Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tags des Erwachsenwerdens geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach einer historischen viertägigen Hängepartie und einer bis zuletzt hart geführten innerparteilichen Auseinandersetzung ist der republikanische Kandidat Kevin McCarthy im 15. Anlauf zum neuen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses gewählt worden. Er werde "Gesetze verabschieden, um die Herausforderungen des Landes zu bewältigen", sagte McCarthy bei seiner Dankesrede. US-Präsident Joe Biden mahnte im Anschluss an die Abstimmung, es sei nun an der Zeit, "verantwortungsvoll zu regieren". McCarthy nannte die "weit geöffnete Grenze im Süden", die von ihm mit "Amerika zuletzt" bezeichnete Energiepolitik der Regierung sowie die "Woke-Indoktrinierung an unseren Schulen" als primäre Herausforderungen. Der Begriff "woke" beschreibt das "wach sein" gegenüber rassistischen und diskriminierenden Tendenzen in einer Gesellschaft. Bei den "langfristigen Herausforderungen" wie der Staatsverschuldung und "dem Aufstieg der Kommunistischen Partei Chinas" müsse der Kongress "mit einer Stimme" sprechen, forderte der 57-Jährige. Das Amt des Speakers ist nach dem Präsidenten und der Vizepräsidentin das dritthöchste in der staatlichen Hierarchie der USA.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine Daten angekündigt.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.926,75  +0,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  11.156,25  +0,4% 
Nikkei-225                     Feiertag 
Hang-Seng-Index           21.331,73  +1,6% 
Kospi                      2.350,42  +2,6% 
Schanghai-Composite        3.177,37  +0,6% 
S&P/ASX 200                7.151,30  +0,6% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Dank sehr starker US-Vorgaben und weiterer Öffnungen in China nach den harten Corona-Lockdowns geht es an den Börsen nach oben. In China geht die 180-Gradwende von harten Corona-Abriegelungen hin zur völligen Öffnung von Wirtschaft und Privatleben in eine weitere Runde: Trotz explodierender Corona-Infektionen wurden Grenzschließungen aufgehoben und Verkehrsverbindungen nach Hongkong und ins Ausland wieder freigegeben. Neben der Börse in Hongkong profitiert auch der chinesische Renminbi von der Öffnung der internationalen Grenzen, dieser springt auf ein Viermonatshoch zum US-Dollar. Finanz- und Automobilwerte führen das Feld der Gewinner in China an. Die jüngste Rally im Immbiliensektor nach den Hilfsmaßnahmen läuft dagegen aus, China Vanke verlieren 0,6 und Seazen Holdings 1,1 Prozent. Der Kospi in Südkorea zeigt sich befeuert von Elektronik- und Internettiteln sehr fest. Wie schon in den USA am Freitag setzen Händler in Seoul auf eine weiche Landung der US-Konjunktur.

US-NACHBÖRSE

Der Kaufhausbetreiber Macy's berichtete holprige Erlöskennziffern für die vergangenen Feiertage und stellte auf deren Basis Umsätze am unteren Rand der Prognosespanne für das Schlussquartal 2022 in Aussicht. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Konjunkturabschwung das Konsumverhalten 2023 beeinträchtigen werde. Macy's büßten 4,1 Prozent ein, die Wettbewerberpapiere PVH (-1,7%), Kohl's (-2%) und Nordstrom (-1,7%) zeigten sich ebenfalls schwach. Harmony Biosciences stiegen dagegen um 4,8 Prozent. CEO und Präsident John Jacobs tritt von seinen Ämtern zurück, der medizinische Leiter Jeffrey Dayno übernimmt bis auf Weiteres die Führung.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.629,79        +2,1%        699,71          +1,5% 
S&P-500              3.895,00        +2,3%         86,90          +1,5% 
Nasdaq-Comp.        10.569,29        +2,6%        264,05          +1,0% 
Nasdaq-100          11.040,35        +2,8%        299,14          +0,9% 
 
                     Fr.       Do. 
Umsatz NYSE (Aktien) 816 Mio   868 Mio 
Gewinner               2.717     1.293 
Verlierer                433     1.831 
Unverändert               93       111 

Sehr fest - Die entscheidenden Kaufargumente lieferten schwache Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrie und ein ebenso mauer ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor. Die Daten entfachten die Hoffnung, die Fed werde in ihrem Zinserhöhungseifer nachlassen. Zuvor hatte der Arbeitsmarktbericht für Dezember bereits für eine verhalten positive Stimmung gesorgt. Dieser fiel besser als erwartet aus, entfachte aber dennoch keine Zinserhöhungsfantasie. Zwar wurden mehr Stellen geschaffen als prognostiziert, der Stellenaufbau war aber der geringste seit zwei Jahren. Entscheidenden Anteil an der Kauflaune hatten zudem geringer als befürchtet gestiegene Stundenlöhne. Zugleich hielt der insgesamt rosige Arbeitsmarkt die Hoffnung am Leben, die US-Wirtschaft könnte eine Rezession vielleicht doch abwenden. Bed Bath & Beyond (-22,5%) gerieten erneut schwer unter die Räder. Laut Berichten verdichteten sich Insolvenzvorbereitungen. McDonald's steht vor einer größeren Restrukturierung und will Stellen streichen. Der Kurs zog um 2,8 Prozent an. Curevac schnellten nach positiven Studienergebnissen um 29,5 Prozent empor.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,28        -18,3          4,46          -14,1 
5 Jahre                  3,70        -21,5          3,92          -29,5 
7 Jahre                  3,63        -18,3          3,81          -33,8 
10 Jahre                 3,55        -16,5          3,72          -32,8 
30 Jahre                 3,68        -10,4          3,78          -28,9 
 

Die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen beherrschte den Rentenmarkt, gestiegene Notierungen ließen die Renditen abstürzen.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00   Fr, 8:16  % YTD 
EUR/USD           1,0680        +0,4%     1,0641     1,0514  -0,2% 
EUR/JPY           140,80        +0,1%     140,61     140,83  +0,3% 
EUR/GBP           0,8790        -0,1%     0,8800     0,8832  -0,7% 
GBP/USD           1,2149        +0,5%     1,2092     1,1905  +0,5% 
USD/JPY           131,82        -0,2%     132,13     133,92  +0,5% 
USD/KRW         1.243,85        -0,8%   1.253,86   1.268,73  -1,4% 
USD/CNY           6,7780        -0,9%     6,8385     6,8545  -1,8% 
USD/CNH           6,7822        -0,7%     6,8280     6,8584  -2,1% 
USD/HKD           7,8061        -0,0%     7,8075     7,8106  -0,1% 
AUD/USD           0,6934        +0,8%     0,6876     0,6759  +1,8% 
NZD/USD           0,6395        +0,9%     0,6340     0,6225  +0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD        17.211,26        +1,4%  16.966,51  16.775,04  +3,7% 
 

Die Dominanz der Zinsthematik zeigte sich am Devisenmarkt, wo der Dollarindex mit sinkenden Zinserwartungen um 1,1 Prozent auf Talfahrt ging. Der Euro legte entsprechend zu und sprang klar über die Marke von 1,06 USD.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          74,82        73,77      +1,4%      +1,05  -6,8% 
Brent/ICE          79,64        78,57      +1,4%      +1,07  -7,4% 
 

Die Notierungen bewegten sich nach einem Wochenverlust von 8,1 Prozent kaum. Wegen einer schwachen Kraftstoffnachfrage im US-Transportwesen bleibe das Sentiment bärisch, sagte ein Händler.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.878,97     1.865,90      +0,7%     +13,07  +3,0% 
Silber (Spot)      24,05        23,82      +1,0%      +0,23  +0,4% 
Platin (Spot)   1.094,30     1.093,90      +0,0%      +0,40  +2,5% 
Kupfer-Future       3,96         3,91      +1,3%      +0,05  +4,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Deutlich gesunkene Marktzinsen verbunden mit der eklatanten Dollarschwäche trieben den Goldpreis (+1,9%) nach oben.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

CORONAPOLITIK CHINA

Reisen von und nach China sind seit Sonntag nach einer rund dreijährigen Abschottung der Volksrepublik zum Ausland wieder deutlich einfacher. Für Einreisende gilt nun keine Quarantänepflicht mehr, sie müssen nur noch einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen.

DEVISENRESERVEN

Chinas Devisenreserven sind im Dezember aufgrund geringerer Kapitalabflüsse und des schwächeren US-Dollars gestiegen. Wie die People's Bank of China mitteilte, legten die Devisenreserven im Dezember gegenüber dem Vormonat um 10,2 Milliarden Dollar auf 3,128 Billionen Dollar zu. Der Anstieg war aber geringer als die 31 Milliarden Dollar, die die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen erwartet hatten.

INNENPOLITIK BRASILIEN

Nach dem Sturm hunderter Anhänger des rechtsradikalen brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro hat sein Nachfolger Luiz Inacio Lula da Silva die Schäden in der Hauptstadt Brasília begutachtet. Bolsonaro, der sich seit dem Ende seiner Amtszeit in den USA befindet, verurteilte die Ausschreitungen. Stunden nach Beginn der Ausschreitungen brachten Sicherheitskräfte die Situation im Regierungsviertel von Brasília wieder weitgehend unter Kontrolle.

AUßENPOLITIK JAPAN

Japans Regierungschef Fumio Kishida ist am Montag zu einer mehrtägigen Reise nach Europa und Nordamerika aufgebrochen. Kishida, dessen Land in diesem Jahr den Vorsitz der G7-Gruppe innehat, erklärte, er erwarte von den Verbündeten Japans eine Bekräftigung ihrer Unterstützung für die Ukraine und "Solidarität mit dem Rest der Welt" etwa im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Bewältigung der internationalen Nahrungsmittel- und Energiekrise.

INTEL

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January 09, 2023 01:32 ET (06:32 GMT)