KREMENTSCHUK (dpa-AFX) - Nach dem Raketenangriff im zentralukrainischen Krementschuk dauern die Aufräumarbeiten in dem völlig zerstörten Einkaufszentrum an. "Mehr als 60 Prozent der Trümmer sind geräumt", schrieb der Gouverneur des Gebiets Poltawa, Dmytro Lunin, am Dienstag im Nachrichtendienst Telegram. Nach jüngsten Angaben der ukrainischen Behörden stieg die Zahl der Todesopfer erneut - auf inzwischen mehr als 20. Zudem wurde eine dreitägige Trauer ausgerufen.

Die Staatsanwaltschaft nahm indes Ermittlungen wegen eines möglichen russischen Kriegsverbrechens auf. Nach Angaben des Bürgermeisters von Krementschuk, Witalij Malezkyj, wird zudem gegen das Management des Zentrums ermittelt. Dieses habe angeordnet, den Luftalarm zu ignorieren - weswegen das Gebäude nicht geräumt worden sei.

Bei dem Angriff vom Vortag sind nach jüngsten Behördenangaben 59 Menschen verletzt worden. Mehrere Dutzend werden weiter vermisst. Moskau behauptet, das eigentliche Ziel des Angriffs sei ein etwas weiter nördlich gelegenes Lager mit westlichen Waffen gewesen. Kiew spricht von einem Terrorakt. Die Ukraine wehrt seit über vier Monaten einen russischen Angriffskrieg ab./ast/DP/ngu