Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Aktivität in der chinesischen Industrie ist im März nach offiziellen Angaben deutlicher als erwartet gestiegen und hat sich von der Produktionsunterbrechung während des chinesischen Neujahrsfestes erholt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 51,9 (Februar: 50,6), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 51,2 Punkten prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung. Der Subindex für die Produktion erhöhte sich auf 53,9 (Vormonat: 51,9), jener für den Auftragseingang legte zu auf 53,6 (51,5). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - stieg auf 51,2 (48,8). In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im März aufgehellt, wie der ebenfalls am Morgen veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Er stieg auf 56,3 (Vormonat: 51,4) Punkte.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

13:00 US/Walgreens Boots Alliance Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht März 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +525.000 Stellen 
          zuvor:    +117.000 Stellen 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago März 
          PROGNOSE: 60,3 
          zuvor:    59,5 
 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der 
          staatlichen Energy Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      3.951,50  -0,18% 
Nasdaq-100-Indikation  12.877,00  -0,21% 
Nikkei-225             29.289,40  -0,49% 
Hang-Seng-Index        28.499,87  -0,27% 
Kospi                   3.068,93  -0,03% 
Schanghai-Composite     3.437,54  -0,55% 
S&P/ASX 200             6.790,70  +0,78% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Einmal mehr belasten steigende Rentenrenditen in den USA die Aktienmärkte. Am Mittwochmorgen ziehen die Anleiherenditen weiter an und markieren ein 14-Monatshoch. Steigende Konjunkturhoffnungen und damit einhergehende Sorgen über eine anziehende Inflation lassen die Marktzinsen zulegen. Der Dollar zieht auf breiter Front mit den gestiegenen Marktzinsen an. Auch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten in China heben die Stimmung kaum. Die Aktivität in der chinesischen Industrie ist im März deutlicher als erwartet gestiegen und hat sich von der Produktionsunterbrechung während des chinesischen Neujahrsfestes erholt. In Japan vermag nicht einmal ein schwacher Yen den Aktienmarkt zu stützen - auch belastet von schwachen Daten zur Industrieproduktion. In Tokio zeigen sich unter anderem Bankenwerte sehr schwach. Die finanzielle Schieflage des Hedgefonds Archegos trifft nun auch den Finanzkonzern Mitsubishi UFJ. Die Aktie stürzt um 3,4 Prozent ab. Die chinesischen Börsen zeigen sich trotz der positiven Daten ebenfalls mit Abschlägen. Analysten begründen die Verluste mit den steigenden Rentenrenditen. Auch der südkoreanische Kospi bewegt sich im Verlauf nach unten. Aktien aus dem Schiffsbau legen zu - dank wachsenden Auftragseingängen. Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering ziehen um 1,3 Prozent an. Besser als gedacht ausgefallene Daten zum industriellen Ausstoß stützen das Sentiment leicht. Nachdem der Automobilhersteller Hyundai Motor die einwöchige Produktionsschließung wegen des Mangels an Halbleitern bekräftigt hat, neigen Zulieferaktien zur Schwäche. Hyundai Motor selbst zeigen sich gut behauptet. In Malaysia hat die Notenbank ihren Wachstumsausblick leicht gesenkt - Aktien gehen auf Talfahrt. In Sydney erholen sich die Kurse nach den Abgaben der vergangenen Tage.

US-NACHBÖRSE

Der Kurs des Sportbekleidungsherstellers Lululemon Athletica fiel um 1,9 Prozent. Zwar glänzte die Gesellschaft mit Viertquartalszahlen oberhalb der Markterwartung, doch sprachen Börsianer von einem eher durchwachsenen Ausblick. Blackberry brachen indes um 8,1 Prozent ein. Der kanadische Softwarehersteller hat im vierten Quartal bei deutlich geringeren Umsätzen einen höheren Verlust als im Vorjahr eingefahren und die Prognosen verfehlt. Chewy schossen dagegen um 10,5 Prozent in die Höhe. Der Online-Händler für Heimtierbedarf drehte im abgelaufenen Quartal überraschend in die Gewinnzone. Analysten hatten nicht mit schwarzen Zahlen gerechnet.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.066,96      -0,31     -104,41       8,04 
S&P-500              3.958,55      -0,32      -12,54       5,39 
Nasdaq-Comp.        13.045,39      -0,11      -14,25       1,22 
Nasdaq-100          12.896,53      -0,53      -69,21       0,06 
 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 0,88 Mrd  1,04 Mrd 
Gewinner                2.067     1.092 
Verlierer               1.235     2.233 
Unverändert               105        79 

Etwas leichter - Gedämpft wurde die Stimmung von wieder gestiegenen Renditen am Anleihemarkt. Stützend wirkte indessen, dass sich die Stimmung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten stärker als erwartet im März aufgehellt hat. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie. Sehr gut wurden die Geschäftszahlen von Biontech aufgenommen. Die Aktie rückte um 8,9 Prozent vor. Bei den von den Archegos-Notverkäufen betroffenen Aktien kam es zu einer Erholung. ViacomCBS legten um 3,6 Prozent zu, Discovery um 5,4 Prozent und Farfetch um 8,8 Prozent. Die Banken Goldman Sachs (+1,9%) und Morgan Stanley (+1,6%) konnten die Verluste aus den Geschäften mit Archegos begrenzen, wie das Wall Street Journal berichtete. Merck & Co gaben 1,7 Prozent nach. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen Antrag des Pharmakonzerns zurückgewiesen, das Krebsmittel Keytruda auch bei bestimmten Brustkrebspatientinnen einsetzen zu dürfen.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        1,2        0,14        3,1 
5 Jahre                  0,91        1,8        0,89       54,5 
7 Jahre                  1,38        1,9        1,37       73,5 
10 Jahre                 1,73        1,4        1,71       81,1 
30 Jahre                 2,39       -2,3        2,41       74,0 
 

Am Anleihemarkt hat die Rendite 10-jähriger Papiere ein neues 14-Monatshoch bei über 1,77 Prozent erreicht, zuletzt notiert sie jedoch wieder etwas darunter bei 1,73 Prozent.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Di, 8:28h    % YTD 
EUR/USD           1,1707      -0,1%     1,1718     1,1757    -4,1% 
EUR/JPY           129,83      +0,4%     129,32     129,37    +3,0% 
EUR/GBP           0,8532      +0,0%     0,8529     0,8543    -4,5% 
GBP/USD           1,3723      -0,1%     1,3739     1,3760    +0,4% 
USD/JPY           110,89      +0,5%     110,36     110,06    +7,4% 
USD/KRW          1132,30      -0,1%    1133,76    1133,44    +4,3% 
USD/CNY           6,5628      -0,1%     6,5720     6,5668    +0,6% 
USD/CNH           6,5720      -0,0%     6,5742     6,5724    +1,1% 
USD/HKD           7,7750      +0,0%     7,7750     7,7743    +0,3% 
AUD/USD           0,7593      -0,0%     0,7597     0,7644    -1,4% 
NZD/USD           0,6971      -0,2%     0,6983     0,7015    -3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        58.747,75      -0,0%  58.752,50  57.777,25  +102,2% 
 

Steigende US-Anleiherenditen gaben dem Dollar Auftrieb. Der Dollarindex legte um 0,4 Prozent zu.

Am Morgen zieht der Greenback im asiatisch geprägten Handel auf breiter Front mit den gestiegenen Marktzinsen weiter an und verbucht das beste Quartal seit einem Jahr. Der Dollar klettert zum Yen auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Erstmals seit Ende 2016 könnte der Dollar in drei aufeinanderfolgenden Monaten zur japanischen Devise zulegen. Der vermeintlich sichere Yen-Hafen wird von den positiven Daten aus China belastet, der US-Dollar profitiert aber insgesamt vom gestiegenen Renditeniveau.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          60,94      60,55      +0,6%       0,39   +25,2% 
Brent/ICE          64,61      64,14      +0,7%       0,47   +25,0% 
 

Der festere Dollar und die Wiederöffnung des Suez-Kanals belasteten die Ölpreise. Im Fokus steht nun die Konferenz der Opec+-Staaten am Donnerstag, auf der es auch um die Verlängerung derzeit geltender Fördermengenbeschränkungen gehen dürfte. Die API-Daten zeigten einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der zurückliegenden Woche.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.683,10   1.685,01      -0,1%      -1,91   -11,3% 
Silber (Spot)      23,93      24,03      -0,4%      -0,10    -9,3% 
Platin (Spot)   1.164,35   1.158,10      +0,5%      +6,25    +8,8% 
Kupfer-Future       3,99       3,98      +0,2%      +0,01   +13,1% 
 

Der Goldpreis rutschte derweil erstmals seit dem 12. März wieder unter die Marke von 1.700 Dollar je Feinunze. Teilnehmer sahen die aktuelle Verkaufswelle in Zusammenhang mit den Turbulenzen um den Hedgefonds Archegos. Involvierte Banken waren zu Notverkäufen gezwungen. Diese hätten möglicherweise auch den Goldpreis gedrückt, um Liquidität zu erlangen, wie Commerzbank-Experte Daniel Briesemann in den Raum stellte.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

US-ERDÖLMARKT

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March 31, 2021 02:04 ET (06:04 GMT)