PEKING (dpa-AFX) - Das deutsche Bob-Team sorgt zum Ausklang der Olympischen Winterspiele in China weiter für Jubel über Siege und Medaillen. Laura Nolte gewann am Samstag mit Anschieberin Deborah Levi das insgesamt elfte deutsche Gold dieser Spiele, dahinter holte Mariama Jamanka vier Jahre nach ihrem Olympiasieg Silber mit Sprinterin Alexandra Burghardt. Die WM-Zweiten Kim Kalicki und Anschieberin Lisa Buckwitz belegten Platz vier.

Ein weiterer deutscher Bob-Triumph ist zum Abschluss der Spiele an diesem Sonntag sehr wahrscheinlich. Zweier-Olympiasieger Francesco Friedrich liegt im Vierer mit seiner Besatzung nach zwei von vier Läufen vor Johannes Lochner, die beiden trennen vor der Entscheidung an diesem Sonntag allerdings nur drei Hundertstelsekunden. Christoph Hafer ist Vierter und hat noch die Chance, wie im Zweier Bronze zu holen und für einen weiteren deutschen Dreifacherfolg zu sorgen.

Friedrichs Anschieber Thorsten Margis wird bei der Schlussfeier an diesem Sonntag im Pekinger Vogelnest-Stadion die deutsche Fahne tragen. "Das ist eine unfassbare Ehre. Ich bin jetzt der erste Anschieber überhaupt in Deutschland, der eine Fahne anfassen darf, egal ob bei Eröffnungs- oder Schlussfeier", sagte der 32-Jährige.

Claudia Pechstein belegte drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe einen achtbaren neunten Platz im Massenstartrennen. Damit sorgte die Berlinerin bei ihrer achten Olympia-Teilnahme für das beste deutsche Frauen-Ergebnis. Das früher bei den Spielen so erfolgreiche deutsche Eisschnelllauf-Team blieb zum dritten Mal nacheinander ohne Medaille.

Insgesamt ist der Deutsche Olympische Sportbund mit dem Abschneiden aber zufrieden. "Das Ergebnis ist gut für das Team D", sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig. "Es hat sich gut präsentiert und wir haben für Begeisterung in Sportdeutschland gesorgt." Im Medaillenspiegel liegt Deutschland vor dem letzten Wettkampftag auf Platz zwei hinter Norwegen. Insgesamt sammelte das deutsche Team bisher 24 Medaillen, 2018 in Pyeongchang waren es 31.

Eine weitere könnte möglicherweise am Sonntag noch im Mixed-Teamevent der alpinen Skirennfahrer dazukommen, falls der Wettbewerb nicht erneut abgesagt wird. Am Samstag machte starker Wind die Austragung unmöglich. Im Eiskunstlauf fielen Minerva Hase und ihr Partner Nolan Seegert nach mehreren Stürzen und abgebrochenen Hebungen auf den 16. und letzten Platz nach dem Kür-Finale zurück. Seegert spürte die Folgen seiner zehntägigen Corona-Quarantäne in Peking und war weder konditionell noch mental in der Lage, seine Partnerin wie gewohnt über das Eis zu führen./se/DP/zb