Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

SYMRISE - Der niedersächsische MDAX-Konzern Symrise ist Opfer einer schweren Attacke unbekannter Hacker geworden. Die Produktion in dem 2003 gegründeten Unternehmen in Holzminden steht weitgehend still. "Um die Folgen bewerten zu können und mögliche weitere Auswirkungen zu verhindern, hat das Unternehmen alle wesentlichen Systeme heruntergefahren", teilte Symrise mit. Der Konzern mit einem Börsenwert von zuletzt knapp 12 Milliarden Euro, mehr als 10.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 3,4 Milliarden Euro gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Aufstieg in den Leitindex DAX. Nach Angaben von Symrise schleusten die Täter ein Virus in das Unternehmensnetzwerk ein. Symrise macht keine Angaben dazu, ob dadurch Daten verschlüsselt wurden, wie es bei solchen Angriffen üblich ist. "Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich um eine kriminelle Handlung mit erpresserischer Absicht", sagte eine Sprecherin. Symrise arbeite mit dem Landeskriminalamt zusammen. Unbekannt ist, welche Forderungen die Hacker stellen. (Handelsblatt)

DEUTSCHE POST - Die Deutsche Post DHL stellt sich vor dem Hintergrund des am Mittwoch beginnenden zweiten Corona-Lockdowns in diesem Jahr auf weitere Zuwachsraten beim Paketversand ein. "Allein in der letzten Woche haben wir 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefert - deutlich mehr als jemals zuvor in unserer Unternehmensgeschichte", sagte der Paketvorstand des Konzerns, Tobias Meyer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zwar sei "nicht klar, ob ein kurzfristiger Lockdown nochmals deutlich mehr Menge bedingt". Allerdings würden "die Menschen jetzt schon sehr viel bestellen und auch Geschenke rechtzeitig verschicken", fügte er hinzu. Die Deutsche Post werde daher "jede verfügbare und mobilisierbare Kapazität bereitstellen". Bis zuletzt sei es "gelungen, auch extrem hohe Paketmengen zu bewältigen". (RND)

VOLKSWAGEN - "Wir werden das Tempo, in dem VW in Richtung Digitalisierung und Elektrifizierung umgebaut wird, noch einmal beschleunigen und dabei auch die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident und Aufsichtsratsmitglied von VW, Stephan Weil in einem Interview. (FAZ)

HUAWEI - Zwei Jahre lang hat die Bundesregierung gestritten, jetzt gibt es einen Gesetzentwurf, am Mittwoch soll ihn das Kabinett auf den Weg bringen. Im Gegensatz zu Ländern wie Großbritannien oder Schweden schließt Deutschland die chinesischen Netzausrüster Huawei und ZTE nicht pauschal aus, unterwirft den Einsatz ihrer Produkte aber strengen Regeln. Für die Netzbetreiber ist das ein Problem: Ihre Abhängigkeit von Huawei ist den vergangenen Jahren stark gewachsen. Im Funknetz von Deutscher Telekom, Vodafone und Telefónica stammt in der Regel etwa die Hälfte aller Komponenten von Huawei. Der neue Mobilfunkstandard 5G ermöglicht Datenübertragung in Echtzeit. Das eröffnet der Industrie neue Chancen, vergrößert aber auch das Risiko von Cyberangriffen. Entsprechend groß ist der Fokus auf Sicherheit. Der Entwurf eines "Zweiten Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme" legt darum ein zweistufiges Prüfverfahren an. Neben einer Prüfung der Technik soll es auch eine politische Bewertung der Vertrauenswürdigkeit von Herstellern geben. Diese Regel richtet sich de facto gegen Länder wie China, die den staatlichen Zugriff auf Technologiefirmen massiv ausgeweitet haben. (Handelsblatt)

PROSIEBENSAT1 - Rainer Beaujean wurde im März mitten in der Corona-Pandemie überraschend neuer Vorstandssprecher von Prosiebensat1, dem neben RTL größten privaten deutschen Fernsehanbieter. Beaujean, der nicht aus dem Mediengeschäft kommt, will Prosiebensat1 wieder auf das eigentliche Fernsehgeschäft konzentrieren - er glaubt, dass nicht alle Streamingdienste überleben werden und die Zuschauer zum linearen Fernsehen zurückkommen: "Wir haben die Krise sehr früh zu spüren bekommen, aber wir haben dafür auch früh wieder vom Aufschwung profitiert. Der November ist bei den Werbeerlösen sehr gut für uns gelaufen, deutlich besser als im Vorjahr. Der Dezember ist bislang auch gut und wird vermutlich leicht über dem Vorjahr liegen. Wir erwarten für 2020 ein operatives Ergebnis von 600 bis 650 Millionen Euro. Aktuell bewegen wir uns eher am oberen Ende." (SZ)

OHB - Die Pläne der Industrie für einen deutschen Weltraumbahnhof werden konkret: Vier Unternehmen wollen gemeinsam Satelliten-Starts von der Nordsee aus ins All ermöglichen. Beteiligt an der neu gegründeten "German Offshore Spaceport Alliance GmbH (Gosa) sind der Bremer Raumfahrtkonzern OHB, die Reederei Harren & Partner, die Media Mobil GmbH und die Tractebel DOC Offshore GmbH. Als Startrampe für die Raketen soll eines jener Spezialschiffe dienen, die Windräder in die Offshoreparks in der Nordsee gebracht haben. Das größte Problem bleibt die Regulierung. (Handelsblatt)

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December 16, 2020 00:29 ET (05:29 GMT)