aktionär nach dem Bund sein. (Reuters)

DEUTSCHE BANK - Das Kreditinstitut will seine Strategie noch stärker auf Nachhaltigkeit ausrichten. Hatte die Bank bisher für das Jahr 2025 das Ziel, nachhaltige Finanzierungen in einem Volumen von 200 Milliarden Euro zu erreichen, so soll dies nun bereits im Jahr 2023 erreicht werden. "Wir müssen schnellstmöglich von Ambition zu Wirkung kommen", sagt der Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzende Christian Sewing. Bis Ende des ersten Quartals 2021 hatten die Geschäftsbereiche der Bank - ohne die DWS - nachhaltige Finanzierungen und Kapitalanlagen in einer Größenordnung von 71 Milliarden Euro ermöglicht. Zukünftig will die Bank für jeden einzelnen Geschäftsbereich Jahresziele für nachhaltige Finanzierungen und Kapitalanlagen festsetzen. (FAZ)

SIEMENS HEALTHINEERS - Chef Bernd Montag stellt erstmals die Fortführung der ertragsschwachen Ultraschallsparte innerhalb seines Konzerns öffentlich infrage. "In dem Geschäft können wir sein, müssen es aber nicht", sagte Montag. Es trage nur 3 bis 4 Prozent zum Konzernumsatz der Siemens-Medizintechniktochter bei. Damit bestätigt Montag indirekt Verkaufsüberlegungen für das Ultraschallgeschäft. Finanzkreisen zufolge hat Siemens Healthineers die US-Bank J.P. Morgan beauftragt, einen Verkauf zu prüfen. Der Wert der Sparte wird auf bis zu eine Milliarde Dollar taxiert. (Manager Magazin)

DEUTSCHE TELEKOM - Dank der Übernahme von Sprint durch T-Mobile US will die Telekom in den nächsten drei Jahren deutlich mehr Gewinn machen. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA AL) soll im Schnitt jährlich um 3 bis 5 Prozent zulegen. Bisher galt jeweils das Ziel eines Anstiegs um 2 bis 4 Prozent. Durch die hohen Synergien, die in den USA gehoben werden, soll aber vor allem das bereinigte Ergebnis je Aktie "gewaltig wachsen", wie Konzernchef Tim Höttges anlässlich des Kapitalmarkttages sagte. (Börsen-Zeitung)

MORGAN STANLEY - Morgan-Stanley-CEO James Gorman hat mit einer Reihe von Personalentscheidungen eine Schlacht um seine eigene Nachfolge ausgelöst. Darunter ist die Beförderung von zwei Top-Stellvertretern, Ted Pick und Andy Saperstein, zu Co-Präsidenten. Zudem teilte Gorman dem Vorstand mit, dass er mindestens drei weitere Jahre im Amt bleiben wolle, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte. Pick und Saperstein leiten die Abteilungen der Bank, die 90 Prozent der Einnahmen generieren. (FT)

THYSSEN - Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz treibt den Stellenabbau im Konzern voran, in diesem Jahr sollen weitere 2.300 der angekündigten 12.000 Stellen wegfallen. "Wir haben bereits 5.400 Stellen abgebaut, in diesem Jahr werden wir noch weitere 2.300 Stellen reduzieren", sagte Merz. "Das ist schon ein tiefer Schnitt. Jeder kennt inzwischen einen Kollegen, der geht oder gegangen ist. Wir sind froh, dass der Abbau sozialverträglich erfolgen kann." (Rheinische Post)

BAHN - Die Bundesregierung schätzt den Finanzbedarf für die Digitalisierung aller Schieneninfrastrukturen sowie allen rollenden Materials bis zum Jahr 2040 auf mindestens 32 Milliarden Euro. Dazu kommen noch schätzungsweise 2 Milliarden Euro aus einer europaweiten Einführung eines Digitalen Automatischen Kupplungssystems (DAK) bis 2030. Das geht aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums an den Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler hervor. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

STROMER - Die Beteiligungsgesellschaft Naxicap kauft den schweizerischen Hersteller Stromer, der auf schnelle Fahrräder mit elektrischem Motor spezialisiert ist und in Deutschland expandieren will. Die Unternehmensbewertung liege in der Größenordnung von 80 bis 100 Millionen Euro, ist aus Finanzkreisen zu hören. Die Verträge sollten am Donnerstag unterzeichnet werden. Naxicap ist der Private-Equity-Arm der französischen Vermögensverwaltungsgesellschaft Natixis. (FAZ)

TIKTOK - Der Gründer des chinesischen Tiktok-Eigners Bytecance tritt mit dem ungewöhnlichen Verweis auf fehlende Managerqualitäten zurück. Zhang Yiming teilte seinen Mitarbeitern in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben mit, dass er sich stärker für Organisationsfragen und -Theorien interessiere, als "Menschen wirklich zu führen". Zudem sei er "nicht sehr sozial" und bevorzuge einsame Tätigkeiten wie Lesen, Musikhören und online sein. Der 38-Jährige will den Posten gegen Jahresende an seinen Freund, langjährigen Kollegen und früheren Mitbewohner Liang Rubo übergeben. (FAZ)

TCHIBO - Vorstandschef Thomas Linemayr, der Tchibo seit 2016 leitet, wird das Unternehmen verlassen. Folgen soll ihm nach Firmenangaben der frühere Ikea-Manager Werner Weber, der bereits im Tchibo-Aufsichtsrat sitzt und schon 66 Jahre alt ist. Das deutet auf eine Übergangslösung hin. Auf Nachfrage gibt es dazu keinen Kommentar. Die Trennung kommt für Außenstehende völlig unerwartet. Erst 2019 hatte das Unternehmen den Vertrag von Linemayr bis 2022 verlängert. Das war der Lohn dafür, dass der Manager den Händler in schwieriger Zeit stabilisiert hatte. (Handelsblatt)

WEWORK - Die Verluste des US-Bürovermieters haben sich im ersten Quartal auf 2,1 Milliarden US-Dollar vervierfacht. Wie aus Dokumenten hervorgeht, in die die Financial Times Einsicht hatte, verlor Wework in diesem Zeitraum mehr als ein Viertel seiner Mitglieder und gab Hunderte von Millionen Dollar für die Umstrukturierung seines Immobilienportfolios aus. Der Vergleich mit dem entlassenen Mitgründer Adam Neumann kostete demnach rund 500 Millionen Dollar. (FT)

QANTAS - Die Fluggesellschaft hat an die australische Regierung appelliert, die internationalen Grenzen bis zum Ende des Jahres wieder zu öffnen, und davor gewarnt, dass das Land Gefahr laufe, ins Hintertreffen zu geraten, wenn andere Teile der Welt damit begännen, die Covid-19-Beschränkungen zu lockern. Qantas hatte am Donnerstag einen Verlust von mehr als 2 Milliarden Australischen Dollar für das im Juni endende Geschäftsjahr 2021 prognostiziert, hunderte weitere Stellenstreichungen und einen zweijährigen Lohnstopp. (FT)

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May 21, 2021 01:37 ET (05:37 GMT)