München (Reuters) - Der weltgrößte Industriegase-Konzern Linde steht einem Magazinbericht zufolge vor einem neuerlichen Stellenabbau in Deutschland.

Linde wolle bis Ende 2022 rund 500 Arbeitsplätze streichen, berichtete die "WirtschaftsWoche" unter Berufung auf Aussagen von Arbeitnehmervertretern. Das Management habe diese im Juni über die Pläne informiert. Der nach der Fusion der Linde AG mit Praxair aus den USA heraus geführte Konzern beschäftigt in Deutschland noch rund 7000 Mitarbeiter. Vorstandschef Steve Angel trimmt das Unternehmen systematisch auf Effizienz und hat die Gewinnprognose erst im Mai nach oben geschraubt.

Ein Linde-Sprecher wollte sich nicht konkret äußern, sagte aber: "Linde ist ein globales Unternehmen, das seine Geschäfte dezentral in den jeweiligen Regionen führt. Aus diesem Grund wissen wir exakt, wo wir unsere Kostenstrukturen den Marktrealitäten anpassen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben." Diskussionen darüber würden aber in den zuständigen Gremium geführt und nicht in der Öffentlichkeit.

Vor gut einem Jahr hatte sich Linde mit dem Betriebsrat bereits auf den Abbau von 834 Stellen in Deutschland geeinigt. "Ob darüber hinaus Maßnahmen nötig sind, hängt von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab", sagte Angel damals.