BERLIN (dpa-AFX) - Entwicklungsminister Gerd Müller ruft dazu auf, mehr Corona-Impfstoff an Entwicklungsländer abzugeben. "Die Abgabe von überschüssigen Impfdosen ist der schnellste Weg, die weltweite Impfkampagne voranzubringen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag).

Müller erinnerte an die Zusage der Bundesregierung, ärmeren Ländern bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfstoffdosen zu geben. "Diese Menge sollten wir schrittweise weiter aufstocken, weil inzwischen in Deutschland ausreichend Impfstoff verfügbar ist", sagte er. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits Mitte Juli angekündigt, dass Deutschland über die bereits angekündigten 30 Millionen Impfdosen hinaus weiteren Impfstoff an andere Länder geben werde.

Müller sagte, einige Länder hätten sich bis zu acht Impfdosen pro Kopf gesichert. "Sie können ohne Probleme einen Teil davon abgeben, so dass alle Entwicklungsländer Zugang zu Impfstoffen haben." Er warnte, die Welt dürfe nicht gespalten werden in Länder, die sich mit hohen Impfraten schnell wirtschaftlich erholen könnten und solche, die dem Virus schutzlos ausgeliefert blieben. So seien in Afrika bislang weniger als zwei Prozent der Menschen vollständig gegen Covid-19 geimpft/bg/DP/he