Knapp zwei Monate vor der US-Präsidentenwahl mehren sich nach Erkenntnissen des Softwarekonzerns Microsoft die ausländischen Hackerangriffe auf die Wahlkampfteams.

Angreifer mit Verbindungen zu Russland, China und dem Iran versuchen Personen aus dem Umfeld von Präsident Donald Trump und dessen demokratischem Herausforderer Joe Biden auszuspähen, wie aus einem am Donnerstag präsentierter Bericht von Experten des Unternehmens hervorgeht. Die Spionage-Attacken würden intensiver, je näher der Wahltermin rücke, sagte Microsofts Vizepräsident für Kundensicherheit, Tom Burt.

Er verwies etwa auf eine russische Hackergruppe, die bereits auf die Präsidentenwahl 2016 habe Einfluss nehmen wollen. Sie habe im vergangenen Jahr probiert, in Accounts von politischen Beratern von Demokraten und Republikanern sowie von Expertengruppen und Denkfabriken einzudringen. Namen nannte Burt nicht. Chinesische Bemühungen, einem Vertrauten Bidens zu kompromittieren, und ein iranischer Spähangriff auf Trumps Wahlkampfteam seien erfolglos geblieben. Zum Ausgang von Hackerattacken russischer Herkunft machte der Microsoft-Manager keine Angaben.

Von offiziellen Vertretern der drei genannten Länder waren keine Stellungnahmen zu bekommen. Die Wahlkampfteams Bidens und Trumps erklärten, sich der Spionage-Versuche bewusst zu sein.