Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Der Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons über den USA hat laut dem chinesischen Außenministerium die Beziehungen zwischen beiden Ländern "ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt". "Die Handlungen der USA haben die Bemühungen und Fortschritte beider Seiten bei der Stabilisierung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen seit dem Bali-Treffen ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt", sagte Vizeaußenminister Xie Feng mit Blick auf ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping im November.

Ein US-Kampfflugzeug hatte den mutmaßlichen Spionage-Ballon aus China vor der Küste des Bundesstaats South Carolina abgeschossen. Die "Sicherheit des amerikanischen Volkes" stehe an erster Stelle, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und prangerte zugleich "die unannehmbare Verletzung unserer Souveränität durch die Volksrepublik China" an. Peking, das beteuerte, es handele sich um einen zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, kritisierte den Abschuss als "Überreaktion". Der Überflug des Ballons von der Größe dreier Busse war am Donnerstag publik geworden. "Ziel des Ballons ist ganz klar Spionage und sein aktueller Weg führt ihn über sensible Stützpunkte", hatte ein Pentagon-Vertreter gesagt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Ballon über dem Bundesstaat Montana, wo sich unter anderem Luftwaffen-Stützpunkte und unterirdische Atomraketen-Standorte befinden. Später flog er in Richtung Osten weiter.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Der Goldproduzent Newmont Corp will für rund 17 Milliarden US-Dollar die australische Newcrest Mining kaufen. Newmont mit Sitz im US-Bundesstaat Colorado ist einer der größten Goldproduzenten der Welt und hat nach eigenen Angaben am Sonntag ein unverbindliches indikatives Angebot zur Übernahme von Newcrest, dem größten börsennotierten Goldproduzenten Australiens, vorgelegt. Newmont bietet 0,380 eigene Aktien für jede Newcrest-Aktie. Die Offerte folgt auf ein früheres Angebot des US-Unternehmens, das jede Newcrest-Aktie mit 0,363 Newmont-Aktien bewertete. Nach Aussage von Newcrest haben seine Direktoren dieses Angebot als zu niedrig abgelehnt.

Newcrest erklärte weiter, das jüngste Angebot von Newmont entspreche einem Angebotspreis von 27,16 australischen Dollar oder 18,77 US-Dollar je Newcrest-Aktie. Damit biete Newcrest einen Aufschlag von 21 Prozent auf den letzten Aktienkurs vor Unterbreitung der Offerte. Die Bewertung basiere auf dem Schlusskursen der Aktien und dem Wechselkurs zwischen US-Dollar und australischem Dollar am 3. Februar.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.132,00  -0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.565,00  -0,5% 
Nikkei-225                27.693,65  +0,7% 
Hang-Seng-Index           21.175,94  -2,2% 
Kospi                      2.445,05  -1,4% 
Shanghai-Composite         3.234,76  -0,9% 
S&P/ASX 200                7.539,00  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den Börsen in Ostasien und Australien geht es zu Beginn der Woche überwiegend nach unten. Vielerorts lastet die Furcht vor weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank auf der Stimmung, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten für Januar am Freitag überrschend stark ausgefallen waren. Die jüngsten Spannungen zwischen den USA und China nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons durch die US-Streitkräfte setzen die chinesischen Börsen zusätzlich unter Druck. Verkauft werden, vor dem Hintergrund kräftig gestiegener Marktzinsen in den USA, die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte. In Hongkong geben Alibaba um 3,2 und JD.com um 4,6 Prozent nach. Der japanische Aktienmarkt trotzt der negativen Tendenz in der Region. Hier stützt der feste Dollar, wovon besonders Aktien exportorientierter Unternehmen profitieren. Vergleichsweise gut hielt sich die australische Börse. Newcrest Mining sprangen dort um 9,6 Prozent an, nachdem Newmont Mining ein neuerliches Übernahmegebot für den Betreiber von Goldminen abgegeben hatte.

US-NACHBÖRSE

Nebenwerte haben den nachbörslichen Handel am Freitag geprägt. Unter anderem sprangen die Aktien von Jiuzi Holdings um 35 Prozent. Das Unternehmen, das über ein Händlernetzwerk Elektrofahrzeuge in China verkauft, wird die im Dezember 2021 registrierten Stammaktien nun doch nicht weiterverkaufen, wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorging. RH verbilligten sich um 3,7 Prozent. Der Möbelhändler muss wegen eines Bilanzierungsfehlers die Ergebnisse je Aktie der vergangenen drei Quartale neu ausweisen. Comera Holdings stiegen um 5,3 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte mitgeteilt, dass einige Anteilseigner, darunter Board-Mitglieder, von Zeit zu Zeit insgesamt bis zu 7,2 Millionen Aktien verkaufen könnten.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.926,01  -0,4%  -127,93      +2,4% 
S&P-500        4.136,48  -1,0%   -43,28      +7,7% 
Nasdaq-Comp.  12.006,96  -1,6%  -193,86     +14,7% 
Nasdaq-100    12.573,36  -1,8%  -229,78     +14,9% 
 
                     Freitag    Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien)   975 Mio  1,102 Mrd 
Gewinner               837      2.197 
Verlierer            2.248        914 
Unverändert             95        102 
 

Schwächer - Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht, der Zinssorgen befeuerte, und enttäuschende Geschäftszahlen und/oder Ausblicke von Apple, Amazon und Alphabet sorgten für Abgaben - insbesondere bei als zinsempfindlich geltenden Technikwerten. Am Zinsterminmarkt erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Mai. Apple gingen nach anfänglichen Verlusten dennoch 2,4 Prozent höher mit 154,50 Dollar aus dem Tag. Händler sprachen von Schnäppchenkäufen. Zudem hatte Morgan Stanley die Einstufung "Overweight" mit einem Kursziel von 175 Dollar bestätigt. Amazon büßten nach durchwachsenen Zahlen 8,4 Prozent ein. Hier drückte auch, dass die US-Wettbewerbsaufsicht offenbar eine mögliche Kartellklage vorbereitet. Alphabet fielen um 2,7 Prozent.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,32        +21,6        4,10      -10,0 
5 Jahre                  3,67        +18,3        3,49      -32,5 
7 Jahre                  3,61        +16,4        3,44      -36,2 
10 Jahre                 3,54        +14,0        3,40      -34,3 
30 Jahre                 3,63         +8,0        3,55      -34,2 
 

Sehr schwach - Die Renditen schossen regelrecht nach oben, weil der Markt nach dem unerwartet stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für Januar davon ausgeht, dass die Falken in der US-Notenbank zunächst die Oberhand behalten werden und die Zinsspitze im derzeitigen Zinserhöhungszykus doch eher bei 5,25 als bei 5,00 Pozent liegen dürfte. Zumindest stieg die Wahrscheinlichkeit dafür am Zinsterminmarkt deutlich.

+++++ DEVISENMARKT +++++


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 8:51h   % YTD 
EUR/USD           1,0791        -0,0%     1,0793     1,0899   +0,8% 
EUR/JPY           142,26        -0,0%     142,28     140,18   +1,4% 
EUR/GBP           0,8945        -0,2%     0,8962     0,8935   +1,1% 
GBP/USD           1,2064        +0,2%     1,2043     1,2195   -0,3% 
USD/JPY           131,83        -0,0%     131,83     128,61   +0,5% 
USD/KRW         1.252,92        +0,4%   1.247,86   1.229,67   -0,7% 
USD/CNY           6,7813        +0,1%     6,7749     6,7437   -1,7% 
USD/CNH           6,7932        -0,3%     6,8163     6,7489   -1,9% 
USD/HKD           7,8479        +0,0%     7,8466     7,8463   +0,5% 
AUD/USD           0,6937        +0,3%     0,6914     0,7065   +1,8% 
NZD/USD           0,6327        +0,1%     0,6318     0,6472   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.778,18        -0,9%  22.988,92  23.456,44  +37,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar wertete nach den robusten US-Arbeitsmarktdaten und mit den hochschnellenden Marktzinsen kräftig auf. Der Dollar-Index erhöhte sich um 1,2 Prozent. Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen tat ihr übriges.

Der Yen gab am frühen Montag im asiatisch dominierten Handel zeitweise deutlicher nach. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Medienbericht, wonach die japanische Regierung dem stellvertretenden Gouverneur der Bank of Japan, Masayoshi Amamiya, angetragen haben soll, sich um die Nachfolge des scheidenden Notenbankchefs Haruhiko Kuroda zu bewerben. Dahinter dürfte die Vermutung stehen, dass er an dem taubenhaften Kurs von Kuroda festhalten dürfte.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,49        73,39      +0,1%      +0,10   -8,7% 
Brent/ICE          80,16        79,94      +0,3%      +0,22   -6,5% 
 

Sehr schwach - Die Ölpreise gaben bis zu 3,5 Prozent nach. Zunächst hatte der starke Arbeitsmarktbericht die Preise in der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage angetrieben. Mit den deutlich anziehenden Marktzinsen und dem stark zulegenden Dollar kamen die Ölpreise dann aber unter Druck.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.878,74     1.865,10      +0,7%     +13,64   +3,0% 
Silber (Spot)      22,52        22,35      +0,8%      +0,17   -6,0% 
Platin (Spot)     978,45       978,33      +0,0%      +0,13   -8,4% 
Kupfer-Future       4,07         4,06      +0,2%      +0,01   +6,7% 
 

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February 06, 2023 01:32 ET (06:32 GMT)