NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Freitag nach starken US-Konjunkturdaten gestiegen. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 83,73 US-Dollar. Das waren 1,55 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung stieg um 1,71 Dollar auf 77,62 Dollar.

Gestützt wurden die Ölpreise durch Konjunkturdaten aus den USA. Vor allem ein starker Arbeitsmarktbericht stützte die Ölpreise. Ausserhalb der Landwirtschaft sind laut Arbeitsministerium im Januar, 517 000 Stellen hinzugekommen. Dies ist deutlich mehr als erwartet. Zudem hellte sich ein Frühindikator für den Dienstleistungssektor überraschend stark auf und signalisiert wieder ein wirtschaftliches Wachstum in dem Sektor. Eine starke Wirtschaftsentwicklung in der grössten Volkswirtschaft der Welt stützt auch die Nachfrage nach Rohöl.

Auf der Nachfrageseite liegen die Hoffnungen weiter auf China, das sich vor einiger Zeit von seinen strengen Pandemie-Vorschriften gelöst hat und damit eine konjunkturelle Erholung verspricht. Auf der Angebotsseite hat der Ölverbund Opec+ in dieser Woche seinen Kurs bestätigt und seine Förderziele unverändert gelassen.

Weitere EU-Sanktionen gegen Russland zeigten zunächst keine Auswirkungen auf die Ölpreise. Nachdem seit Anfang Dezember kein russisches Rohöl mehr per Tanker in die EU eingeführt werden darf, will die EU ab dem 5. Februar auch keine Raffinerieprodukte wie Diesel, Benzin oder Schmierstoffe mehr aus Russland abnehmen./jsl/stw