TEL AVIV (dpa-AFX) - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Einigung mit dem Sudan auf eine Normalisierung der Beziehungen als "gewaltigen Umbruch" bezeichnet. "Wir verkünden heute noch einen dramatischen Durchbruch in Richtung Frieden, mit noch einem arabischen Land, das sich dem Kreis des Friedens anschließt - diesmal mit dem Sudan", sagte Netanjahu am Freitagabend in einer Videobotschaft.

Netanjahu erinnerte an das dreifache Nein der Arabischen Liga bei einer Konferenz in Sudans Hauptstadt Khartum nach dem Sechstagekrieg 1967: "Nein zu einem Frieden mit Israel, Nein zu einer Anerkennung Israels, Nein zu Verhandlungen mit Israel." Heute sage Khartum dagegen "Ja zu einem Frieden mit Israel, Ja zu einer Anerkennung Israels und Ja zu einer Normalisierung mit Israel", sagte der Regierungschef.

Netanjahu sprach von einer neuen Ära des Friedens. In Kürze würden sich Delegationen beider Länder treffen, um über Zusammenarbeit in vielen Bereichen zu sprechen, darunter Landwirtschaft und Handel. "Der Himmel über dem Sudan ist heute offen für Israel", sagte Netanjahu. Dies werde auch Flüge von Israel nach Afrika verkürzen.

Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain hat der Sudan als drittes Land in kurzer Zeit angekündigt, seine Beziehungen zu Israel normalisieren zu wollen. Mitgeteilt wurde die Ankündigung am Freitagabend vom Vizesprecher des Weißen Hauses in Washington, Judd Deere. Er berief sich dabei auf US-Präsident Donald Trump. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, Trump habe den Kongress über seine Absicht informiert, den Sudan von der berüchtigten US-Liste staatlicher Unterstützer von Terroristen zu streichen./le/DP/nas