Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im August nach offiziellen Angaben gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 49,4 (Juli: 49,0), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 49,2 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

Der Subindex für die Produktion stagnierte bei 49,8, jener für den Auftragseingang legte zu auf 49,2 (48,5). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - sank den 16. Monat in Folge.

In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im August eingetrübt, wie der ebenfalls am Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Er fiel auf 52,6 (Vormonat: 53,8) Punkte.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
  14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht August 
        Beschäftigung privater Sektor 
        PROGNOSE: +300.000 Stellen 
        Mai:      +128.000 Stellen 
 
  15:45 Index Einkaufsmanager Chicago August 
        PROGNOSE: 52,0 
        zuvor:    52,1 
 
  16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
        Energy Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.014,75  +0,7% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.462,50  +0,8% 
Nikkei-225                28.047,43  -0,5% 
Hang-Seng-Index           19.986,16  +0,2% 
Kospi                      2.471,58  +0,8% 
Shanghai-Composite         3.202,96  -0,8% 
S&P/ASX 200                6.980,70  -0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Zur Wochenmitte dominieren an den Börsen in Ostasien und Australien die negativen Vorzeichen. Belastend wirken in der ganzen Region negative Vorgaben der US-Börsen. Besonders deutlich geht es in Schanghai nach unten. Neuerliche pandemiebedingte Lockdowns und schwache Einkaufsmanagerindizes wecken Befürchtungen, dass die chinesische Wirtschaft in eine Rezession abrutschen wird. Unter den Einzelwerten in Hongkong sacken BYD um 9,5 Prozent ab. Berkshire Hathaway, die Holding von Investoren-Legende Warren Buffett, hat einen Teil ihres BYD-Aktienpakets verkauft. Das belastet auch andere Auto-Aktien. Unter anderem büßen Guangzhou Automobile Group 3,6 Prozent ein. In Tokio verringert der Nikkei-225-Index seine Verluste deutlich. Die japanische Industrieproduktion ist im Juli wider Erwarten gestiegen. Der Kospi in Seoul dreht ins Plus. Auch hier hatten die Kurse zunächst deutlich nachgegeben.

US-NACHBÖRSE

HP verbilligten sich um gut 6 Prozent, nachdem der Computer- und Druckerhersteller einen Umsatzrückgang vermeldet und den Ausblick gesenkt hatte. Ursächlich seien rückläufige Verbraucherausgaben, so das Unternehmen. Hewlett-Packard Enterprise (HPE) hat hingegen im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn gesteigert. Zwar senkte HPE ebenfalls die Gewinnprognose, doch berichtete CEO Antonio Neri auch von einer "andauernden Nachfrage". Die Aktien stiegen um 2,6 Prozent. Snap verbilligten sich um 6,2 Prozent. Das soziale Netzwerk wolle 20 Prozent der Belegschaft abbauen, berichtet das US-Technikportal The Verge. Boeing (gut behauptet) und Honeywell (-0,4%) zeigten sich wenig beeindruckt davon, dass die US-Armee alle Hubschrauber des Typs CH-47 Chinook einem Bericht des Wall Street Journal zufolge vorerst am Boden lässt. An einigen Hubschraubern dieses Typs sei es zu Triebwerksbränden gekommen, bei denen aber niemand verletzt oder gar getötet worden sei, schreibt die Zeitung. Ein pessimistischer Ausblick drückte derweil den Kurs des Modekonzerns PVH um 3,7 Prozent. Nach einem durchwachsenen zweiten Quartal hatte die Muttergesellschaft von Marken wie Calvin Klein die Jahresprognosen gesenkt und rechnet nun mit einem Umsatzrückgang.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          31.790,87  -1,0%  -308,12     -12,5% 
S&P-500        3.986,16  -1,1%   -44,45     -16,4% 
Nasdaq-Comp.  11.883,14  -1,1%  -134,53     -24,1% 
Nasdaq-100    12.342,70  -1,1%  -141,62     -24,4% 
 
                     Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien)   812 Mio   708 Mio 
Gewinner               669     1.087 
Verlierer            2.518     2.113 
Unverändert            158       181 

Schwach - Hatte es zur Eröffnung nach einer Erholung ausgesehen, wurden die Gewinne schnell wieder abgegeben. Die Zinserhöhungs- und Rezessionssorgen belasteten weiter. Auch eine bessere US-Verbraucherstimmung für August als erwartet stützte das Sentiment nicht - im Gegenteil, sie könnte die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungskurs bestärken, um die hohe Inflation zu bekämpfen. In dieses Bild passte auch, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im Juli gegenüber dem Vormonat auf saisonbereinigte 11,2 Millionen gestiegen ist. Positive Daten gab es auch vom Einzelhandel; laut Redbook ist der Umsatz in den ersten vier Wochen im August um 12,7 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Nächster Indikator ist der US-Arbeitsmarktbericht für August, der am Freitag veröffentlicht wird. Bei den Sektoren führten die Energiewerte im S&P-500 im Sog der stark fallenden Ölpreise mit einem Minus von 3,4 Prozent die Verliererliste an. Für Alcoa ging es um 8,5 Prozent nach unten. Der Konzern will ein Drittel der Produktion in Norwegen schließen. Grund sind die hohen Kosten der Aluminiumproduktion. Bei den Ölwerten waren Chevron (-2,4%) drittgrößter Verlierer im Dow. Im Technologiesektor büßten Apple, Intel und Cisco zwischen 1,0 und 2,0 Prozent ein.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,44         +0,8          3,43          271,2 
5 Jahre                  3,27         +1,0          3,26          201,4 
7 Jahre                  3,21         +0,5          3,21          177,0 
10 Jahre                 3,11         +0,4          3,10          159,6 
30 Jahre                 3,22         -2,2          3,24          131,8 
 

US-Anleihen zeigten sich überwiegend mit Abgaben. Während am kurzen Ende des Marktes verkauft wurde, legten die Papiere am langen Ende zu. Damit verschärfte sich die inverse Zinsstruktur, die als Rezessionssignal gilt. Für die Analysten der UBS beläuft sich die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA inzwischen auf 60 Prozent.

DEVISEN


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Di, 9:10 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0046        +0,3%     1,0017        0,9990   -11,7% 
EUR/JPY           139,07        +0,0%     139,00        138,32    +6,3% 
EUR/GBP           0,8591        -0,0%     0,8594        0,8524    +2,2% 
GBP/USD           1,1694        +0,3%     1,1655        1,1720   -13,6% 
USD/JPY           138,44        -0,2%     138,77        138,47   +20,3% 
USD/KRW         1.339,05        -0,8%   1.350,01      1.348,39   +12,6% 
USD/CNY           6,8932        -0,3%     6,9119        6,9182    +8,5% 
USD/CNH           6,8946        -0,4%     6,9232        6,9229    +8,5% 
USD/HKD           7,8476        -0,0%     7,8490        7,8479    +0,7% 
AUD/USD           0,6895        +0,6%     0,6853        0,6916    -5,0% 
NZD/USD           0,6150        +0,3%     0,6130        0,6152    -9,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.432,06        +1,1%  20.432,06     20.420,26   -55,8% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
 

Der Dollar erholte sich von zwischenzeitlichen Verlusten und zeigte sich kaum verändert. Auslöser war die besser als erwartet ausgefallene US-Verbraucherstimmung. "Das Verbrauchervertrauen ist im August gestiegen, nachdem es drei Monate in Folge gesunken war", so Lynn Franco, Senior Director of Economic Indicators beim Conference Board. Sie verwies darauf, dass der Index der aktuellen Lage erstmals seit März zugelegt habe. "Der Erwartungsindex verbesserte sich ebenfalls gegenüber dem 9-Jahres-Tief vom Juli, bleibt aber unter einem Wert von 80, was darauf hindeutet, dass weiterhin Rezessionsrisiken bestehen", erläuterte sie. Die Besorgnis über die Inflation sei weiter zurückgegangen, bleibe aber erhöht. Damit dürfte die Fed an ihrem Zinserhöhungskurs festhalten, hieß es.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          92,69        91,64      +1,1%         +1,05   +30,6% 
Brent/ICE         100,01        99,31      +0,7%         +0,70   +34,3% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
 

Die Ölpreise gaben um bis zu 5,6 Prozent nach. Am Vortag waren sie noch auf den höchsten Stand seit rund vier Wochen geklettert. Zu dem Ausverkauf trugen Berichte bei, wonach der Iran und die USA kurz vor einer Erneuerung des Atomabkommens stehen könnten. Außerdem gab es Berichte, wonach die Opec+ derzeit nicht über die Möglichkeit von Ölförderkürzungen diskutiert. Dies trage dazu bei, die Ölpreise unter Druck zu setzen, sagte Phil Flynn, Marktanalyst bei The Price Futures Group. Die Opec+ wird am Montag zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommen.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.726,45     1.723,83      +0,2%         +2,63    -5,6% 
Silber (Spot)      18,52        18,53      -0,0%         -0,00   -20,5% 
Platin (Spot)     859,28       851,00      +1,0%         +8,28   -11,5% 
Kupfer-Future       3,57         3,55      +0,8%         +0,03   -19,4% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
 

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August 31, 2022 01:34 ET (05:34 GMT)