Mercedes-Benz legten bei Lang & Schwarz um 2,7 Prozent zu, nachdem der Autohersteller zuvor vorläufige Erstquartalszahlen mitgeteilt hatte (siehe Tagesthema). Die VW-Aktie wurde 0,7 Prozent höher gestellt. Nachbörslich war bekannt geworden, dass Kanada VW über einen Zeitraum von zehn Jahren Finanzmittel in Höhe von rund 10 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen will, um in dem nordamerikanischen Land das erste Elektrofahrzeug-Batteriewerk außerhalb Europas zu errichten. Etwas erholt von den kräftigen Verlusten im gesamten Autosektor im Xetra-Handel zeigten sich auch Porsche SE, die 1,4 Prozent höher tendierten. Die Holding hatte mitgeteilt, erstmals eine Anleihe zu platzieren, um damit den Anteilserwerb am Sportwagenbauer Porsche zu refinanzieren. Die Henkel-Aktie zeigte sich einen Tick leichter nach der Meldung, das Russland-Geschäft für rund 600 Millionen Euro an ein russisches Konsortium verkauft zu haben. Ein Unternehmenssprecher sagte, der Konzern gehe eher davon aus, dass aus der Gesamttransaktion ein Verlust anfallen werde. Ceconomy reagierten nicht auf die Nachricht, dass die Tochter Mediamarktsaturn ihr Geschäft in Portugal an den französischen Elektronikhändler Fnac Darty verkauft.

USA - AKTIEN

Schwächer - Wieder zunehmende Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung ließen Aktienkurse und Anleiherenditen sinken. Zunächst fiel der Philadelphia-Fed-Index für April deutlich schwächer aus als erwartet, kurz nach dem Handelsstart enttäuschte dann der Index der Frühindikatoren. Dazu verwiesen einige Teilnehmer auf die nicht überzeugende Berichtssaison. "Das, was wir vor allem mitnehmen ist, dass sich die Verbrauchernachfrage abschwächt", sagte Anlageexperte Robert Schein von Blanke Schein Wealth Management. Insbesondere das schwache Quartalsergebnis von Tesla trübte die Stimmung ein. Schwach lagen auch Aktien aus dem Energiesektor mit den weiter deutlich sinkenden Ölpreisen. Tesla rutschten um 9,7 Prozent ab, nachdem der Elektroautohersteller enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte, deutlich gekennzeichnet von den zuletzt mehrfach gesenkten Verkaufspreisen. Dazu ist Tesla-Firmengründer Elon Musk offenbar bereit, auf Kosten der Marge Marktanteile gewinnen zu wollen. Mit einem damit drohenden Preiskampf in der Branche verloren Ford und General Motors je rund 3 Prozent und Stellantis 4,3 Prozent. Der S&P-500-Subindex der Auto- und Zuliefereraktien gab um 8,1 Prozent nach. IBM gingen nach den Quartalszahlen unverändert aus dem Handel. Der Telekommunikationskonzern AT&T (-10,4%) enttäuschte mit der Entwicklung des freien Cashflows, dazu schwächte sich das Wachstum im Mobilfunkgeschäft ab. Im Sog ging es für T-Mobile US um 1,9 Prozent südwärts und für Verizon um 3,7 Prozent. Der Subindex der Telekommunikationsaktien gab um fast 6 Prozent nach.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,14         -9,7          4,24          -27,6 
5 Jahre                  3,62         -8,4          3,71          -37,7 
7 Jahre                  3,59         -6,3          3,65          -38,5 
10 Jahre                 3,54         -5,5          3,59          -34,3 
30 Jahre                 3,75         -3,9          3,79          -22,4 
 

Dass die Renditen deutlicher sanken, dazu trug neben den Konjuntursorgen auch eine schwache Preiskomponente beim Philadelphia-Fed-Index bei. Das änderte aber nichts daran, dass zumindest für das nächste Zinstreffen der US-Notenbank im Mai trotz Konjunkturskepsis weiter mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet wird. Danach könnte es nach Marktmeinung aber zumindest zu einer Zinserhöhungspause kommen.

DEVISEN


DEVISEN    zuletzt  +/- %      00:00  Do, 9:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,0963  -0,1%     1,0969        1,0956   +2,4% 
EUR/JPY     146,67  -0,4%     147,22        147,37   +4,5% 
EUR/GBP     0,8816  +0,0%     0,8816        0,8807   -0,4% 
GBP/USD     1,2436  -0,1%     1,2442        1,2441   +2,8% 
USD/JPY     133,78  -0,3%     134,22        134,50   +2,0% 
USD/KRW   1.329,24  +0,6%   1.321,95      1.323,44   +5,3% 
USD/CNY     6,8849  +0,2%     6,8732        6,8839   -0,2% 
USD/CNH     6,8897  +0,1%     6,8838        6,8897   -0,6% 
USD/HKD     7,8481  -0,0%     7,8493        7,8483   +0,5% 
AUD/USD     0,6716  -0,4%     0,6743        0,6719   -1,4% 
NZD/USD     0,6155  -0,4%     0,6178        0,6170   -3,1% 
Bitcoin 
BTC/USD  28.314,11  +0,3%  28.220,62     28.925,30  +70,6% 
 

Der Dollar kam mit den sinkenden Marktzinsen leicht zurück.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    77,38        77,37  +0,0%    +0,01  -3,5% 
Brent/ICE    81,04        81,10  -0,1%    -0,06  -4,5% 
 

Die Ölpreise sackten vor dem Hintergrund der dominierenden Rezessionssorgen um deutlich über 2 Prozent ab und erreichten nahezu ein Dreiwochentief.

METALLE


METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)    2.002,09  2.004,60  -0,1%    -2,52  +9,8% 
Silber (Spot)     25,20     25,38  -0,7%    -0,18  +5,1% 
Platin (Spot)  1.097,90  1.098,00  -0,0%    -0,10  +2,8% 
Kupfer-Future      4,01      4,03  -0,3%    -0,01  +5,2% 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++

ESSENSLIEFERER FRANKREICH

Essenslieferanten in Frankreich bekommen künftig einen eigenen Mindestlohn. Die großen Anbieter dieser Dienste wie Deliveroo und Uber Eats hätten zugestimmt, ihren Fahrern künftig mindestens 11,75 Euro pro Stunde zu zahlen, erklärte die Selbstständigengewerkschaft FNAE. Dieser Mindestlohn liegt leicht über dem gesetzlichen Minimum von 11,27 Euro.

WARNSTREIK BAHN

Im deutschen Bahnverkehr hat am frühen Freitagmorgen ein bundesweiter Warnstreik begonnen. Die von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gestarteten Arbeitsniederlegungen sollen sich über acht Stunden hinziehen und um 11.00 Uhr enden. Bis dahin wird der Gewerkschaft zufolge "kein einziger Zug fahren". Nach Angaben der Deutschen Bahn dürften die Auswirkungen im Fernverkehr bis zum frühen Abend spürbar sein. "Nach Auskunft der Streikleitung haben die Mitglieder der EVG in den 50 bestreikten Betrieben pünktlich um 03.00 Uhr morgens die Arbeit niedergelegt", teilte die EVG mit. Mit ihrem zweiten bundesweiten Warnstreik innerhalb von vier Wochen will die EVG den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, "endlich verhandlungsfähige Angebote vorzulegen".

HENKEL

hat das Russland-Geschäft für rund 600 Millionen Euro an ein "Konsortium von lokalen Finanzinvestoren" verkauft. Der Verkauf hatte sich verzögert, zuletzt hatte Henkel einen Verkauf zum Ende des ersten Quartals Ende März in Aussicht gestellt. Auf das Russlandgeschäft könnten im Zuge des Verkaufs weitere Wertberichtigungen nötig werden: Ein Unternehmenssprecher sagte, der Konzern gehe eher davon aus, dass aus der Gesamttransaktion ein Verlust anfallen werde, dessen Größenordnung Henkel allerdings erst im Jahresverlauf genauer beziffern könne. In den Büchern hat Henkel zum Jahresende 2022 das Geschäft noch mit rund 500 Millionen Euro bewertet.

PORSCHE SE

hat eine Anleihe platziert, mit der der Anteilserwerb an der Porsche AG refinanziert werden soll. Die Anleihe hat ein Volumen von 750 Millionen Euro und eine Laufzeit bis September 2028. Sie soll mehrfach überzeichnet gewesen sein.

QIAGEN

hat den Beitritt von Steve Rusckowski in seinen Aufsichtsrat bekannt gegeben. Der ehemalige Chairman, President und Chief Executive Officer von Quest Diagnostics werde sich bei der kommenden Hauptversammlung am 22. Juni 2023 zur Wahl stellen.

VOLKSWAGEN

Kanada hat zugesagt, über einen Zeitraum von zehn Jahren Finanzmittel in Höhe von rund 10 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen, um in dem nordamerikanischen Land das erste Elektrofahrzeug-Batteriewerk außerhalb Europas zu errichten.

CECONOMY

Die Tochter Mediamarktsaturn verkauft ihr Geschäft in Portugal an den französischen Elektronikhändler Fnac Darty. "In Portugal haben wir uns dank der starken Leistung unseres lokalen Teams in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld über die Jahre behauptet. Unser Geschäft ist hier aber nach wie vor zu klein, um eine führende Marktposition zu erreichen", sagte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart.

ESSILORLUXOTTICA

hat im ersten Quartal von einer überdurchschnittlichen Entwicklung in den Entwicklungsländern profitiert und mehr umgesetzt als erwartet. Der Konzernumsatz stieg um 9,7 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis betrug das Wachstum zu konstanten Wechselkursen 8,6 Prozent. Analysten hatten laut Factset im Konsens lediglich mit einen Umsatz von 5,93 Milliarden Euro gerechnet.

HOLCIM

hat nach einem starken ersten Quartal die Jahresprognose angehoben. In den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Einnahmen organisch um 8 Prozent auf 5,725 Milliarden Schweizer Franken, umgerechnet 5,846 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das bereinigte EBIT wuchs um organisch 12 Prozent auf 493 Millionen Franken. Für das laufende Jahr kündigte Holcim mehr als 6 Prozent organisches Umsatzwachstum und ein organisches Wachstum beim wiederkehrenden EBIT von mehr als 10 Prozent an. Bislang hatten die Schweizer eine Expansion um 3 bis 5 Prozent angekündigt mit einem überproportionalen Plus beim bereinigten EBIT. Holcim sprach von positiven Trends in allen Geschäftsbereichen.


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April 21, 2023 01:30 ET (05:30 GMT)