Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DIENSTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertags zum Frühlingsanfang geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA I +++++

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Wie die Notenbank mitteilte, bleiben der einjährige Referenz-Zinssatz (Loan Prime Rate - LPR) bei 3,65 Prozent und der fünfjährige LPR bei 4,3 Prozent. Der unveränderte LPR wurde vom Markt weithin erwartet, nachdem die PBoC vergangene Woche den wichtigsten Leitzins - den Zinssatz der mittelfristigen Kreditfazilität, der für die Preisgestaltung der LPR verwendet wird - konstant gelassen hatte.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Die UBS übernimmt die angeschlagene Credit Suisse für 3 Milliarden Dollar, die Schweizer Nationalbank (SNB) sichert die Übernahme mit bis zu 100 Milliarden Franken ab. Die Aufsichtsbehörden hatten die UBS dazu gedrängt, um den gefährlichen Vertrauensverlust in das globale Bankensystem aufzuhalten. Bei der Übernahme handelt es sich um die erste Megafusion systemrelevanter globaler Banken seit der Finanzkrise 2008. Die Schweizer Regierung will zur Übernahme potenzieller Verluste mehr als 9 Milliarden Franken zur Verfügung stellen. Die UBS übernimmt den Konkurrenten für 0,76 Franken pro Aktie in einem reinen Aktientausch. Die Aktionäre der Credit Suisse bekommen für 22,48 eigene Aktien eine Aktie der UBS. Die Financial Times hatte zuvor berichtet, dass die UBS ursprünglich nur 0,25 Franken pro Aktie geboten hatte. Die UBS profitiert nach eigenen Angaben von einer Absicherung in Höhe von 25 Milliarden Franken unter anderem für Kaufpreisanpassungen und Restrukturierungskosten sowie von einer zusätzlichen 50-prozentigen Absicherung für nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte. Die Transaktion bedarf nicht der Zustimmung der Aktionäre. Die UBS geht davon aus, dass die Zusammenlegung bis 2027 jährliche Kostensenkungen von mehr als 8 Milliarden Dollar bringen wird. UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher ergänzte, die Investmentbank werde nicht mehr als 25 Prozent der risikogewichteten Aktiva ausmachen.

Die Schweizer Behörden standen unter Druck, das Geschäft noch vor der Eröffnung der asiatischen Märkte am Montag abzuschließen und bewegten sich dabei auf einem schmalen Grat. Sie mussten die Vorstände der beiden Banken dazu bringen, dem Deal zuzustimmen, und die Alternative, eine von den Regulierungsbehörden geleitete Abwicklung der Credit Suisse, die sich als langwierig und schmerzhaft für das Finanzsystem hätte erweisen können, vermeiden. Die US-Notenbank arbeitete mit an der Vereinbarung, weil beide Banken große Geschäfte in den USA haben.

Zusätzlich zur Einfädelung des Deals haben die großen Notenbanken angesichts der jüngsten Bankenturbulenzen eingegriffen, um die Versorgung der Finanzwirtschaft mit dem Dollar zu verbessern. An der koordinierten Aktion waren die EZB sowie die Notenbanken der USA, Japans, Großbritanniens, der Schweiz und Kanadas beteiligt. Die Banken werden ab sofort vorerst täglich Dollar-Liquidität über 7-tägige Refinanzierungsgeschäfte anbieten.Die Geschäfte werden im Rahmen der bestehenden US-Dollar-Swap-Linien abgewickelt und sollen bis mindestens Ende April fortgeführt werden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.932,00  -0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.616,75  -0,2% 
Nikkei-225                26.945,67  -1,4% 
Hang-Seng-Index           18.900,33  -3,2% 
Kospi                      2.382,39  -0,6% 
Shanghai-Composite         3.238,58  -0,4% 
S&P/ASX 200                6.898,50  -1,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Die Angst vor einer Bankenkrise lastet am Montag auf den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Unterstützungsmaßnahmen der großen Notenbanken in Form von mehr Dollar-Liquidität und vor allem die Nachricht von der Übernahme der Credit Suisse durch die heimische Wettbewerberin UBS können die Sorgen noch nicht zerstreuen. Daneben halten sich die Anleger auch wegen der anstehenden Sitzung der US-Notenbank zurück, deren Ergebnis am Mittwoch veröffentlicht wird. Gegen die regionale Tendenz tendiert der Composite-Index in Schanghai kaum verändert, nachdem die chinesische Zentralbank (PBoC) überraschend die Mindestreserveanforderung für heimische Banken gesenkt und wichtige Zinssätze unverändert belassen hat. Auf der Börse in Hongkong lastet allerdings das Minus des Schwergewichts HSBC von rund 6 Prozent. Das Kreditinstitut hat kürzlich die britische Tochter des zusammengebrochenen US-Geldhauses Silicon Valley Bank übernommen. Bankenaktien werden auch in der übrigen Region abgestoßen. Der jüngst kräftig gestiegene Goldpreis trieb in Sydney die Aktien von Goldminenbetreibern wie Newcrest (+6%), Northern Star (+8,5%) und Evolution (+10%).

US-NACHBÖRSE

Die Probleme der First Republic Bank haben den nachbörslichen Handel am Freitag dominiert. Nach einem Minus von 33 Prozent im regulären Geschäft ging es mit der Aktie um weitere 15,4 Prozent abwärts. Die Bank verhandele mit anderen Kreditinstituten oder Private-Equity-Gesellschaften über deren mögliche Beteiligung an einer Kapitalerhöhung, berichtete die New York Times unter Berufung auf drei Personen, die mit dem Vorgang vertraut seien. Sangamo Therapeutics brachen um 10,5 Prozent ein. Novartis und Biogen haben ihre Zusammenarbeit mit dem Biotech-Unternehmen beendet. Die ADR der Credit Suisse stiegen derweil um rund 6 Prozent nach einem ersten Medienbericht über die bevorstehende Übernahme durch die UBS, die am Sonntagabend bestätigt wurde.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                31.861,98        -1,2%       -384,57          -3,9% 
S&P-500              3.916,64        -1,1%        -43,64          +2,0% 
Nasdaq-Comp.        11.630,51        -0,7%        -86,76         +11,1% 
Nasdaq-100          12.519,88        -0,5%        -61,52         +14,4% 
 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 3,92 Mrd  1,25 Mrd 
Gewinner               490     2.291 
Verlierer            2.550       737 
Unverändert            100       105 
 

Schwächer - Die Furcht vor weiteren Problemen im Bankensektor und einer damit drohenden Rezession schwelte weiter - trotz der Liquiditätsspritze für die First Republic Bank von 30 Milliarden Dollar durch eine Reihe von US-Banken. Neue Nahrung erhielten die Ängste davon, dass die Mutter der von den Behörden geschlossenen und übernommenen Silicon Valley Bank (SVB), die SVB Financial Group, Gläubigerschutz beantragt hat. Zur Verunsicherung trugen daneben Daten der US-Notenbank bei, wonach sich Banken in der vergangenen Woche von der Fed über 150 Milliarden Dollar geliehen haben. First Republic fielen erneut scharf zurück um über 32 Prozent. Die Bank hatte im Zuge ihrer Probleme die Dividende gestrichen. Für PacWest (-19%) und Western Alliance (-15,1%) ging es ebenfalls erneut steil bergab. Auch die Kurse der Geldgeber-Banken gaben nach, JP Morgan um 3,8, Goldman Sachs um 3,7, Citigroup um 3,0 und Bank of America um 4,0 Prozent. Der Logistiker Fedex (+8,0%) überraschte derweil mit guten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal und erhöhte den Gewinnausblick. Merck & Co gaben um 3,0 Prozent nach. Der Pharmakonzern hatte einen Fehlschlag mit einer Medikamentenstudie erlitten. Ford büßten 4,4 Prozent ein. Der Autokonzern muss knapp 1,3 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, um einen Bremsschlauch auszutauschen, der brechen könnte.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,82        -36,1          4,18          -59,9 
5 Jahre                  3,49        -23,8          3,73          -50,7 
7 Jahre                  3,48        -21,4          3,69          -49,0 
10 Jahre                 3,41        -17,5          3,58          -47,3 
30 Jahre                 3,62         -8,6          3,70          -35,3 
 

Anleihen verzeichneten nach dem Rücksetzer vom Donnerstag wegen der Sorgen um den Bankensektor wieder starken Zulauf, was sich in deutlich sinkenden Renditen niederschlug. Am Vortag waren die Renditen noch kräftig gestiegen, weil die Wahrscheinlichkeit wieder höher gesehen wurde, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen im Kampf gegen die Inflation wie geplant erhöhen dürfte.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 20, 2023 02:31 ET (06:31 GMT)