Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In China (Festland) bleiben die Börsen wegen der Feiertage zum Mondneujahr geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der US-Chiphersteller Intel hat im vierten Quartal rote Zahlen geschrieben und rechnet kurzfristig auch weiterhin mit Verlusten. Für das Gesamtjahr verzichtet Intel sogar ganz auf eine Prognose. An der Börse sorgte dies für einen nachbörslichen Kursrutsch der Aktien um fast 10 Prozent.

Intel leidet unter einem schwächelnden Markt für seine Chips und die wachsende Konkurrenz. Es besteht inzwischen ein Überangebot an Chips inmitten von Rezessionsängsten, nachdem es in der Hochphase der Pandemie zu einer Verknappung gekommen war. Intel kämpft auch mit dem Verlust von Marktanteilen an Konkurrenten wie AMD. Der nach Umsatz immer noch größte amerikanische Chiphersteller meldete für das letzte Quartal des Jahres einen Verlust von 664 Millionen Dollar bei einem Umsatzrückgang von 32 Prozent auf 14 Milliarden Dollar. Die Zahlen lagen unter den Prognosen der Wall Street, die laut Analysten einen Verlust von 278 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 14,49 Milliarden Dollar erwartet hatte.

Die schwachen Marktbedingungen würden in der ersten Jahreshälfte wohl anhalten, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger. Zu dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld kämen die aufgeblähten Chip-Lagerbestände hinzu, so Gelsinger, der für das laufende Quartal einen Umsatz von 10,5 bis 11,5 Milliarden Dollar prognostizierte, was deutlich unter den Prognosen der Wall Street von 13,9 Milliarden Dollar lag. Für das erste Quartal erwartet Intel einen weiteren Verlust.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 NL/Signify NV, ausführliches Jahresergebnis

07:20 KR/LG Electronics Inc, ausführliches Ergebnis 4Q

07:30 FR/Remy Cointreau SA, Umsatz 9 Monate

08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, ausführliches Jahresergebnis

12:15 US/Chevron Corp, Ergebnis 4Q

13:00 US/American Express Co, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen Januar 
          PROGNOSE: 83 
          zuvor:    82 
- ES 
    09:00 BIP (1. Veröffentlichung) 4Q 
          PROGNOSE:   +0,1% gg Vq/+2,3% gg Vj 
          3. Quartal: +0,1% gg Vq/+4,4% gg Vj 
- EU 
    10:00 EZB, Geldmenge M3 und Kreditvergabe Dezember 
          Geldmenge M3 
          PROGNOSE: +4,6% gg Vj 
          zuvor:    +4,8% gg Vj 
- US 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Dezember 
          Persönliche Ausgaben 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
          Persönliche Einkommen 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
          PCE-Preisindex / Kernrate 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,4% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/+4,7% gg Vj 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) 
          Januar 
          PROGNOSE:   64,6 
          1. Umfrage: 64,6 
          zuvor:      59,7 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.215,00  -0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.063,25  -0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   12.030,50  -0,6% 
Nikkei-225               27.382,56  +0,1% 
Schanghai-Composite      FEIERTAG 
Hang-Seng-Index          22.635,02  +0,3% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                137,56    -28 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                15.132,85      +0,3% 
DAX-Future         15.223,00      +0,2% 
XDAX               15.171,47      +0,2% 
MDAX               28.790,40      +1,3% 
TecDAX              3.203,64      +1,5% 
EuroStoxx50         4.173,98      +0,6% 
Stoxx50             3.860,10      -0,0% 
Dow-Jones          33.949,41      +0,6% 
S&P-500-Index       4.060,43      +1,1% 
Nasdaq-Comp.       11.512,41      +1,8% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           137,84        -73 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden am frühen Freitagmorgen zunächst kaum verändert erwartet. So wird der DAX bei 15.170 Zählern gesehen nach einem Schluss am Vortag bei 15.133 Punkten. Damit deutet sich ein versöhnlicher Wochenausklang am deutschen Aktienmarkt an. Mit Blick auf die letzten zwei Wochen notierte der Index mehrheitlich im Bereich von 14.900 und 15.200 Zählern, wobei bei Rücksetzer unter die 15.000er-Marke gute Kaufbereitschaft zu sehen war. Die Schwankungen sind somit deutlich aus dem Markt gegangen.

Rückblick: Etwas fester - Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal einen Tick stärker als gedacht gewachsen. Für die Börsen waren diese und weitere positiven US-Daten zwiespältige Nachrichten. Einerseits freuten sich Anleger über die Robustheit der US-Volkswirtschaft. Andererseits könnte bei so guten Daten die Fed zum Spielverderber werden. Bei den Quartalszahlen ragte vor allem der Technologiesektor mit überwiegend starken Daten hervor, der Sektor schloss 1,1 Prozent fester. Besonders Nokia (+4%) und STMicro (+8,2%) sorgten für Freude unter Anlegern. Volvo fielen nach Zahlenausweis um 1,9 Prozent. Die operative Marge brach im vierten Quartal ein. Im Gefolge gaben Daimler Truck um 0,6 Prozent nach. Diageo verloren 5,5 Prozent, das Geschäft in Nordamerika hatte enttäuscht.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Unter Druck mit 0,9 Prozent standen SAP nach ihren Quartalszahlen. Das Cloud-Geschäft hatte sich zwar stark entwickelt, Analysten bemängelten jedoch den Cashflow. Als sehr überraschend werteten Händler die Ankündigung von SAP, sich von ihrer US-Beteiligung Qualtrics trennen zu wollen. Sartorius sprangen um 6,5 Prozent nach oben. Händler sahen dahinter nur Short-Eindeckungen von Anlegern, die auf sehr schwache Daten gesetzt hatten. Die Geschäftszahlen selbst wurden als durchwachsen bewertet. Bei Evotec trieb die Ankündigung einer Zusammenarbeit mit Janssen Biotech und daraus folgende Lizenzzahlungen. Die Aktien stiegen um 6,9 Prozent. Nach dem Dividendenvorschlag von 0,75 Euro je Aktie gewannen Dic Asset 1,3 Prozent. Die Dividende lag leicht über Markterwartung.

XETRA-NACHBÖRSE

Airbus tendierten ein halbes Prozent fester. Während viele Unternehmen aus der Technologiebranche Arbeitsplätze abbauen, will der Luft- und Raumfahrtkonzern 13.000 neue Mitarbeiter einstellen, um den Auftragsrückstand abzuarbeiten.

USA - AKTIEN

Fester - Ermutigende Konjunkturdaten und ein zuversichtlicher Produktionsausblick von Tesla haben die Anleger wieder mutiger agieren lassen. Das US-BIP im vierten Quartal in den USA wuchs einen Tick deutlicher als gedacht und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen viel besser als prognostiziert aus. Tesla sprangen um 11 Prozent. Der Elektroautohersteller hatte für das vierte Quartal Zahlen mit Licht und Schatten vorgelegt, die Produktionsziele fanden aber starken Anklang am Markt. Eine Kursrally lösten die überraschenden Verkaufspläne des deutschen Software-Unternehmens SAP für die US-Tochter Qualtrics (+33%) aus. IBM (-4,5%) meldete einen gestiegenen Nettogewinn, der auf bereinigter Basis minimal über der Erwartung ausfiel. Der Umsatz stagnierte aber. Der Konzern will 3.900 Stellen streichen. Auf dem Kurs laste aber vor allem das verfehlte Cashflow-Ziel, hieß es. Auch der Chemiekonzern Dow (+0,4%) entlässt Mitarbeiter, um die Kosten in diesem Jahr um 1 Milliarde US-Dollar zu senken. Die Entscheidung wurde angekündigt, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal mit einem Gewinneinbruch die Analystenprognosen verfehlt hatte. Seagate Technology (+10,9%) meldete Zweitquartalszahlen über Erwartungen und gab einen unerwartet guten Umsatzausblick ab. Levi Strauss (+7,5%) hat die Erwartungen übertroffen und rechnet 2023 mit Umsatz- und Gewinnwachstum. Nach Geschäftszahlen büßten CSX 2,9 Prozent ein. Der Eisenbahnkonzern veröffentlichte besser als vorausgesagt ausgefallene Geschäftszahlen, gab aber einen eher pessimistischen Ausblick. American Airlines (+2,2%) hat im Schlussquartal 2022 dank einer andauernd hohen Nachfrage nach Flugreisen wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der bereinigte Gewinn übertraf den Analystenkonsens. Chevron verteuerten sich um 4,9 Prozent, nachdem das Board des Ölriesen grünes Licht für ein 75 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufpaket gegeben und auch die Dividende angehoben hatte.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,18         +5,7          4,12          -23,8 
5 Jahre                  3,60         +4,7          3,55          -40,0 
7 Jahre                  3,55         +5,8          3,49          -41,7 
10 Jahre                 3,49         +4,6          3,45          -38,8 
30 Jahre                 3,63         +3,7          3,59          -33,9 
 

Die Anleiherenditen stiegen, weil die guten BIP-Daten der US-Notenbank potenziell mehr Raum für weitere Zinserhöhungen geben, ohne eine Rezession zu riskieren.

+++++ DEVISENMARKT +++++


           zuletzt  +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:32 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,0871  -0,2%     1,0891         1,0892   +1,6% 
EUR/JPY     141,36  -0,3%     141,75         141,34   +0,7% 
EUR/CHF     1,0026  +0,1%     1,0871         1,0017   +1,3% 
EUR/GBP     0,8783  +0,0%     0,8779         0,8815   -0,8% 
USD/JPY     130,06  -0,1%     130,16         129,77   -0,8% 
GBP/USD     1,2377  -0,2%     1,2407         1,2356   +2,3% 
USD/CNH     6,7591  +0,3%     6,7364         6,7783   -2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD  23.013,75  +0,1%  22.989,24      22.633,59  +38,6% 
 

Der Dollar legte in Reaktion auf die guten Wirtschaftsdaten leicht zu. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.

+++++ ROHSTOFFE +++++

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 27, 2023 01:43 ET (06:43 GMT)