Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Nach Einschätzung der USA ist die in einem Dorf im Südosten Polen eingeschlagene Rakete vermutlich nicht aus Russland abgefeuert worden. "Ich werde dafür sorgen, dass wir genau herausfinden, was passiert ist", sagte US-Präsident Joe Biden nach einem Krisentreffen am Rande des G20-Gipfels auf Bali. Nach den derzeit vorliegenden Informationen sei es "unwahrscheinlich", dass die Rakete von russischem Boden aus abgeschossen worden sei. Die beim Gipfel auf Bali versammelten G7-Staaten hatten sich nach dem Raketeneinschlag in Polen kurzfristig zu Beratungen getroffen, an denen auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel teilnahmen. Biden sagte Polen die Unterstützung der westlichen Verbündeten bei den Ermittlungen zu dem Raketeneinschlag in einem Dorf nahe der Grenze zur Ukraine zu.

Der Vorfall hatte große Besorgnis ausgelöst. Nach Angaben Warschaus stammte die Rakete aus russischer Produktion. Beim Einschlag des Geschosses seien am Dienstagnachmittag zwei Menschen getötet worden, teilte das polnische Außenministerium mit. Polen versetzte Teile seiner Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft.

Der polnische Präsident Andrzej Duda sagte, es gebe noch keine gesicherten Erkenntnisse zur Frage, wer für den Abschuss der Rakete verantwortlich sei. Er sprach von einem "isolierten" Vorfall. Es deute nichts darauf hin, dass mit weiteren Raketeneinschlägen zu rechnen sei.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Zwei Jahre nach seiner Abwahl hat der frühere US-Präsident Donald Trump eine neue Präsidentschaftskandidatur zur Rückeroberung des Weißen Hauses lanciert. "Um Amerika wieder großartig und glorreich zu machen, verkünde ich heute Abend meine Kandidatur als Präsident der Vereinigten Staaten", sagte der Republikaner am Dienstagabend. Trump gab damit wie erwartet eine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 bekannt. In seiner mehr als einstündigen Rede im Ballsaal von Mar-a-Lago zeichnete der 76-jährige Rechtspopulist ein düsteres Bild von der Lage der USA. Das Land sei unter seinem Nachfolger Joe Biden "eine Nation im Niedergang".

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

MORPHOSYS (22:02)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das dritte Geschäftsquartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):


                                  PROG  PROG  PROG 
3. QUARTAL                        3Q22  ggVj  Zahl   3Q21 
Umsatz                              64  +55%     3     41 
Operativer Gewinn                  -58    --     2    -82 
Ergebnis je Aktie unverwässert   -2,05    --     2  -3,30 
 

Weitere Termine:

06:50 LU/Grand City Properties SA, Ergebnis 9 Monate

07:00 DE/Siemens Energy AG, Ergebnis 4Q

(08:30 BI-PK; 11:00 Analysten-Telefonkonferenz)

07:30 DE/Compleo Charging Solutions AG, Ergebnis 3Q

07:30 DE/Dermapharm Holding SE, Ergebnis 9 Monate

07:30 DE/Exasol AG, ausführliches Ergebnis 3Q

07:30 FR/Alstom SA, Ergebnis 1H

13:30 DE/Curevac NV, Ergebnis 3Q

22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 1Q

22:20 US/Nvidia Corp, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


-GB 
    08:00 Verbraucherpreise Oktober 
          PROGNOSE: +1,8% gg Vm/+10,9% gg Vj 
          zuvor:    +0,5% gg Vm/+10,1% gg Vj 
 
-US 
    14:30 Einzelhandelsumsatz Oktober 
          PROGNOSE: +1,2% gg Vm 
          zuvor:     0,0% gg Vm 
          Einzelhandelsumsatz ex Kfz 
          PROGNOSE: +0,6% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
 
    14:30 Import- und Exportpreise Oktober 
          Importpreise 
          PROGNOSE: -0,4% gg Vm 
          zuvor:    -1,2% gg Vm 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Oktober 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 80,4% 
          zuvor:    80,3% 
 
    16:00 Lagerbestände September 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,8% gg Vm 
 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
          Energy Information Administration (EIA) 
          PROGNOSE: +0,8% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               14.347,00  +0,4% 
E-Mini-Future S&P-500     4.005,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   11.918,00  +0,1% 
Nikkei-225               28.028,30  +0,1% 
Schanghai-Composite       3.122,23  -0,4% 
Hang-Seng-Index          18.151,09  -1,0% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                139,14    -58 
 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            14.378,51      +0,5% 
DAX-Future     14.294,00      +0,2% 
XDAX           14.275,79      +0,2% 
MDAX           26.181,16      -0,5% 
TecDAX          3.129,61      +0,3% 
EuroStoxx50     3.915,09      +0,7% 
Stoxx50         3.693,37      +0,6% 
Dow-Jones      33.592,92      +0,2% 
S&P-500-Index   3.991,73      +0,9% 
Nasdaq-Comp.   11.358,41      +1,4% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       139,72       +113 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem weiteren Konsolidierungstag an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der DAX wird vorbörslich 0,7 Prozent im Minus erwartet bei 14.280 Punkten. Damit wird er deutlich und etwa 100 Punkte über den Tiefstständen der Nacht berechnet. Marktteilnehmer lehnen sich wieder zurück, nachdem sich herauskristallisiert, dass es sich bei dem Raketeneinschlag in Polen mit zwei Todesopfern wahrscheinlich nicht um einen russischen Angriff, sondern um Trümmer einer ukrainischen Abwehrrakete gehandelt hat. Damit tritt der Nato-Bündnisfall wohl nicht ein. "Trotzdem zeigt die Entwicklung, dass der DAX auch wieder deutlich fallen kann, wenn sich die politische Krise mit dem Krieg verschärft oder auch eine neue Krise auftritt", so ein Marktteilnehmer. Mit Blick auf die mittel- und langfristigen Aussichten sollten Anleger deshalb vorsichtig bleiben. Denn im Unterschied zu früheren Krisen könnten sie nicht auf eine Unterstützung durch die Geldpolitik zählen. Impulse könnten am Nachmittag die US-Einzelhandelsumsätzen bringen sowie Zahlen zur US-Industrieproduktion:

Rückblick: Fester - Eine günstige Entwicklung der US-Erzeugerpreise stützte. "Und trotzdem bleibt der Markt nun anfällig für Gewinnmitnahmen", sagte ein Händler. Unter den Stoxx-Sektoren-Indizes standen die Technologiewerte mit einem Plus von 1,7 Prozent an der Spitze. Auch Versorger, Banken sowie Rohstoff- und Öltitel waren gefragt. Dagegen gaben die Indizes der Chemietitel und der Telekom-Aktien nach. Der Technologie-Index profitierte dabei von guten Nachrichten aus dem Chipsektor. Am Vortag hatte Infineon starke Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht. Daneben hatte Berkshire Hathaway, das Beteiligungsvehikel der Investorlegende Warren Buffett bekanntgegeben, man sei mit 4,1 Milliarden Dollar bei Taiwan Semiconductor eingestiegen. Vodafone fielen nach dem Quartalsbericht um 7,9 Prozent. Händler verwiesen auf e8inen enttäuschenden Ausblick.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Bayer legten um 4,1 Prozent zu und profitieren laut Händlern von Umschichtungen aus anderen Chemietiteln. So gaben BASF und Covestro um jeweils etwa 2 Prozent nach. Während die Lage in der Chemieindustrie schwierig sei, sei bei Bayer nach dem jüngsten günstigen Glyphosat-Urteil in den USA Nachholpotenzial gesehen worden, so ein Händler. Prosieben verloren 0,1 Prozent. Das Unternehmen hält an der gesenkten Prognose für das Gesamtjahr fest. Nordex stiegen um 10,2 Prozent. Die vorgelgten Quartalszahlen fielen laut Jefferies überwiegend besser als erwartet aus. Varta gaben nach einem enttäuschenden Ausblick um 1,4 Prozent ab. Hypoport brachen um 22 Prozent ein und gaben damit die jüngsten Erholungsgewinne teilweise wieder ab. Analysten sprachen von einem für den Immobilienfinanzierer auf Sicht sehr ungünstigen Umfeld.

XETRA-NACHBÖRSE

Von einem "geschäftigen" nachbörslichen Handel, berichtete ein Händler von Lang & Schwarz mit Verweis auf Berichte über einen möglichen Einschlag von zwei russischen Raketen in Polen. Die Rüstungsaktie Rheinmetall sei darauf 2 Prozent höher gestellt worden. Artnet zeigten sich nach Vorlage von Drittquartalszahlen wenig verändert.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Rückenwind kam von den US-Erzeugerpreisen, die die jüngsten Hoffnungen auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank stützten. Für Gegenwind sorgten indessen Berichte über einen möglichen Einschlag von zwei russische Raketen in Polen. Walmart (+6,5%) profitierten davon, Klagen im Zuge des Opioid-Skandals in den USA mit Milliardenaufwand beigelegt zu haben. Der Vergleich ließ das Unternehmen im dritten Quartal in die roten Zahlen rutschen, es schnitt jedoch operativ immer besser ab als erwartet und hob den Ausblick an. Zudem wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Home Depot (+1,6%) steigerte im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn und übertraf die Konsenserwartungen. Für Jefferies Financial (+2,1%) und Louisiana Pacific (+7,8%) ging es nach oben, nachdem Großinvestor Warren Buffett über sein Investmentvehikel Berkshire Hathaway Mitteilungen zufolge neue Positionen in den beiden Unternehmen aufbaute.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 16, 2022 01:31 ET (06:31 GMT)