Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Martin-Luther-King-Tag geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Chinas Wirtschaft ist trotz der Corona-Pandemie 2020 um 2,3 Prozent gewachsen und wird wohl die einzige bedeutende Volkswirtschaft sein, die für das vergangene Jahr auf ein Wachstum kommt. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit zeigte das BIP im Schlussquartal das stärkste Quartalswachstum seit zwei Jahren. Ökonomen hatten für den Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende Dezember mit einem Plus von 6 Prozent und für das Gesamtjahr mit 2,2 Prozent gerechnet. Im zweiten und dritten Quartal war das chinesische BIP um 3,2 bzw 4,9 Prozent gestiegen, nachdem die Covid-19-Krise im ersten Quartal für einen historischen Einbruch von 6,8 Prozent gesorgt hatte.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      3.763,75  +0,27% 
Nasdaq-100-Indikation  12.792,50  +0,13% 
Nikkei-225             28.242,21  -0,97% 
Hang-Seng-Index        28.819,24  +0,86% 
Kospi                   3.013,93  -2,33% 
Shanghai-Composite      3.600,95  +0,97% 
S&P/ASX 200             6.663,00  -0,78% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den Börsen in Ostasien und Australien ist zu Wochenbeginn keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während gute heimische Konjunkturdaten die chinesischen Aktienmärkte nach oben tragen, lasten andernorts die jüngsten Entwicklungen der Corona-Pandemie auf den Kursen. Aktien der Chipbranche geraten unter Druck, nachdem Reuters berichtet hat, die scheidende US-Regierung habe im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen gegen Huawei die Lizenzen einiger Unternehmen zur Belieferung des chinesischen Telekommunikationsausrüsters widerrufen.

In Hongkong steigt die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchanges & Clearances (HKEX) um 3,6 Prozent auf ein Rekordhoch. Nach Aussagen aus dem Handel ist es die Fülle der geplanten Börsengänge chinesischer Unternehmen, die den Kurs nach oben treibt. Aktien des Schwergewichts Samsung Electronics fallen in Seoul um 2,7 Prozent, belastet von der Entscheidung der US-Regierung zu Huawei-Zulieferern. Auch an anderen Börsen verbuchen Aktien der Chipbranche Kursverluste. In Tokio geben Advantest um 2,1 Prozent und Tokyo Electron um 1,7 Prozent nach. Wie Reuters unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, wurde auch mindestens eine Lizenz des nicht börsennotierten japanischen Chipherstellers Kioxia, ehemals Toshiba Memory Corp, zurückgezogen, was das Unternehmen aber nicht habe kommentieren wollen.

US-NACHBÖRSE

Boeing zeigten sich am Freitag nachbörslich 0,1 Prozent höher bei 204,49 Dollar, nachdem der Flugzeughersteller ein Mitglied des Board ausgetauscht hatte: Lynne Doughtie, bis vor Kurzem US-Chefin der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, ersetzt Caroline Kennedy, die nach drei Jahren aus dem Boeing-Board ausgeschieden ist. Doughtie wird innerhalb des Board dem Prüfungsausschuss angehören.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut   +/- % YTD 
DJIA                30.814,26      -0,57       -177,26        0,68 
S&P-500              3.768,25      -0,72        -27,29        0,32 
Nasdaq-Comp.        12.998,50      -0,87       -114,14        0,86 
Nasdaq-100          12.803,93      -0,73        -94,76       -0,65 
 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,23 Mrd    1,04 Mrd 
Gewinner             1.020       2.202 
Verlierer            2.144         968 
Unverändert             77          72 

Leichter - Belastet wurde das Sentiment von Sorgen vor US-Steuererhöhungen und überwiegend schwachen Konjunkturdaten. Hinzu kam die weiter grassierende Corona-Pandemie. Angesichts des bevorstehenden langen Wochenendes bauten die Anleger Positionen ab. Im Fokus standen die Geschäftsausweise der Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo. JP Morgan hat ihren Gewinn im vierten Quartal um 42 Prozent gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Der Kurs gab jedoch 1,8 Prozent nach, da sie vor allem von der Auflösung von Kreditrückstellungen profitierte. Citigroup sanken um 6,9 Prozent. Das Finanzinstitut überzeugte zwar gewinnseitig, aber auf der Erlösseite verfehlte sie die Erwartungen. Wells Fargo büßten 7,8 Prozent ein, obwohl die Bank die Gewinnerwartungen geschlagen hat. Allerdings sind die Einnahmen deutlicher gesunken als befürchtet. Pfizer hat vor anstehenden Lieferkürzungen für Europa bei dem mit Biontech entwickelten Corona-Impfstoff gewarnt. Die Pfizer-Aktie gab 0,1 Prozent nach, Biontech fielen um 4,0 Prozent. Blackberry stiegen um 8,0 Prozent, nachdem 90 Patente an Huawei veräußert worden sein sollen. Progress Software fielen 9,6 Prozent. Das Software-Unternehmen kehrte zwar in die Gewinnzone zurück. Allerdings war im Vorjahr eine Abschreibung vorgenommen worden. Die Aktien von Lennar stiegen um 2,1 Prozent. Der Vorstand hat einen weiteren Aktienrückkauf von bis zu 1 Milliarde Dollar genehmigt. An der Börse in Toronto ging es für Couche-Tard um 4,8 Prozent nach oben, nachdem eine mögliche Übernahme von Carrefour Kreisen zufolge durch die französische Regierung blockiert worden sein soll.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,13       -1,6          0,14      -107,7 
5 Jahre                  0,45       -3,4          0,48      -147,4 
7 Jahre                  0,78       -3,5          0,81      -147,0 
10 Jahre                 1,09       -3,3          1,13      -135,1 
30 Jahre                 1,85       -2,5          1,87      -122,1 
 

Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen mit den schwachen Wirtschaftsdaten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank im Gegenzug deutlich um 3,3 Basispunkte auf 1,09 Prozent. Das klare Bekenntnis von Notenbankgouverneur Jerome Powell zur lockeren Geldpolitik stützte den Rentenmarkt zusätzlich. Er dämpfte am Vorabend die Befürchtung, ein Zurückfahren der Anleihekäufe könnte angesichts der massiven Neuverschuldung der USA durch Stimuluspakete demnächst anstehen.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00   Fr, 8:45   % YTD 
EUR/USD           1,2077      -0,0%     1,2080     1,2138   -1,1% 
EUR/JPY           125,29      -0,1%     125,45     125,88   -0,6% 
EUR/GBP           0,8902      +0,1%     0,8891     0,8884   -0,3% 
GBP/USD           1,3565      -0,1%     1,3585     1,3664   -0,8% 
USD/JPY           103,74      -0,1%     103,85     103,68   +0,5% 
USD/KRW          1104,27         0%    1104,27    1098,77   +1,7% 
USD/CNY           6,4858      +0,1%     6,4809     6,4676   -0,6% 
USD/CNH           6,4924      +0,2%     6,4807     6,4678   -0,2% 
USD/HKD           7,7532      -0,0%     7,7538     7,7534   +0,0% 
AUD/USD           0,7685      -0,3%     0,7707     0,7750   -0,2% 
NZD/USD           0,7121      -0,2%     0,7138     0,7195   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        35.134,00      -2,9%  36.191,00  38.323,75  +20,9% 
 

Der Dollar legte als vermeintlich sicher Währungshafen deutlich zu angesichts der trüben Konjunkturdaten. Der Dollar-Index stieg um 0,6 Prozent. Analysten glauben trotz des Bekenntnisses von Powell, dass die USA früher als Europa aus der ultrolockeren Geldpolitik aussteigen werden. Der Euro fiel auf 1,2080 Dollar nach Wechselkursen um 1,2146 am Freitagmorgen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          52,16      52,36      -0,4%      -0,20   +7,5% 
Brent/ICE          54,83      55,10      -0,5%      -0,27   +6,0% 
 

Die Erdölpreise sanken mit den überwiegend mauen US-Konjunkturdaten, die nicht für ein Anspringen der Nachfrage stehen. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 2,6 Prozent auf 52,17 Dollar je Barrel, der Preis für die europäische Sorte Brent gab ebenfalls 2,6 Prozent auf 54,93 Dollar nach.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.837,88   1.828,41      +0,5%      +9,48   -3,2% 
Silber (Spot)      25,04      24,78      +1,0%      +0,26   -5,1% 
Platin (Spot)   1.087,70   1.082,33      +0,5%      +5,38   +1,6% 
Kupfer-Future       3,64       3,60      +1,1%      +0,04   +3,5% 
 

Der gestiegene Dollar drückte die Feinunze Gold um 1,1 Prozent auf 1.826 Dollar. Auch die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung durch die Biden-Pläne belastete das Edelmetall. Zudem könnten Steuererhöhungen die Inflationssorgen etwas dämpfen.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

CORONA

Die Zahl der weltweiten Corona-Toten hat eine weitere symbolische Marke durchbrochen. Mehr als zwei Millionen Menschen starben nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mittlerweile an dem Virus. Zuletzt hatten deutlich ansteckendere Mutationen des Virus Sorgen vor einer noch schnelleren Ausbreitung der Pandemie hervorgerufen.

- USA

Der künftige US-Präsident Joe Biden hat die Einrichtung "tausender" Impfzentren im ganzen Land versprochen. Seine Regierung werde die Bundesressourcen für kommunale Impfzentren und mobile Gesundheitskliniken aufstocken.

- Indien

hat seine Impfkampagne gestartet. In 3.000 Impfzentren sollten allein am ersten Tag rund 300.000 Menschen geimpft werden.

GELDPOLITIK USA

Der Präsident der Minneapolis Federal Reserve, Neel Kashkari, glaubt nicht, dass die Teuerung in den USA außer Kontrolle gerät, wenn sie das Inflationsziel von 2 Prozent leicht übersteigt.

WÄHRUNGSPOLITIK USA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 18, 2021 01:46 ET (06:46 GMT)