Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In China (Mondfest), Japan (Tag der Ehrung der Alten) und Südkorea (Erntedankfest) bleiben die Börsen wegen Feiertagen geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

IWF-Chefin Kristalina Georgieva ist unter Druck geraten, weil sie in ihrer Zeit bei der Weltbank die Schönung eines Berichts zum Geschäftsklima in China veranlasst haben soll. Ein Gutachten der Anwaltskanzlei WilmerHale deckt Unregelmäßigkeiten im von der Weltbank veröffentlichten Lagebericht "Doing Business" auf.

Demnach befand sich die Weltbank im Herbst 2017 in delikaten Verhandlungen mit China, während zugleich die Veröffentlichung des Lageberichts 2018 bevorstand. Im Geschäftsklimabericht der Weltbank von 2017 war China auf Platz 78 gekommen, was in Peking für Unmut gesorgt hatte.

Nach Erkenntnissen von WilmerHale intervenierte die damalige Weltbank-Generaldirektorin Georgieva und forderte die mit dem Bericht befassten Mitarbeiter auf, eine andere Methode anzuwenden, um am Ende ein für China besseres Ergebnis zu erzielen.

Georgieva wies die Vorwürfe zurück. Sie sei in keiner Weise mit "den Schlussfolgerungen und Interpretationen" dieser Untersuchung einverstanden, erklärte sie in einer Stellungnahme auf AFP-Anfrage. Georgieva hatte die Führung des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Oktober 2019 übernommen.

Die Weltbank hat den Bericht nach Bekanntwerden der Umstände seines Zustandekommens nun zurückgezogen.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan 
          September (1. Umfrage) 
          PROGNOSE: 72,0 
          zuvor:    70,3 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.479,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.531,50  +0,1% 
Nikkei-225                30.477,91  +0,5% 
Hang-Seng-Index           24.791,21  +0,5% 
Kospi                      3.137,72  +0,2% 
Shanghai-Composite         3.571,78  -1,0% 
S&P/ASX 200                7.387,00  -1,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Zum Wochenausklang ist an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz auszumachen. Vielerorts verhindern laut Teilnehmern Konjunktursorgen eine Erholung von den jüngsten Kursverlusten. Zur Zurückhaltung in Asien trägt bei, dass viele Börsen der Region vor einem langen Feiertagswochenende stehen. In Tokio fällt der Kurs von Nippon Steel um 5,5 Prozent, nachdem der Stahlkonzern die Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung angekündigt hat. Die Aktie des finanziell angeschlagenen Immobilienkonzerns China Evergrande (-12%) stehen erneut unter Druck. Marktteilnehmer fürchten, dass ein Zusammenbruch des Unternehmens weite Kreise ziehen und neben Banken auch Bauunternehmen und Zulieferer belasten und nicht zuletzt das Verbrauchervertrauen in China beschädigen könnte. Die Preise für Baustahl geben am Futures-Markt in Schanghai um über 2 Prozent nach. Berichte, dass Korean Air Lines (+2,4%) im Oktober den Kerosinzuschlag auf internationalen Flügen senken wolle, geben der Aktien in Seoul Auftrieb. Angst vor Schäden durch den Taifun Chanthu lastet derweil auf den Aktien von Werftbetreibern. Korea Shipbuilding & Offshore Engineering brechen um rund 11 Prozent ein und Hyundai Mipo Dockyard um rund 7 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Eli Lilly (-0,1%) profitierten nicht von der Nachricht, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung für die Covid-19-Kombinationstherapie des Pharmaherstellers auf Personen ausgeweitet hat, die nach Kontakt mit einer erkrankten Person ein hohes Infektionsrisiko haben. Demnach können die Medikamente Bamlanivimab und Etesevimab, die zusammen verabreicht werden, nun bei Kindern ab 12 Jahren eingesetzt werden, die noch nicht vollständig geimpft sind, oder bei Menschen, die nach einer vollständigen Impfung keine ausreichende Immunantwort entwickeln. Damit könne das Kombinationspräparat präventiv in Institutionen wie Pflegeheimen oder Gefängnisse für bestimmte Personen eingesetzt werden, die möglicherweise mit jemandem mit Covid-19 in Kontakt kommen oder ein hohes Risiko der Exposition haben.

Usana Health Science verloren 2,8 Prozent, nachdem der Hersteller von Nahrungsergänzungs- und Hautpflegemitteln seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hatte. American Outdoor Brands sanken um 0,9 Prozent. Wenn die Unternehmenssteuern in den USA in dem Umfang erhöht würden wie von den Demokraten geplant, werde die Steuerquote des Herstellers von Schusswaffen und Ausrüstung für Freizeitaktivitäten in der Natur auf etwa 28 bis 29 Prozent von bislang 25 Prozent steigen, sagte Finanzvorstand Andy Fulmer. Er sehe die langfristige Strategie des Unternehmens dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.751,32  -0,2%   -63,07     +13,5% 
S&P-500        4.473,75  -0,2%    -6,95     +19,1% 
Nasdaq-Comp.  15.181,92  +0,1%    20,40     +17,8% 
Nasdaq-100    15.515,91  +0,1%    12,37     +20,4% 
 
                     Donnerstag  Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 928 Mio       965 Mio 
Gewinner           1.521         2.292 
Verlierer          1.772         1.005 
Unverändert          144           148 

Uneinheitlich - Zunächst hatten zum Teil sehr gute US-Konjunkturdaten für leichte Gewinne bei den Indizes gesorgt, insbesondere besser als gedacht ausgefallene Einzelhandelsumsätze. Doch die damit verstärkten Spekulationen über eine zügig kommende Straffung der Geldpolitik sorgten im Verlauf für ein Abrutschen der Indizes. Zudem rückte die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche damit wieder stärker in den Fokus, wo konkrete Hinweise auf ein erstes Tapering kommen könnten. Bremsend wirkte auch der Blick nach China, wo der wankende Immobilienriese Evergrande eine Krise des Bankensektors auslösen könnte.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,22        0,4        0,21       10,0 
5 Jahre                  0,84        3,9        0,80       47,5 
7 Jahre                  1,13        4,4        1,09       48,3 
10 Jahre                 1,33        3,2        1,30       41,5 
30 Jahre                 1,88        2,2        1,86       23,7 
 

Die Anleiherenditen legten mit den überraschend positiv ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten zu, weil diese Inflationssorgen schürten und somit die US-Notenbank zu einer strafferen Geldpolitik bewegen könnten.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Do, 9:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1771      +0,0%     1,1769        1,1788   -3,6% 
EUR/JPY           129,35      +0,2%     129,13        128,93   +2,6% 
EUR/GBP           0,8525      -0,1%     0,8531        0,8529   -4,5% 
GBP/USD           1,3807      +0,1%     1,3794        1,3822   +1,0% 
USD/JPY           109,88      +0,1%     109,73        109,37   +6,4% 
USD/KRW         1.177,40      +0,2%   1.175,38      1.173,32   +8,4% 
USD/CNY           6,4508      -0,1%     6,4578        6,4405   -1,2% 
USD/CNH           6,4474      -0,1%     6,4538        6,4388   -0,9% 
USD/HKD           7,7814      -0,0%     7,7827        7,7837   +0,4% 
AUD/USD           0,7305      +0,1%     0,7294        0,7317   -5,2% 
NZD/USD           0,7078      +0,1%     0,7072        0,7110   -1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        47.977,51      +0,6%  47.679,51     48.414,51  +65,2% 
 

Der Dollar-Index mit den guten neuen US-Konjunkturdaten und steigenden Marktzinsen um 0,4 Prozent auf ein Dreiwochenhoch. Händler verwiesen vor allem auf die unerwartet gestiegenen Einzelhandelsumsätze. Die Daten heizten die Debatte um ein Vorziehen geldpolitischer Straffungen erneut an. Capital Economics sah die Daten derweil nicht so positiv. Ökonom Michael Pearce verwies auf die deutlichen Abwärtsrevisionen der Vormonate.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          72,48      72,61      -0,2%         -0,13  +51,0% 
Brent/ICE          75,55      75,67      -0,2%         -0,12  +48,4% 
 

Nach der Vortagesrally auf die höchsten Stände seit Mitte Juli zeigten sich die Ölpreise wenig verändert. Zwischenzeitlich war es zu leichten Gewinnmitnahmen gekommen. Aktuell spreche wenig für niedrigere Preise, hieß es. "Wirbelsturm Ida begrenzt noch immer einen wesentlichen Anstieg des US-Angebots. Und die Nachfrage in China belebt sich wieder, während die Lockerung der Beschränkungen in anderen Ländern die Aussichten für die Ölnachfrage stark hält", sagte Analyst Helge Andre Martinsen von DNB Markets.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.760,57   1.753,65      +0,4%         +6,92   -7,2% 
Silber (Spot)      22,98      22,98      +0,0%         +0,01  -12,9% 
Platin (Spot)     946,05     937,00      +1,0%         +9,05  -11,6% 
Kupfer-Future       4,30       4,28      +0,5%         +0,02  +21,9% 
 

Der Goldpreis fiel auf ein Fünfwochentief. Die Talfahrt nahm mit der Aussicht auf geldpolitische Straffungen deutlich Fahrt auf.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

USA / AUSTRALIEN

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

September 17, 2021 01:32 ET (05:32 GMT)