WIESBADEN (dpa-AFX) - In der vierten Welle schränken die Menschen ihre Mobilität wieder ein - je höher die Inzidenz, umso mehr. Das geht aus einer Sonderauswertung experimenteller Daten hervor, mit denen das Statistische Bundesamt Mobilitätsveränderungen in der Pandemie abbildet. Im November war die Bevölkerung erstmals seit Sommer wieder weniger unterwegs als vor der Pandemie: Die Mobilität lag zwei Prozent unter dem Vorkrisenniveau des November 2019, wie das Amt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete.

"Die Analyse der Mobilitätsveränderung in den ersten drei Novemberwochen zeigt einen verstärkten Rückgang der Mobilität in Kreisen mit hoher Inzidenz", berichtete Destatis. Und das, obwohl in diesem Zeitraum keine tiefgreifenden mobilitätseinschränkenden Corona-Maßnahmen galten.

In Städten mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von weniger als 50 Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohner betrug der Mobilitätsrückgang in den ersten drei Novemberwochen 2021 minus drei Prozent gegenüber 2019. In Städten mit Inzidenzen über 200 war der Mobilitätsrückgang mit etwa zehn Prozent gut dreimal so stark. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Landkreisen.

Im Oktober 2021 hatte es in Deutschland noch ähnlich viele Bewegungen gegeben wie im Referenzmonat Oktober 2019. Von Juli bis September 2021 hatte die Mobilität bei niedrigen Inzidenzen sogar vier Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 gelegen.

Im November 2020 - in der zweiten Welle und dem "Lockdown light" - hatte es ebenfalls einen Rückgang bei der Mobilität gegeben. Damals war dieser mit minus acht Prozent gegenüber November 2019 allerdings noch ausgeprägter als im laufenden Jahr./sat/DP/jha