Schwächer - Die Furcht vor weiteren Problemen im Bankensektor und einer damit drohenden Rezession schwelte weiter - trotz der Liquiditätsspritze für die First Republic Bank von 30 Milliarden Dollar durch eine Reihe von US-Banken. Neue Nahrung erhielten die Ängste davon, dass die Mutter der von den Behörden geschlossenen und übernommenen Silicon Valley Bank (SVB), die SVB Financial Group, Gläubigerschutz beantragt hat. Zur Verunsicherung trugen daneben Daten der US-Notenbank bei, wonach sich Banken in der vergangenen Woche von der Fed über 150 Milliarden Dollar geliehen haben. First Republic fielen erneut scharf zurück um über 32 Prozent. Die Bank hatte im Zuge ihrer Probleme die Dividende gestrichen. Für PacWest (-19%) und Western Alliance (-15,1%) ging es ebenfalls erneut steil bergab. Auch die Kurse der Geldgeber-Banken gaben nach, JP Morgan um 3,8, Goldman Sachs um 3,7, Citigroup um 3,0 und Bank of America um 4,0 Prozent. Der Logistiker Fedex (+8,0%) überraschter derweil mit guten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal und erhöhte den Gewinnausblick. Merck & Co gaben um 3,0 Prozent nach. Der Pharmakonzern hatte einen Fehlschlag mit einer Medikamentenstudie erlitten. Ford büßten 4,4 Prozent ein. Der Autokonzern muss knapp 1,3 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordern, um einen Bremsschlauch auszutauschen, der brechen könnte.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,82        -36,1          4,18          -59,9 
5 Jahre                  3,49        -23,8          3,73          -50,7 
7 Jahre                  3,48        -21,4          3,69          -49,0 
10 Jahre                 3,41        -17,5          3,58          -47,3 
30 Jahre                 3,62         -8,6          3,70          -35,3 
 

Anleihen verzeichneten nach dem Rücksetzer vom Donnerstag wegen der Sorgen um den Bankensektor wieder starken Zulauf, was sich in deutlich sinkenden Renditen niederschlug. Am Vortag waren die Renditen noch kräftig gestiegen, weil die Wahrscheinlichkeit wieder höher gesehen wurde, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen im Kampf gegen die Inflation wie geplant erhöhen dürfte.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0668        -0,0%     1,0670         1,0659   -0,3% 
EUR/JPY           140,56        -0,3%     140,94         140,87   +0,1% 
EUR/CHF           0,9880        -0,1%     1,0787         0,9886   -0,2% 
EUR/GBP           0,8763        +0,0%     0,8760         0,8766   -1,0% 
USD/JPY           131,70        -0,3%     132,14         132,14   +0,4% 
GBP/USD           1,2179        -0,0%     1,2181         1,2159   +0,7% 
USD/CNH           6,9017        +0,3%     6,8841         6,8873   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        27.660,53        -2,0%  28.213,36      26.507,10  +66,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar schwächelte mit den sinkenden US-Marktzinsen. Der Euro legte um 0,5 Prozent zu auf 1,0662 Dollar, auch gestützt von der EZB-Zinserhöhung vom Donnerstag. Der Dollarindex gab um 0,6 Prozent nach.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          65,52        66,93      -2,1%          -1,41  -18,3% 
Brent/ICE          71,74        72,97      -1,7%          -1,23  -15,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise fielen im US-Handel nach der Erholung vom Vortag wieder stark zurück um rund 3 Prozent. Hier domnierten wieder Konjunktursorgen.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.987,08     1.976,81      +0,5%         +10,27   +9,0% 
Silber (Spot)      22,43        22,41      +0,1%          +0,02   -6,4% 
Platin (Spot)     973,30       978,25      -0,5%          -4,95   -8,9% 
Kupfer-Future       3,92         3,91      +0,3%          +0,01   +3,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Wie die Anleihen war Gold im derzeit sehr unsicheren Umfeld als sicherer Hafen gesucht. Die Feinunze verteuerte sich um rund 3 Prozent bzw. 57 auf 1.976 Dollar und den höchsten Stand seit knapp einem Jahr.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

CHINA

Die People's Bank of China (PBoC) hat ihren Referenzzins für Bankkredite (LPR) an Unternehmen und Haushalte unverändert belassen. Der einjährige Referenz-Zinssatz bleibt bei bei 3,65 Prozent und der fünfjährige bei 4,3 Prozent. Dies wurde weithin so auch erwartet.

DEUTSCHLAND/JAPAN

Deutschland und Japan wollen ihre Zusammenarbeit insbesondere in wirtschaftlichen Fragen vertiefen. "Wir wollen Abhängigkeiten verringern und die Widerstandsfähigkeit unserer Volkswirtschaften erhöhen", sagte Bundeskanzler Scholz.

FRANKREICH

Nach den landesweiten Protesten gegen die Rentenreform in Frankreich steht die Regierung am Montag auch im Parlament massiv unter Druck. Wegen des umstrittenen Projekts muss sie sich einem Misstrauensvotum stellen. Kritiker der Reform hatten ihrem Ärger am Samstag erneut Luft gemacht. Alleine in Paris wurden mehr als 120 Menschen festgenommen.

GRIECHENLAND - Rating

Moody's hat den Ausblick für Griechenland von stabil auf positiv erhöht. Gleichzeitig wurde das langfristige Emittentenrating mit Ba3 bestätigt.

KOSOVO/SERBIEN

Serbien und der Kosovo haben sich trotz mehrstündiger Verhandlungen unter Beteiligung der EU nicht auf die Unterzeichnung eines Abkommens zur Normalisierung der Beziehungen beider Länder einigen können.

NORDKOREA

hat Angaben aus Seoul zufolge am Sonntag erneut eine ballistische Rakete in das Meer vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel abgefeuert.

RUSSLAND/CHINA

Xi Jinping und Wladimir Putin haben vor dem Besuch des chinesischen Staatschefs in Moskau ihre soliden Beziehungen hervorgehoben. In einem Gastbeitrag für die russische Zeitung "Russian Gazette" beschrieb Xi seinen Staatsbesuch am Montag als "Reise der Freundschaft, Kooperation und des Friedens". "Russland ist offen für eine Beilegung der Ukraine-Krise mit politisch-diplomatischen Mitteln", schrieb Putin in seinem Beitrag für die chinesische "Volkszeitung".

GASPREISE

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, rechnet mit sinkenden Gaspreisen für Verbraucher erst in einigen Monaten. "Es dürfte noch sechs bis zwölf Monate dauern, bis die Senkung der Großhandelspreise für Gas und Strom auch bei den Haushaltskunden ankommt", sagte er der "Rheinischen Post".

ADLER GROUP/ADLER REAL ESTATE

Die Adler Group hat für den Squeeze-out bei der Tochter Adler Real Estate die Barabfindung auf 8,76 Euro je Aktie festgelegt.

MUTARES

erwirbt zu 87,5 Prozent die BEW-Umformtechnik GmbH, einen Hersteller von hoch beanspruchten Schmiedeteilen mit 160 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 55 Millionen Euro. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

PROCREDIT HOLDING & CO. KGAA

Die Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung will Kernaktionärin werden und hat dazu mit International Finance Corporation entsprechende Aktienkaufverträge unterzeichnet.


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March 20, 2023 02:30 ET (06:30 GMT)