MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, hält die Verteilung der staatlichen Corona-Hilfen für ungerecht. "Der Wille ist da, aber der Weg ist der falsche", sagte er im Bayerischen Rundfunk. Die Zahlungen orientierten sich an Umsatz oder Fixkosten eines Unternehmens, dabei werde das Eigenkapital nicht berücksichtigt. Felbermayr schlug stattdessen vor, die Hilfen an den Betriebsgewinn zu koppeln.

Der Ökonom erläuterte an einem Beispiel, warum seiner Ansicht nach das Eigenkapital berücksichtigt werden müsste: Ein Friseur, der seine Gewinne dafür verwendet hat, um sein Ladenlokal zu kaufen, hat damit Eigenkapital gebildet. Seine Fixkosten seien aber niedriger, da er keine Miete zahle. Sein Konkurrent, der seinen Gewinn allein zum Leben verbraucht hat und den Laden mietet, bekomme nun höhere Zuschüsse vom Staat. Auf diese Weise werde Eigenkapital diskriminiert./brd/DP/nas