Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
US-Notenbankchef Chef Jerome Powell und seine Kollegen stehen vor einer ihrer schwierigsten Entscheidungen seit Jahren: ob sie die Zinsen erneut anheben sollen, um die hartnäckig hohe Inflation zu bekämpfen oder ob eine Auszeit inmitten der schwersten Bankenkrise seit 2008 angezeigt ist. Die Entscheidung, ob die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben werden sollen, dürfte zum Teil davon abhängen, wie die Märkte die Zwangsehe der beiden Schweizer Bankenriesen UBS und Credit Suisse sowie andere Maßnahmen zur Beruhigung der Ängste vor einer Ansteckung des Bankensystems bislang aufgenommen haben. Die Fed hat im vergangenen Jahr versucht, ihre Zinsschritte im Voraus anzukündigen, um Überraschungen zu vermeiden und die Volatilität zu minimieren. Doch nun ist sie mit einer diffusen Krisenlage konfrontiert. Die Zins-Futures preisen aktuell eine Erhöhung um 25 Basispunkte zu 89 Prozent ein, nachdem der Wert zu Wochenbeginn kurz auf unter 50 Prozent gefallen war.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 19:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung sowie Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote; 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell Fed-Funds-Zielsatz PROGNOSE: 4,75% bis 5,00% zuvor: 4,50% bis 4,75%
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.036,75 +0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.871,00 +0,0% Nikkei-225 27.466,61 +1,9% Hang-Seng-Index 19.639,70 +2,0% Kospi 2.416,96 +1,2% Shanghai-Composite 3.263,01 +0,2% S&P/ASX 200 7.015,60 +0,9%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Die nachlassende Furcht vor einer Bankenkrise gibt den Börsen in Ostasien und Australien den zweiten Tag in Folge Auftrieb. Vor allem Bankenwerte sind am Mittwoch gesucht, nachdem sich der Sektor am Vortag in den USA kräftig erholt hat. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte den Einlegern angeschlagener Banken Unterstützung zugesagt. Auch der am späten Mittwoch anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank, der Anleger am Dienstag noch vorsichtig agieren ließ, scheint seinen Schrecken verloren zu haben. "Risk on" ist wieder angesagt. Am Markt wird darauf gesetzt, dass die Federal Reserve eher "taubenhafte" Töne anschlägt. In Seoul sind neben Finanzwerten Aktien von Batterieherstellern gesucht. LG Chem steigen um 2,8 Prozent. Das Unternehmen liefert für das größte Lithium-Projekt in China 10.000 Umkehrosmose-Membrane. Die Aktien der auf Batterien für Elektrofahrzeuge spezialisierte Tochter LG Energy Solutions verbessern sich um 4,4 Prozent. Der Sektor profitiert auch von einer Studie der Analysten von Goldman Sachs. Diese prognostizieren, dass der Marktanteil der südkoreanischen Batteriehersteller in den USA bis 2025 auf 57 Prozent wachsen wird. Im Jahr 2021 hatte er 11 Prozent betragen. Der australische Aktienmarkt wurde vom Energiesektor angeführt, der um 4,2 Prozent zulegte. Gesucht waren ferner Aktien der Einzelhandelsbranche, obwohl die Inflation in Australien die Konsumausgaben gedämpft hat, wie aktuelle Daten zeigten.
US-NACHBÖRSE
Die Gamestop-Aktie verteuerte sich um gut 48 Prozent. Der auf Videospiele spezialisierte Einzelhändler hatte nach sieben Quartalen mit Verlust erstmals wieder einen Gewinn vermeldet. Kostensenkungen hatten dies ermöglicht. Der kriselnde Hersteller von Geldautomaten Diebold Nixdorf hat sich derweil Finanzmittel in Höhe von 55 Millionen Dollar gesichert, mit deren Hilfe das Unternehmen seine kurzfristigen Ziele zu erreichen hofft. Der Kurs sprang um fast 38 Prozent. Nike verbilligten sich um 2,3 Prozent. Umsatz und Gewinn des Sportartikelherstellers hatten im dritten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen. Allerdings kämpft das Unternehmen mit hohen Kosten, während Preisnachlässe die Margen drücken. Die angeschlagene First Republic Bank (-8,9%) verstörte die Anleger mit der Nachricht, dass sie weitere externe Berater angeheuert hat. Lazard und McKinsey sollen dem Kreditinstitut aus der Krise helfen. Telesis Bio überzeugte mit einer Umsatzprognose, die über den Erwartungen des Marktes lag. Für die Aktie ging es um fast 11 Prozent aufwärts.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 32.560,60 +1,0% 316,02 -1,8% S&P-500 4.002,87 +1,3% 51,30 +4,3% Nasdaq-Comp. 11.860,11 +1,6% 184,57 +13,3% Nasdaq-100 12.741,44 +1,4% 178,83 +16,5% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 1,14 Mio 1,22 Mrd Gewinner 2.392 1.858 Verlierer 679 1.190 Unverändert 83 92
Fest - Mit der nachlassenden Sorge um eine Banken- bzw. Finanzkrise erholten sich die Indizes. Nach der Rettung der in Schieflage geratenen und systemrelevanten Credit Suisse deutete sich auch eine Rettung des kleinen Regionalinstituts First Republic Bank in den USA an. Der Kurs sprang um 29,5 Prozent nach oben, er war zuletzt nach Schwierigkeiten der Bank abgestürzt. Befeuert wurde der Kurs von Berichten, wonach JP Morgan daran arbeitet, die Bank zu stützen. Zudem sagte US-Finanzministerin Janet Yellen, dass die Regierung einspringen könnte, um die Einlagen weiterer Banken zu schützen, wenn die Aufsichtsbehörden die Gefahr eines Ansturms auf das Bankensystem sähen. Der Bankenindex im S&P-500 erhöhte sich um 3,6 Prozent. Im Dow legten JP Morgan um 2,7 und Goldman Sachs um 2,5 Prozent zu.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,16 +17,1 3,99 -26,2 5 Jahre 3,73 +14,3 3,59 -26,8 7 Jahre 3,69 +12,0 3,57 -28,3 10 Jahre 3,60 +11,4 3,48 -28,2 30 Jahre 3,72 +5,3 3,67 -24,7
Sichere Häfen waren angesichts der Entspannung im Bankensektor nicht mehr gefragt. So hielt der Ausverkauf bei den Rentenpapieren an und die Renditen stiegen erneut. Zudem wird bei der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank inzwischen klar mehrheitlich wieder mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,0767 -0,0% 1,0770 1,0710 +0,6% EUR/JPY 142,61 +0,0% 142,54 140,99 +1,6% EUR/GBP 0,8801 -0,1% 0,8813 0,8740 -0,6% GBP/USD 1,2235 +0,1% 1,2222 1,2253 +1,2% USD/JPY 132,42 +0,1% 132,35 131,65 +1,0% USD/KRW 1.307,49 +0,3% 1.303,52 1.309,12 +3,6% USD/CNY 6,8888 +0,1% 6,8845 6,8785 -0,1% USD/CNH 6,8893 +0,2% 6,8769 6,8789 -0,6% USD/HKD 7,8455 -0,0% 7,8461 7,8437 +0,5% AUD/USD 0,6700 +0,4% 0,6672 0,6687 -1,7% NZD/USD 0,6209 +0,2% 0,6194 0,6207 -2,2% Bitcoin BTC/USD 28.279,66 +0,7% 28.077,17 27.757,09 +70,4% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar gab nach einer zwischenzeitlichen leichten Erholung leicht nach, er war als sicherer Hafen zunächst nicht mehr gesucht. Der Dollarindex reduzierte sich um 0,1 Prozent. Der Euro zog im Zuge der gestiegenen Risikoneigung an. Im Handel verwies man auf die Entspannungen im Bankensektor. Die Gemeinschaftswährung legte auf 1,0770 Dollar zu nach einem Tagestief bei 1,0704. Im Tageshoch bei 1,0789 Dollar hatte die Währung den höchsten Stand seit fünf Wochen markiert.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,04 69,67 -0,9% -0,63 -14,2% Brent/ICE 74,68 75,32 -0,8% -0,64 -12,5%
Mit der Entspannung im Bankensektor wurde am Ölmarkt eine Finanzkrise mit in der Folge mutmaßlich nachlassender Ölnachfrage ausgepreist. Für Brent und WTI ging es um bis zu 2,7 Prozent nach oben.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.942,52 1.941,24 +0,1% +1,28 +6,5% Silber (Spot) 22,43 22,38 +0,2% +0,04 -6,4% Platin (Spot) 980,70 975,70 +0,5% +5,00 -8,2% Kupfer-Future 3,98 3,99 -0,3% -0,01 +4,4%
Der Goldpreis gab deutlich nach um fast 2 Prozent auf 1.940 Dollar. Am Vortag war das Edelmetall mit einem Tageshoch von 2.015 Dollar noch auf den höchsten Stand seit April 2022 geklettert, weil es da noch starken Zulauf als sicherer Hafen angesichts der Probleme im Bankensektor erhalten hatte.
+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++
POLITIK USA / UKRAINE
Die USA wollen der Ukraine die versprochenen Abrams-Kampfpanzer im Herbst liefern und damit schneller als erwartet. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, sagte am Dienstag, in Absprache mit Kiew würden die USA der Ukraine Modelle vom Typ M1A1 schicken und nicht wie ursprünglich geplant vom Typ M1A2. Das würde es den USA erlauben, die Auslieferung deutlich zu beschleunigen "und der Ukraine diese wichtige Fähigkeit bis zum Herbst dieses Jahres auszuliefern".
US-ÖLVORRÄTE
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March 22, 2023 02:43 ET (06:43 GMT)