Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--In der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 hat es einen Druckabfall gegeben. Laut einem Sprecher von Nord Stream 2 sind die Ursachen des Druckabfalls, der sich als Blasenbubble-Herd südlich der Insel Bornholm zeigt, noch unklar. Die zuständigen Marinebehörden untersuchten den Vorfall und würden gegebenenfalls eine Schiffsverbotszone aussprechen. Auch das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, dass die Ursache noch unklar sei.

"Es muss irgendein Loch sein, sonst würde das Gas nicht in diesen Mengen dort austreten", sagte Ulrich Lissek, Sprecher von Nord Stream 2, zu Dow Jones Newswires. Der Druckabfall sei "massiv". Normalerweise liege der Druck bei 105 Bar. Auf deutscher Seite liege der Druck dann bei 7 Bar.

Auf die Frage, wie man dieses mögliche Loch reparieren könnte, da sich Nord Stream 2 im Insolvenzverfahren befindet und mit Sanktionen belegt sei, erklärte Lissek: "Das ist jetzt die 1-Million-Dollar-Frage."

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte, man sei am heutigen Montag vom Netzbetreiber Gascade darüber informiert worden, dass es in der Pipeline Nord Stream 2 einen starken Druckabfall gegeben habe.

"Wir sind aktuell im Austausch mit den betroffenen Behörden, um den Sachverhalt aufzuklären. Noch haben wir keine Klarheit über die Ursachen und den genauen Sachverhalt", erklärte die Sprecherin.

Konkret läuft der Austausch zwischen BMWK, dem Netzbetreiber, der Bundesnetzagentur, der Bundespolizei und dem vor Ort zuständigen Bergamt Stralsund sowie den zuständigen Landesministerien in Mecklenburg-Vorpommern. Zusätzlich wurden auch die dänischen Behörden vorsorglich informiert.

Deutschland hat nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine den Zertifizierungsprozess für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 vorerst gestoppt. Aus technischen Gründen wird ein bestimmter Druck auf der Gasleitung gehalten.

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September 26, 2022 09:13 ET (13:13 GMT)