Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum in der Eurozone hat im September aufgrund von Lieferengpässen und der Sorge über die Delta-Variante spürbar nachgelassen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 56,1 Zähler von 59,0 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 58,5 Punkte vorhergesagt.

Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 58,7 Punkte von 61,4 im Vormonat. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 60,5 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sank auf 56,3 Punkte von 59,0 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 58,5 Punkte erwartet.

Da die Nachfrage das Angebot weiterhin übertraf, zogen die Kosten der Unternehmen mit der höchsten Rate seit 21 Jahren an, wobei sich der Preisauftrieb in der Industrie zunehmend auch auf den Servicesektor auswirkt.

Innerhalb der Eurozone schwächte sich das Wachstum in Deutschland besonders deutlich ab. Frankreichs Wirtschaftswachstum verlor ebenfalls an Dynamik. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern blieb das Wachstum zwar stärker als in Deutschland und Frankreich, es fiel jedoch so schwach aus wie zuletzt im April.

"Die Besorgnis über die hohen Preise, die angespannten Lieferketten und die Widerstandsfähigkeit der Nachfrage angesichts der anhaltenden Pandemie hat die Zuversicht vieler Unternehmen getrübt, sodass der Geschäftsausblick für das kommende Jahr nun auf den niedrigsten Stand seit Januar gesunken ist", sagte IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

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September 23, 2021 04:13 ET (08:13 GMT)