BERLIN (dpa-AFX) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warnt, dass die Corona-Pandemie die freie Rede und unabhängige Berichterstattung gefährdet. "Im Zuge der Covid-19-Pandemie haben Regierungen unabhängige Berichterstattung unterbunden und Menschen angegriffen, die die Reaktion ihrer Regierung auf die Ausbreitung des Coronavirus kritisierten oder ihre Maßnahmen hinterfragten", teilte die Organisation am Dienstag mit. Eine Folge davon sei, dass viele Menschen keinen Zugang zu Informationen über das Coronavirus hätten und daher nicht wüssten, wie sie sich selbst und ihr Umfeld schützen könnten.

Ein besonders erschreckendes Beispiel ist demnach China. Bereits im Dezember 2019 versuchten Angehörige des medizinischen Personals sowie Bürgerjournalisten auf den Ausbruch der damals unbekannten Krankheit Covid-19 in Wuhan hinzuweisen, wie Amnesty International mitteilte. Dafür seien sie von der Regierung verfolgt worden. Bis Februar 2020 wurden laut Amnesty gegen 5511 Personen, die Informationen zum Ausbruch von Covid-19 veröffentlicht hatten, Ermittlungsverfahren wegen "Fabrikation und absichtlicher Verbreitung falscher und schädlicher Informationen" eingeleitet./rew/DP/jha