Der Dollar lief mit der Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen der US-Notenbank steil aufwärts. Der Dollar-Index erhöhte sich um 1,5 Prozent. Im Gegenzug ging es für den Euro abwärts. Dieser fiel im Verlauf mit 0,9666 Dollar auf den tiefsten Stand seit seiner physischen Einführung 2002. Der Euro könnte gegenüber dem Dollar weiter fallen, weil die US-Notenbank ihre restriktive Geldpolitik beibehalte und der Eurozone eine Rezession drohe, hieß es von UBS Global Wealth Management. Die Analysten erwarten, dass die Gemeinschaftswährung bis zum Jahresende auf 0,96 Dollar abrutschen wird.

Das Pfund Sterling stand erst recht unter massivem Druck. Auslöser war das von der britischen Regierung vorgelegte umfangreiche Paket von Steuersenkungen und Regulierungsreformen, das zu einer starken Ausweitung der Anleiheemissionen führen dürfte. Das Pfund verlor 3,5 Prozent auf 1,0862 Dollar.

Im frühen Handel am Montag steht der Euro auf breiter Front unter Druck, belastet vom Rechtsruck in Italien bei der dortigen Parlamentswahl am Wochenende. im Tief fiel der Euro bis auf 0,9551 Dollar, konnte sich dann aber schnell wieder etwas erholen. Das Wahlergebnis war so eigentlich auch erwartet worden.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


                 zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          77,89        78,74      -1,1%          -0,85  +10,7% 
Brent/ICE          85,60        86,15      -0,6%          -0,55  +15,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Um bis zu gut 5 Prozent ging es mit den Ölpreisen abwärts. Sie verzeichneten den vierten wöchentlichen Verlust in Folge, weil die Zentralbanken in aller Welt weiter aggressiv die Zinssätze erhöhen. Dies werde wahrscheinlich die Wirtschaftstätigkeit dämpfen und die Nachfrage nach Energie verringern, so die Spekulation. Auch der starke Dollar drückte auf die Ölpreise, da er die auf Dollar lautenden Verträge für ausländische Käufer teurer macht. WTI fiel erstmals seit Anfang Januar unter die Marke von 80 Dollar je Barrel.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.635,67     1.644,00      -0,5%          -8,33  -10,6% 
Silber (Spot)      18,49        18,86      -2,0%          -0,38  -20,7% 
Platin (Spot)     860,63       861,50      -0,1%          -0,88  -11,3% 
Kupfer-Future       3,31         3,36      -1,4%          -0,05  -25,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der starke Dollar und die Aussicht auf weitere deutliche Zinserhöhungen ließen den Preis für die Feinunze Gold um 1,6 Prozent nachgeben. "Der Trend steigender Zinsen dürfte noch eine Weile anhalten, was bedeutet, dass Gold im Gegenzug auch längere Zeit unter Abgabedruck stehen könnte", sagte Rupert Rowling, Marktanalyst bei Kinesis Money.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

CHINA - Währungspolitik

Die chinesische Zentralbank will die Risikoreserveanforderungen für Finanzinstitute bei Devisentermingeschäften erhöhen.

DEUTSCHLAND - Energiekrise

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Bürgern und Unternehmen rasche Hilfe angesichts der hohen Energiepreise zugesichert. Zur Umsetzung der beschlossenen Entlastungspakete werde nun "ganz, ganz schnell die notwendige Unterstützung" organisiert, sagte Scholz in seinem wöchentlichen Internet-Format "Kanzler kompakt". Dies gelte für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch "für Unternehmen, die jetzt hohe Energierechnungen haben und nicht wissen, wie sie ihr Geschäft weiter aufrechterhalten sollen".

DEUTSCHLAND - Energiekrise

Gegen Ende seines zweitägigen Besuchs auf der Arabischen Halbinsel hat Bundeskanzler Olaf Scholz sich zuversichtlich zur Energiesicherheit in Deutschland geäußert. Es seien "Fortschritte" zu verzeichnen "was die Möglichkeit unseres Landes betrifft, sich jetzt aktuell zum Beispiel mit Gas zu versorgen", sagte Scholz in Doha, der letzten von drei Stationen seiner Reise. Zuvor hatte der Bundeskanzler der Unterzeichnung zweier Abkommen über "Energiesicherheit" in Abu Dhabi beigewohnt.

DEUTSCHLAND - Energiekrise

Bundestagspräsidentin Bas will größere Vermögen mehr besteuern, aber die Schuldenbremse nicht erneut aussetzen. Die Debatte, ob bestimmte Bereiche der Grundversorgung in staatliche Hand gehören, sei nicht neu. "Mein Eindruck dazu ist: Wo Gewinne gemacht werden, wird privatisiert, wenn es schwierig wird, muss der Staat einspringen", sagte Bas. "Das ist ein falscher Ansatz. Bei Wasser, Strom oder Gas muss man sich schon fragen, ob die Versorgung nicht in staatliche Hand gehört.

DEUTSCHLAND - Rating

Die Ratingagentur S&P Global Rating hat die Bonitätsbewertung von Deutschland mit AAA bestätigt. Der Ausblick ist stabil.

IRAN -Proteste

Angesichts der anhaltenden Proteste im Iran lockern die USA Exportbeschränkungen, um Iranern den Zugang zu Internetdiensten und Software zu erleichtern. Dies werde Technologiekonzernen ermöglichen, das Internetangebot für Iraner auszuweiten, erklärte US-Vizefinanzminister Wally Adeyemo.

IRAN - Proteste

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Proteste im Iran scharf kritisiert. "Für die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten ist der umfassende und unverhältnismäßige Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten ungerechtfertigt und inakzeptabel", erklärte er. Im Iran kommt es seit dem Tod einer jungen Frau nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei täglich zu Protesten.

SCHWEIZ

Die Schweizerinnen und Schweizer haben mit äußerst knapper Mehrheit für eine umstrittene Rentenreform gestimmt. In einer Volksabstimmung votierten 50,6 Prozent dafür, das Renteneintrittsalter für Frauen von 64 auf 65 Jahre zu erhöhen und damit an das der Männer anzupassen. Abgelehnt haben die Wählerinnen und Wähler hingegen strengere Tierschutzmaßnahmen.

UKRAINE-KRIEG

Die USA haben Russland sowohl öffentlich als auch in vertraulichen Gesprächen vor "katastrophalen" Konsequenzen eines Atomwaffeneinsatzes gewarnt. "Wir haben den Russen sehr deutlich öffentlich und auch unter vier Augen gesagt, dass sie das Geschwätz über Atomwaffen sein lassen sollen", sagte US-Außenminister Antony Blinken in einem Interview. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte indirekt mit dem Einsatz von Nuklearwaffen gedroht, als er am Mittwoch in einer Fernsehansprache die Teilmobilmachung von Reservisten angekündigt hatte.

RWE

wird Ende dieses Jahres erste Flüssiggas-Lieferungen (LNG) aus den Emiraten erhalten.

VONOVIA

sucht in Gesprächen mit Investoren Partner für Bestände in Schweden und in Baden-Württemberg. Die beiden Teilportfolios seien separiert und sauber strukturiert worden, sagte Vorstandschef Rolf Buch der Börsen-Zeitung. Als Partner kämen langfristige Kapitalsammelstellen in Betracht, etwa Pensionsfonds, Versicherungen und Staatsfonds.

VERBIO

stellt für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 per Ende Juni ein EBITDA von 300 Millionen Euro in Aussicht. Dazu wird zum Ende des Geschäftsjahres ein Nettofinanzvermögen in der Größenordnung von 30 Millionen Euro erwartet.

FORD

hat die Auslieferung bestimmter Fahrzeuge verschoben, weil er keine blauen ovalen Plaketten mehr hatte, die auf den Fahrzeugen angebracht werden.

TOTALENERGIES

hat mit Katar einen weiteren Vertrag geschlossen, um die Produktion von Flüssiggas (LNG) auszubauen.


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September 26, 2022 01:37 ET (05:37 GMT)