Der gestrige Tag verlief für die europäischen Aktienmärkte schlecht. Im Sog der Eskalation zwischen Israel und Iran gab die US-Regierung bekannt, dass sich das Weiße Haus zwei Wochen Bedenkzeit einräumt, um zu entscheiden, ob es gegen Teheran eingreifen will oder nicht.

Karoline Leavitt, Sprecherin des US-Präsidenten, verlas vor der Presse eine Botschaft von Donald Trump: „Angesichts der erheblichen Möglichkeit, dass in naher Zukunft Verhandlungen mit dem Iran stattfinden – oder eben nicht stattfinden – werde ich innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob ich eingreifen werde oder nicht.“

Diese zurückhaltende Reaktion ist wirksamer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Sie erlaubt es der US-Regierung, die Kontrolle über die Erzählung zurückzugewinnen und sich Zeit zu verschaffen. Das zentrale Problem des Weißen Hauses in den vergangenen Tagen bestand darin, dass es sich von Israel die Agenda diktieren ließ und gleichzeitig mit tiefen internen Meinungsverschiedenheiten über die richtige Strategie zu kämpfen hatte. Mit dem gesetzten Zwei-Wochen-Zeitrahmen hofft Washington, wieder die Oberhand zu gewinnen.

Die Finanzmärkte bleiben angespannt angesichts der Aussicht, dass die Vereinigten Staaten militärisch in den Nahostkonflikt eingreifen könnten. In New York blieb die Börse gestern aufgrund eines Feiertags geschlossen, doch die europäischen Märkte gaben einen klaren Hinweis auf die allgemeine Stimmung. Der Stoxx Europe 600 verlor zum achten Mal in den letzten neun Sitzungen. Er liegt nun etwas mehr als 5% unter seinem Rekordhoch vom 3. März, verzeichnet aber für das laufende Jahr 2025 immer noch ein Plus von 5,5%. Besonders deutlich unter Druck standen erneut die Luxusgüterwerte, die an vorderster Front der aktuellen wirtschaftlichen Probleme stehen: eine schwache Erholung in China, Sorgen um das US-Wachstum und geopolitische Spannungen, die den Tourismus belasten.

In Europa stand der gestrige Tag im Zeichen zahlreicher Zentralbankentscheidungen: Die Schweizerische Nationalbank, die norwegische Zentralbank und die Schwedische Reichsbank senkten ihre Leitzinsen, während die Bank of England keine Maßnahmen ergriff.

Die Kommentare zur zweiwöchigen Bedenkzeit sorgten in der Nacht für eine gewisse Entspannung. Der Ölpreis drehte seine Aufwärtsbewegung um, die ihn gestern erstmals seit Ende Januar auf fast 79 Pfund pro Barrel getrieben hatte. Die europäischen Frühindikatoren sind wieder im grünen Bereich, und die Verluste bei den US-Futures haben sich verringert. In einem Umfeld, in dem schlechte Nachrichten beinahe im Stundentakt eintreffen, braucht es nicht viel, um für ein wenig Erleichterung zu sorgen.

Es ist zwar eine etwas banale Betrachtung, aber man könnte diese zwei Wochen des vermeintlichen Aufatmens durchaus in Kontrast setzen zu dem momentanen Trommelfeuer an schlechten Nachrichten: der internationale Handel steht unter Hochspannung, die US-Notenbank zeichnet düstere Konjunkturaussichten, über allem schwebt das Damoklesschwert möglicher neuer Zölle und die ungelöste Frage der US-Staatsverschuldung.

Unterdessen beendeten die Märkte im Asien-Pazifik-Raum die Woche uneinheitlich. Australien, Taiwan und Japan verzeichneten moderate Verluste, während Indien und Südkorea deutlich im Plus lagen. Hongkong erholt sich nach drei Verlusttagen um rund 1%. Europa dürfte nach den gestrigen Turbulenzen mit einem technischen Rebound in den Tag starten – in Erwartung der Rückkehr der Wall Street ins Marktgeschehen.

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Wirtschaftliche Höhepunkte:

Auf der heutigen Agenda: das Geschäftsklima und die Löhne in Frankreich; Einzelhandelsumsätze ohne Kraftstoff in Großbritannien; die Geldmenge M3 in der Eurozone; in den Vereinigten Staaten der Geschäftsausblick der Fed von Philadelphia und der Frühindikator. Die gesamte Agenda gibt es hier.

  • EUR / USD: 1,15 $
  • Gold: 3.344,46 $
  • Rohöl (Brent): 76,34 $
  • Anleihe Vereinigte Staaten 10 Jahre: 4,39 %
  • BITCOIN: 104.699 $

In den Nachrichten:

  • Thyssenkrupp Nucera erwirbt Hochdruck-Elektrolysetechnologie von Green Hydrogen Systems.
  • Arcelormittal streicht klimaneutrales Stahlprojekt in Deutschland aufgrund hoher Energiekosten.
  • Rwe erwägt Umstrukturierung seiner Beteiligungen an Amprion.
  • Unicredit: Der CEO erwägt, sein Angebot für Banco BPM zurückzuziehen.
  • Fda: Lehnt einen Antrag von Relief Therapeutics im Bereich Dermatologie ab.
  • Meyer Burger: Verschiebt seine außerordentliche Hauptversammlung.
  • Mutares: Unterzeichnet eine Vereinbarung zur Übernahme der inTime Group von der Super Group.
  • Veidekke: Erhält einen Auftrag im Wert von 1,3 Mrd. norwegischen Kronen für den Bau einer Umspannstation in Norwegen.
  • Diageo: Übernimmt das indische Unternehmen Nao Spirits für 15 Mio. USD.
  • Home Depot: Hat laut WSJ ein konkurrierendes Angebot zu QXO für GMS abgegeben.

Weitere Nachrichten von Unternehmen, die in Deutschland notiert sind, finden Sie hier.

Analystenempfehlungen:

  • Do & Co Aktiengesellschaft: Wood & Company Financial Services bestätigt die Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 167 auf 205 EUR.
  • Hochtief Ag: Landesbank Baden-Wuerttemberg stuft von halten auf kaufen mit einem von 188 EUR auf 181 EUR reduzierten Kursziel.
  • Wacker Chemie Ag: Deutsche Bank stuft von kaufen auf halten mit einem von 74 EUR auf 57 EUR reduzierten Kursziel herab.
  • Infineon Technologies Ag: Deutsche Bank bestätigt die Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 38 auf 42 EUR.
  • Beiersdorf: Jefferies bestätigt die Kaufempfehlung und senkt das Kursziel von 145,20 auf 140 EUR.
  • Mtu Aero Engines Ag: Jefferies bestätigt die Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 410 auf 430 EUR.
  • Deutsche Bank Ag: Zacks bestätigt seine Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 30,50 auf 31,50 USD.
  • Lanxess Ag: Goldman Sachs bleibt bei seiner Verkaufsempfehlung und erhöht das Kursziel von 19,30 auf 20 EUR.
  • Sonova Holding Ag: Barclays stuft von Marktgewichtung auf Untergewichtung mit einem Kursziel von 275 CHF auf 225 CHF herab.