Sehr fest - Rückenwind kam von überzeugenden Quartalszahlen aus dem Technologiesektor, die enttäuschend ausgefallene BIP-Daten etwas in den Hintergrund drängten. Die US-Wirtschaft wuchs nur etwa halb so stark wie angenommen. Allerdings hatte sich der Preisauftrieb beschleunigt, was für weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der Inflation sprach. Dem standen aber positive wöchentliche Arbeitsmarktdaten gegenüber. Mit Meta Platforms (+13,9%) hat ein weiteres Technikunternehmen positiv überrascht. Die Zahlen von Ebay (+5,1%) kamen auch gut an. Caterpillar hat überraschend gut abgeschnitten und weiteres Wachstum angekündigt. Die Aktie fiel jedoch um 0,9 Prozent. Anleger sorgten sich, dass eine Wirtschaftsschwäche das Unternehmen doch ausbremsen könnte. Geschäftszahlen und Ausblick von Merck & Co (+1,5%) lagen ebenfalls über Erwartungen. Dagegen hatte Abbvie (-8,0%) weniger verdient als erwartet. Honeywell (+4,0%) hatte bei der Vorlage starker Zahlen den Ausblick angehoben. American Airlines (+1,1%) hatte das erste Auftaktquartal seit vier Jahren mit einem Gewinn abgeschlossen. Mastercard reagierten mit einem Plus von 1,9 Prozent auf die Quartalszahlen. Nach einer Gewinnwarnung sackte die Aktie des Chipherstellers Impinj um 39,1 Prozent ab.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,09 +14,8 3,94 -33,2 5 Jahre 3,59 +9,0 3,50 -40,9 7 Jahre 3,57 +9,6 3,47 -40,2 10 Jahre 3,53 +7,7 3,45 -35,5 30 Jahre 3,76 +4,8 3,71 -21,5
Die Renditen zogen an. Händler verwiesen auf die Erwartung weiter steigender Zinsen, unter anderem aufgrund der nach wie vor guten Beschäftigungslage in den USA und der BIP-Preiskomponente.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1014 -0,1% 1,1026 1,1018 +2,9% EUR/JPY 148,42 +0,5% 147,63 147,64 +5,8% EUR/CHF 0,9855 +0,1% 1,1195 0,9870 -0,4% EUR/GBP 0,8823 -0,0% 0,8823 0,8826 -0,3% USD/JPY 134,76 +0,6% 133,90 134,00 +2,8% GBP/USD 1,2483 -0,1% 1,2495 1,2480 +3,2% USD/CNH 6,9264 -0,1% 6,9303 6,9376 -0,0% Bitcoin BTC/USD 29.504,56 -0,5% 29.656,03 29.048,02 +77,7%
Der Dollar zeigte sich nach dem schwächer als erwartet ausgefallen BIP und der anhaltend hohen Inflation stabil - der Dollar-Index notierte gut behauptet. Die Daten sprächen für weitere Zinsmaßnahmen der Fed zur Bekämpfung der Inflation, hieß es.
Der Dollar bleibt auch am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft gefragt, der Dollarindex gewinnt weitere 0,2 Prozent. Der Euro kommt entsprechend etwas zurück. Die aktuelle Datenlage habe die Erwartungen an eine weitere Zinserhöhung durch die Fed eher gestärkt, heißt es im Handel. Zwar sei das US-BIP auf den ersten Blick schwach ausgefallen, aber die Konsumausgaben blieben stark, urteilt Corpay-Analyst Karl Schamotta. Zudem gebe es erste Anzeichen, dass die Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitslose sänken. Dies untermauere eine weiterhin starke Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,26 74,76 +0,7% +0,50 -6,2% Brent/ICE 79,02 78,37 +0,8% +0,65 -6,9%
Die Ölpreise zeigten sich nach dem kräftigen Preisrückgang des Vortages etwas fester. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 0,8 Prozent. Marktteilnehmer sprachen von einer Gegenbewegung auf die Verluste. Konjunktur- und Nachfragesorgen dürften den Ölpreis jedoch bremsen, hieß es von Marktteilnehmern.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.987,62 1.987,58 +0,0% +0,04 +9,0% Silber (Spot) 24,95 24,98 -0,1% -0,03 +4,1% Platin (Spot) 1.084,18 1.082,00 +0,2% +2,18 +1,5% Kupfer-Future 3,89 3,86 +0,7% +0,03 +2,1%
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
GELDPOLITIK JAPAN
Die Bank of Japan (BoJ) hat eine Überprüfung ihrer Geldpolitik angekündigt. Ihre Zinsziele ließ die japanische Notenbank aber unverändert, da die Inflation voraussichtlich bald unter 2 Prozent fallen werde. Bei der ersten geldpolitischen Sitzung des neuen Gouverneurs Kazuo Ueda beschloss die BoJ, die Obergrenze für die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei 0,5 Prozent zu belassen und den Einlagensatz bei minus 0,1 Prozent zu halten.
USA/RUSSLAND/IRAN
Wegen des Vorwurfs der "Geiselnahme" von US-Bürgern haben die USA neue Sanktionen gegen den russischen Inlandsgeheimdienst FSB und den Geheimdienst der Iranischen Revolutionsgarden verhängt. Die beiden Geheimdienste seien verantwortlich für die "Geiselnahme oder unrechtmäßige Inhaftierung von US-Bürgern im Ausland", erklärte das US-Finanzministerium.
COVESTRO
Nach einem Gewinneinbruch um fast zwei Drittel zu Jahresbeginn rechnet Covestro für 2023 insgesamt mit einem erheblich geringeren Rückgang. Das EBITDA werde zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden Euro liegen, so der Kunststoffkonzern. In der Mitte der Spanne entspräche das einem Minus von 16 Prozent. 2022 waren operativ 1,61 Milliarden Euro Gewinn erzielt worden.
FUCHS PETROLUB
hat im ersten Quartal dank einer starken Entwicklung in Europa sowohl den Umsatz als auch das operative Ergebnis prozentual zweistellig gesteigert. Rückenwind erhielt der Schmierstoffhersteller auch von höheren Preisen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen. In den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz um 16 Prozent auf 936 Millionen Euro. Das EBIT stieg um 11 Prozent auf 103 Millionen Euro. Nach Steuern verdiente Fuchs mit 73 Millionen Euro 9 Prozent mehr. Analysten hatten dem Unternehmen beim Umsatz etwas weniger zugetraut, beim Ergebnis traf Fuchs die Markterwartungen.
WACKER CHEMIE
hat im ersten Quartal operativ und unter dem Strich weniger verdient und umgesetzt. Dabei landete der Chemiekonzern am oberen Rand der im März ausgegebenen Indikationen. Für die Ziele im Gesamtjahr sieht sich der MDAX-Konzern auf Kurs. Auch die Mittelfristziele bis 2030 bekräftigte Wacker. Im abgelaufenen Quartal sank der operative Gewinn um gut 56 Prozent auf 281 Millionen Euro. Er lag damit marginal oberhalb der Spanne von 250 bis 280 Millionen Euro, die Wacker Chemie selbst für das erste Quartal in Aussicht gestellt hatte.
TUI
S&P Global Ratings hat die Bonität der Tui AG von "B-" auf "B" angehoben und das Rating von der Beobachtungsliste genommen.
DEUTSCHE BAHN
Im Tarifkonflikt mit der Bahn droht die Eisenbahngewerkschaft EVG mit längeren Streiks als bisher. "Die nächsten Streiks werden länger dauern", sagte Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay.
CARREFOUR
hat mit der belgischen Louis Delhaize Group eine Vereinbarung über die Übernahme ihrer Aktivitäten in Rumänien unterzeichnet. Durch diesen Schritt wird Carrefour im Rahmen seiner Expansionsbestrebungen in dem Land zusätzlich 2.400 Mitarbeiter beschäftigen.
PERNOD RICARD
will ungeachtet internationaler Kritik weiter alkoholische Getränke nach Russland liefern. Dadurch solle die lokale Belegschaft geschützt werden, sagte Konzernchef Alexandre Ricard am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Ausgenommen sei lediglich die schwedische Wodka-Marke Absolut.
SAINT-GOBAIN
hat ihren Umsatz im ersten Quartal gesteigert und dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen. Alle Geschäftsbereiche schafften ein preisbedingtes Wachstum. Der Quartalsumsatz des französischen Baustoffunternehmens stieg auf 12,41 Milliarden Euro, was einem flächenbereinigten Anstieg von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Entwicklung übertraf die Erwartungen der von FactSet befragten Analysten, die mit einem Umsatz von 12,26 Milliarden Euro gerechnet hatten.
AMGEN
hat im ersten Quartal trotz rückläufiger Umsätze mehr verdient. Den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhte das Biotechnikunternehmen.
AMAZON
hat im ersten Quartal bei steigenden Umsätzen wieder einen Milliardengewinn erzielt und die Markterwartungen teils deutlich übertroffen. Der Umsatz stieg auf 127,4 Milliarden von 116,44 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten laut Factset nur mit 124,6 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet. Der Nettogewinn belief sich in diesem Quartal auf 3,17 Milliarden Dollar oder 0,31 Dollar je Aktie, verglichen mit einem Verlust von knapp 4 Milliarden Dollar oder 0,38 Dollar je Anteil vor einem Jahr.
INTEL
Der Chiphersteller hat im ersten Quartal angesichts deutlich rückläufiger PC-Verkäufe einen Milliardenverlust verzeichnet. Allerdings signalisierte der US-Konzern, dass die Chipnachfrage die Talsohle erreicht haben könnte. Die Umsatzschätzung für das zweite Quartal liegt leicht über der Prognose von Analysten. Die Intel Corp wies für die Monate Januar bis März einen Nettoverlust von 2,76 Milliarden US-Dollar aus. Im Vorjahr hatte Intel noch 8,11 Milliarden verdient.
MONDELEZ
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April 28, 2023 01:34 ET (05:34 GMT)