OSLO (dpa-AFX) - Der norwegische Erdölkonzern Equinor will bis 2050 ein klimaneutrales Energieunternehmen werden. Dieses Ziel umfasse die Emissionen aus der Produktion sowie den Energieverbrauch, teilte das Unternehmen am Montag am ersten Arbeitstag des neuen Firmenchefs Anders Opedal an der Equinor-Spitze mit. Eine aktualisierte Strategie dazu soll im Juni 2021 vorgestellt werden.

Klimaneutralität muss nicht heißen, dass ein Unternehmen keine klimaschädlichen Gase mehr ausstößt. Vielmehr bedeutet der Begriff, dass der Ausstoß von Treibhausgasen vermieden oder durch Speicherung oder Kompensation neutralisiert wird.

Bereits Anfang des Jahres hatte Equinor - damals noch unter Opedals Vorgänger Eldar Sætre - erklärt, auf seinem norwegischen Heimatmarkt bis 2050 nahezu klimaneutral werden zu wollen. Equinor sei nun bereit, seine Klimaambitionen weiter zu verstärken, erklärte Opedal.

Equinor rechnet nach Firmenangaben damit, dass die jährliche Öl- und Gasproduktion von 2019 bis 2026 um durchschnittlich rund drei Prozent wächst. Zugleich stellt sich der Konzern darauf ein, dass die globale Nachfrage nach Öl und Gas von 2030 an schrittweise sinkt. Langfristig erwarten die Norweger deshalb eine geringere Produktion als heute. Als breiter aufgestelltes Energieunternehmen soll im Bereich der erneuerbare Energien Wachstum erzeugt werden. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, seien jedoch auch ein funktionierender Markt für die Kohlenstoffspeicherung, natürliche Kohlenstoffsenken und die Entwicklung der Wasserstofftechnologien notwendig, hieß es./trs/DP/jha