Der überraschend zurückhaltende Ton der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell am Mittwoch dürfte die Weltmärkte bis zur Fed-Sitzung im Dezember bestimmen, aber für Asien werden die chinesischen Wirtschaftsdaten und die Reaktion der Regierung auf die anhaltenden Proteste im Land nicht weniger wichtig sein.

Der IWF, der US-Finanzminister und der größte Anleihefonds der Welt haben sich am Mittwoch zu China geäußert, doch was die Anleger wirklich hören wollen, ist ein Wort aus Peking.

Die wirtschaftlichen Aussichten verschlechtern sich. Die chinesische Wirtschaftstätigkeit schrumpft so schnell wie seit sechs Monaten nicht mehr, wie offizielle PMI-Daten am Mittwoch zeigten, was Befürchtungen für das nächste Jahr weckt. Es wird erwartet, dass der endgültige Wert des Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe am Donnerstag ebenfalls nach unten korrigiert wird.

Dies wird die Behörden wahrscheinlich zu weiteren fiskal- und geldpolitischen Lockerungen veranlassen. Aber wird dies ausreichen, um die COVID-19-Beschränkungen zu lockern und die breitere Wiederöffnung der Wirtschaft zu beschleunigen?

Wie die Analysten von CrossBorder Capital anmerken, verlangsamt sich die wirtschaftliche Dynamik in China wieder, während die Risikobereitschaft der Anleger in der Nähe der Tiefststände der Pandemie von 2020 bleibt.

Chinas Wirtschaftsdynamik vs. Risikobereitschaft der Anleger

Der IWF deutet an, dass es Spielraum für eine weitere "schrittweise, sichere Rekalibrierung" der Nullzins-Politik Pekings gibt. Dies geschieht einen Tag nachdem die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristalina Georgieva, sagte, dass die Prognose von 4,4% für das chinesische Wachstum im nächsten Jahr gesenkt werden könnte.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte, Chinas Null-COVID-Politik sei eine Bedrohung für die Behebung der Schwierigkeiten in der globalen Lieferkette, aber sie werde Peking keine Ratschläge zum Umgang mit der Pandemie geben.

Zumindest an der Devisenfront könnte Peking am Mittwoch ungewollt und indirekt Hilfe von der Fed erhalten haben, nachdem Powells mit Spannung erwartete Äußerungen zu den Wirtschaftsaussichten als weitaus dovisher eingestuft wurden, als die Investoren erwartet hatten.

Der Dollar fiel um fast 1%, und wenn sich diese Schwäche in den kommenden Wochen fortsetzt, ist ein erneuter Kursverfall des Yuan eine Sorge weniger, die Peking zu fürchten hat.

Ein weiterer Aufschwung an den globalen Märkten - die drei wichtigsten Indizes der Wall Street stiegen nach Powells Äußerungen am Mittwoch um 2%-4% - kann ebenfalls nicht schaden.

Drei wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Donnerstag eine neue Richtung geben könnten:

- China Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe (November, endgültig)

- U.S. PCE-Inflation (November)

- Logan, Bowman, Kashkari und Barr der Fed sprechen alle