Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Unabhängigkeitsbewegung" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die AT&T Inc verkauft eine Beteiligung an der Bezahlfernsehsparte an den Finanzinvestor TPG. Damit macht der US-Telekomkonzern einen Teil seines teuren Ausflugs ins Unterhaltungsgeschäft wieder rückgängig.

Im Zuge der Transaktion werden die Bereich DirecTV und AT&T TV in den USA in ein neues Unternehmen überführt. AT&T will 70 Prozent daran halten, TPG zahlt 1,8 Milliarden US-Dollar für den Rest.

Das ausgegliederte Unternehmen hat eine Bewertung von 16,25 Milliarden Dollar und Schulden von 6,4 Milliarden Dollar. Das ist deutlich weniger als die 66 Milliarden Dollar inklusive Schulden, die AT&T 2015 für den Kauf von DirecTV auf den Tisch legen musste. AT&T hatte erst jüngst eine Wertberichtigung von 15,5 Milliarden Dollar wegen mauer Geschäftsaussichten für die Sparte gebucht.

Laut AT&T erhält der Konzern 7,8 Milliarden Dollar aus der Transaktion vom neuen Unternehmen selbst, um damit den Schuldenberg abzutragen. Der Bezahlfernsehanbieter nimmt dazu bei Banken 5,8 Milliarden Dollar auf.

Das ausgegliederte Unternehmen soll DirecTV heißen. Es erzielte vergangenes Jahr einen Umsatz von 28 Milliarden Dollar mit 17,2 Millionen Kunden. Die Angebote des Bezahlfernsehanbieters sollen weitgehend unverändert bleiben.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Januar 
          Persönliche Ausgaben 
          PROGNOSE: +2,5% gg Vm 
          zuvor:    -0,2% gg Vm 
          Persönliche Einkommen 
          PROGNOSE: +9,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,6% gg Vm 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Februar 
          PROGNOSE: 61,0 
          zuvor:    63,8 
 
    16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan 
          Februar (2. Umfrage) 
          PROGNOSE:   76,8 
          1. Umfrage: 76,2 
          zuvor:      79,0 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      3.815,50  -0,23% 
Nasdaq-100-Indikation  12.728,00  -0,60% 
Nikkei-225             28.966,01  -3,99% 
Hang-Seng-Index        29.147,20  -3,08% 
Kospi                   3.012,95  -2,80% 
Shanghai-Composite      3.515,35  -1,94% 
S&P/ASX 200             6.673,30  -2,35% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Tief im Minus präsentieren sich die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Freitag, nachdem die US-Anleiherenditen abermals sprunghaft gestiegen waren und die US-Börsen darauf einknickten. Verkauft werden - wie am Donnerstag in den USA - vor allem die Technologiewerte. Diese sind besonders anfällig für steigende Anleihezinsen, weil sich ihre Bewertung sehr stark auf die zukünftig erwarteten Gewinne stützt. Diese wiederum werden bei steigenden Renditen stärker diskontiert. In Sydney verlor der Technologiesektor 5,3 Prozent, wobei die Aktie von Afterpay nach einer Kapitalerhöhung um 11 Prozent abstürzte. Der Kurs liegt nunmehr 25 Prozent unter dem erst vor zwei Wochen markierten Rekordhoch. In Hongkong liegt der Subindex der Technologiewerte über 4 Prozent im Minus. Die Aktie der Kurzvideo-Plattform Kuaishou, die sich nach ihrem erst Anfang Februar erfolgten Börsengang verdreifacht hatte, gibt um rund 6 Prozent nach, hatte zeitweise aber deutlichere Verluste verzeichnet. Meituan verlieren 6 und Netease 7,5 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Salesforce.com meldete einen Rekordumsatz im vierten Quartal und hob den Ausblick an. Gleichwohl ging es nachbörslich für die Aktie um 4,9 Prozent abwärts, was Beobachter mit der aktuell negativen Einstellung der Anleger gegenüber Technologiewerten erklärten. Dieser konnten sich auch Dell Technologies nicht entziehen. Das Unternehmen hatte mit Umsatz und Ergebnis im Schlussquartal die Markterwartungen übertroffen, was die Aktie anfänglich um gut 3 Prozent zulegen ließ. Zuletzt zeigte sie sich aber 0,2 Prozent niedriger. Überraschend gut hatte auch VMWare abgeschnitten, an der Dell eine Mehrheit hält. Dennoch verlor die Aktie 2,9 Prozent. Workday brachen um 7,2 Prozent ein. Auch der Anbieter von Software für Rechnungswesen und Personalverwaltung hatte mit seinen Zahlen die Erwartungen übertroffen, allerdings war die Aktie im zurückliegenden halben Jahr um 30 Prozent gestiegen. Nicht so schlecht wie befürchtet lief das vierte Quartal für Airbnb, auch wenn der Vermittler privater Unterkünfte aufgrund der Corona-Pandemie tief in die roten Zahlen rutschte. Die Aktie, die im regulären Handel um 9 Prozent eingebrochen war, erholte sich nachbörslich um 0,3 Prozent. Gewinnmitnahmen drückten die Aktie von Farfetch um 12,2 Prozent. Der Online-Händler für Luxusmode übertraf zwar mit seinen Zahlen zum vierten Quartal die Erwartungen, seine Aktie hat im zurückliegenden Jahr jedoch um über 500 Prozent zugelegt. Etsy stiegen nach Zahlenvorlage um 5,8 Prozent. Die Online-Plattform für Selbstgebasteltes profitierte im vierten Quartal von den Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie, die viele Konsumenten zum Kauf im Internet veranlasste, auch wenn der Absatz handgenähter Gesichtsmasken - der Verkaufsschlager des vergangenen Frühjahrs - im Schlussquartal merklich zurückging. AT&T (+0,3%) hatte den Verkauf seiner Bezahlfernsehsparte an den Finanzinvestor TPG bekanntgegeben.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                31.402,01      -1,75     -559,85       2,60 
S&P-500              3.829,34      -2,45      -96,09       1,95 
Nasdaq-Comp.        13.119,43      -3,52     -478,54       1,79 
Nasdaq-100          12.828,31      -3,56     -473,88      -0,47 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,24 Mrd  1,19 Mrd 
Gewinner               424     2.166 
Verlierer            2.859     1.091 
Unverändert             46        69 
 

Sehr schwach - Deutlich gestiegene Rentenrenditen schickten die Indizes steil nach unten. Hintergrund waren anziehende Inflationserwartungen bei einer gleichzeitig weiter lockeren Geldpolitik in den USA. Positive US-Konjunkturdaten befeuerten diese Inflationssorgen zusätzlich. Nach den Rekordständen des Vortages stieg zudem die Bereitschaft, Gewinne einzustreichen. Die Zehnjahresrendite übersprang die Marke von 1,50 Prozent und stieg um 14,5 Basispunkte auf Jahreshoch. Technologiekonzerne litten erneut stärker als der breite Markt. Nachdem die zum Spielball gewordene Gamestop-Aktie am Vortag um 103 Prozent in die Höhe geschossen war, ging es um weitere 18,6 Prozent nach oben. Der Einzelhändler für Videospiele hatte mitgeteilt, dass der Finanzchef gehen wird - angeblich auf Druck von Investoren. HP schnitt im ersten Quartal besser als erwartet ab. Der Kurs stieg nach anfänglich höheren Aufschlägen um 0,8 Prozent. Bei Tesla (-8,1%) wurde im Handel auf einen Bericht verwiesen, wonach die Produktion des Elektroautobauers beim wichtigen Model 3 an einem Standort in Kalifornien rund zwei Wochen ausgesetzt werde. Nvidia (-8,2%) hatte zwar starke Ergebnisse für das vierte Quartal vorgelegt, der Margenausblick enttäuschte aber. Moderna (+2,5%) setzte dank erster Auslieferungen seines Impfstoffs gegen das Corona-Virus im vierten Quartal deutlich mehr um.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,17        4,7        0,13        5,5 
5 Jahre                  0,81       20,8        0,60       44,7 
7 Jahre                  1,19       18,9        1,01       54,5 
10 Jahre                 1,52       14,1        1,38       60,3 
30 Jahre                 2,29        5,9        2,23       64,5 
 

Die Zehnjahresrendite übersprang die Marke von 1,50 Prozent und stieg um 14,5 Basispunkte auf Jahreshoch. Die gestiegenen Renditen reflektierten neben höheren INflationserwartungen auch die berechtigte Annahme, dass die US-Staatsverschuldung weiter anschwelle und deswegen ein höheres Angebot von US-Staatspapieren zu erwarten sei, hieß es. Passend dazu verlief eine Auktion siebenjähriger Anleihen extrem schwach.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Do, 8:50 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2157      -0,2%     1,2183        1,2175   -0,5% 
EUR/JPY           129,03      -0,3%     129,46        129,15   +2,3% 
EUR/GBP           0,8721      +0,3%     0,8695        0,8617   -2,4% 
GBP/USD           1,3943      -0,5%     1,4013        1,4130   +2,0% 
USD/JPY           106,13      -0,1%     106,25        106,07   +2,8% 
USD/KRW          1124,23      +0,4%    1119,60       1109,27   +3,6% 
USD/CNY           6,4665      +0,2%     6,4549        6,4532   -0,9% 
USD/CNH           6,4754      -0,2%     6,4892        6,4510   -0,4% 
USD/HKD           7,7559      +0,0%     7,7540        7,7538   +0,1% 
AUD/USD           0,7833      -0,6%     0,7877        0,7980   +1,7% 
NZD/USD           0,7355      -0,2%     0,7372        0,7435   +2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        46.233,50      -3,9%  48.128,00     50.575,50  +59,2% 
 

Der Dollar gab zunächst deutlich nach auf ein Siebenwochentief, machte die Verluste mit den steigenden US-Renditen aber im Verlauf komplett wieder wett und steigt auch im asiatischen Handel am Freitag weiter. Der Euro gab seine Aufschläge in der Folge wieder ab und lag mit 1,2168 Dollar auf Vorabendniveau. Marktteilnehmer sahen die anfängliche Dollar-Schwäche im Zusammenhang mit der wiederholten Aussage von US-Notenbankchef Powell, wonach die Geldpolitik noch lange locker bleiben werde.

++++ ROHSTOFFE +++++

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February 26, 2021 01:53 ET (06:53 GMT)