Der Dollar stieg zum Euro auf den höchsten Stand seit 20 Jahren. Während dies eher ungünstig für die US-Exportunternehmen ist, hilft es dabei, die US-Inflation zu drücken. Der Euro sackte um 1,6 Prozent auf 1,0260 Dollar. Zum einen belastete den Euro die Energiekrise in Europa, zum anderen, dass die EZB erst für Juli ihren ersten und zudem nur kleinen Zinsschritt angekündigt hat, während die US-Notenbank längst an der Zinsschraube dreht und dies weiter tut. Der Dollar zeigte aber auch zu anderen Währungen ausgeprägte Stärke (Dollar-Index +1,3%), weil er auch in seiner Funktion als sicherer Hafen in dem von viel Unsicherheit geprägten Umfeld gesucht war.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL          zuletzt   VT-Settl.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         99,94       99,50  +0,4%     0,44  +38,5% 
Brent/ICE        103,79      102,77  +1,0%     1,02  +38,6% 
 

Die Ölpreise brachen regelrecht ein mit den Sorgen um die Konjunktur und dem festen Dollar. Sie verbilligten sich in der Spitze um rund 10 Prozent und markierten die tiefsten Stände seit Mitte Mai. Marktteilnehmer führten als weiteren Grund an, dass die Ölförderung in den USA steigen dürfte, nachdem der Oberste Gerichtshof gerade erst die Umweltbehörde etwas entmachtet habe bei der Mitsprache um neue Förderstellen.

METALLE


METALLE         zuletzt      Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.768,66    1.764,87  +0,2%    +3,79   -3,3% 
Silber (Spot)     19,14       19,22  -0,4%    -0,08  -17,9% 
Platin (Spot)    864,32      868,85  -0,5%    -4,53  -10,9% 
Kupfer-Future      3,39        3,43  -1,1%    -0,04  -23,8% 
 

Der Goldpreis verbilligte sich kräftig um 2,3 Prozent und erreichte im Verlauf ein Jahrestief. Gedrückt wurde er vom festen Dollar und der Aussicht auf steigende Zinsen. Analyst Chintan Karnani von Insignia Consultants sprach von einem technischen Einbruch - auch bei Silber und Kupfer -, verschärft durch Rezessionsängste und die schnelleren Zinserhöhungen diverser Notenbanken.

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GROßBRITANNIEN - Politik

Aus Protest gegen die Amtsführung des britischen Premierministers Boris Johnson sind zwei wichtige Minister seiner Regierung zurückgetreten: Finanzminister Rishi Sunak und Gesundheitsminister Sajid Javid. Wenige Stunden nach den Rücktritten hat Johnson die Posten neu besetzt.

NORWEGEN - Streik in Öl- und Gasindustrie

Die norwegische Regierung hat einen Streik in der Öl- und Gasindustrie des Landes nach wenigen Stunden gestoppt. Ein unabhängiges Gremium sei damit beauftragt worden eine Lösung in dem Tarifkonflikt zu finden, erklärte die Regierung am Dienstagabend.

DEUTSCHLAND - LNG-Strategie

Energieexperten halten die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für den raschen Import von Flüssiggas (LNG) als Ersatz für russisches Erdgas für kaum realisierbar. Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Reeder beklagte gegenüber der Bildzeitung vor allem einen Mangel an Transportschiffen. Der Energieökonom Andreas Fischer vom IW-Köln sagte der Zeitung: "Die Flüssiggasmengen müssen auf dem Weltmarkt verfügbar sein und es braucht entsprechende Tanker, die größtenteils bereits über Langfristverträge gebunden sind." Zudem sei "nur eines der drei geplanten Terminals bisher genehmigt".

VOLKSWAGEN

VW-Chef Herbert Diess sieht noch große Ungewissheiten hinsichtlich des Umstiegs auf die Elektromobilität. "Der Verbrenner-Ausstieg ist immer eine gesellschaftliche Entscheidung, keine der Hersteller", sagte er der SZ. "Unklar ist, wie sich Indien entwickelt und auch die USA", so der VW-Chef weiter. In Europa sei die Ladeinfrastruktur kein Problem, es könne jedoch in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zu einem Mangel an Batterierohstoffen und Zellfabriken kommen.

LUFTHANSA

Die Tochter Brussels Airlines streicht im Juli und August fast 700 Flüge um das Personal zu entlasten. Demnach entfallen 372 Flüge in diesem Monat und 303 Flüge im nächsten.

UNIPER / FORTUM

S&P Global Ratings hat den Bonitätsausblick für Uniper und dessen finnische Mutter Fortum auf negativ gesenkt. Derzeit laute die langfristige Uniper-Bewertung auf BBB- und die Fortum-Note auf BBB, so die Bonitätswächter. Der nun negative Ausblick für die Bonitäten spiegele die Ansicht wider, dass Uniper von externen Faktoren, einschließlich staatlicher Unterstützung, abhängig sei, um seine Finanzlage aufrechtzuerhalten, solange die Situation anhalte.

AIR FRANCE-KLM

kauft bei CFM International Triebwerke für die neue A320neo- und A321neo-Flotte. Im Dezember hatte Air France-KLM im Rahmen der Erneuerung und Erweiterung ihrer Flotte 100 Airbus A320neo mit Kaufrechten für weitere 60 Flugzeuge bestellt. CFM ist ein Joint Venture zwischen GE Aviation und Safran Aircraft Engines.

HOLCIM

verstärkt sich mit einem Zukauf in Belgien. Wie der Konzern mitteilte, übernimmt er Cantillana, ein auf Fassaden und Dämmstoffe spezialisiertes Unternehmen. Einen Preis für Cantillana, das 2022 voraussichtlich einen Umsatz von rund 80 Millionen Euro erzielen wird, nannte Holcim nicht.


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July 06, 2022 01:30 ET (05:30 GMT)