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+++++ TAGESTHEMA +++++

In Europa häufen sich die Corona-Fälle mit der erstmals in Südafrika entdeckten neuen Virusvariante Omikron und versetzen den Kontinent in Alarmbereitschaft: Nach ersten Fällen in Deutschland, Großbritannien und Italien wurde die neue Mutante am Samstag auch in Tschechien gemeldet. In Bayern bestätigten die Behörden zwei Fälle. In den Niederlanden wurden 61 von rund 600 Flugpassagieren aus Südafrika positiv auf Corona getestet. Ob die Omikron-Variante darunter ist, sollen die am Sonntag erwarteten Testergebnisse zeigen. Die USA lobten unterdessen Südafrika für seine "Transparenz" gegenüber dem Rest der Welt seit der Entdeckung der Omikron-Variante.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/bet-at-home.com AG, Ergebnis 9 Monate, Düsseldorf

14:00 DE/Knorr-Bremse AG, Capital Markets Day (virtuell)

Im Lauf des Tages

- DE/Cancom SE, Capital Markets Day (virtuell)

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- ES 
  09:00 HVPI und Verbraucherpreise November (vorläufig) 
        HVPI 
        PROGNOSE: +5,6% gg Vj 
        zuvor:    +5,4% gg Vj 
- EU 
  11:00 Index Wirtschaftsstimmung November 
        Wirtschaftsstimmung Eurozone 
        PROGNOSE: 117,5 
        zuvor:    118,6 
        Industrievertrauen Eurozone 
        PROGNOSE: +14,0 
        zuvor:    +14,2 
        Verbrauchervertrauen Eurozone 
        PROGNOSE:       -6,8 
        Vorabschätzung: -6,8 
        zuvor:          -4,8 
- DE 
  14:00 Verbraucherpreise November (vorläufig) 
        PROGNOSE: -0,3% gg Vm/+5,1% gg Vj 
        zuvor:    +0,5% gg Vm/+4,5% gg Vj 
        HVPI 
        PROGNOSE:  0,0% gg Vm/+5,6% gg Vj 
        zuvor:    +0,5% gg Vm/+4,6% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.372,00  +1,6% 
E-Mini-Future S&P-500     4.630,25  +0,8% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.220,00  +1,1% 
Nikkei-225               28.368,49  -1,3% 
Schanghai-Composite       3.562,80  -0,0% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                172,04    -42 
 
Vortag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.257,04      -4,2% 
DAX-Future     15.095,00      -5,1% 
XDAX           15.100,12      -5,1% 
MDAX           33.849,95      -3,3% 
TecDAX          3.821,83      -1,3% 
EuroStoxx50     4.089,58      -4,7% 
Stoxx50         3.606,58      -3,8% 
Dow-Jones      34.899,34      -2,5% 
S&P-500-Index   4.594,62      -2,3% 
Nasdaq-Comp.   15.491,66      -2,2% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       172,39       +135 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Mit einem Erholungsversuch an Europas Börsen rechnen Händler am Montag. Die Aktienbörsen sollten sich an einem Rebound versuchen nach dem Kursabsturz vom Freitag. Besonders im Öl-Markt könnte es zu deutlichen Erholungen kommen. Die Bewegungen seien im dünnbesetzten Handel am Black Friday überproportional verlaufen und durch das Abräumen von Stop-Marken verstärkt worden. Dies dürfte nun am Montag teilweise bereinigt werden.

Die Bedeutung der neuen Corona-Variante Omikron werde allerdings überschätzt: "Der wahre Feind der Anleger ist die Inflation", kommentierte ein Händler. Denn neue Corona-Probleme seien eine bequeme Ausrede für die EZB, sich weiter nicht um Geldwertstabilität kümmern zu müssen. Gespannt sei man daher auf Reden von EZB-Chefin Christine Lagarde und in den USA von Fed-Chairman Jerome Powell am Abend. Im Fokus des Tages stehen aber zunächst diverse Inflationsraten aus Europa mit den wichtigen Verbraucherpreisen (CPI). Hier werden horrende Preisanstiege im November erwartet, so bei der deutschen Inflation von über 5 Prozent und der spanischen bei fast 6 Prozent - und das, während die EZB weiterhin geldpolitische Lockerungsmaßnahmen für angebracht hält.

Bei den Einzelaktien werden die Hauptbewegungen weiter im Bereich von "Stay-at-Home"-Aktien gesehen, die am Freitag die Hauptgewinner stellten. Hier treibt die Aussicht auf erneute Lockdowns. Umgekehrt wird die Branche der Reise- und Airline-Aktien nur wenig erholt gesehen, bis es Entwarnung zum Thema Corona gibt.

RÜCKBLICK: Massive Abgaben - Hauptthema war die Unsicherheit um die neue in Südafrika aufgetretene Corona-Virus-Variante B.1.1.529. Diese trieb die Akteure an den Aktienmärkten zum Wochenausklang in Scharen auf die Verkäuferseite und sorgte für Kauflaune auf der Anleiheseite. Der Sektor der Reise- und Freizeitaktien brach um 8,8 Prozent ein. Unter den Einzelwerten fielen IAG rund 15 Prozent, Lufthansa 12,8 Prozent, Fraport 11,5 Prozent und Airbus um 11,5 Prozent. Ölwerte brachen um 5,8 Prozent ein, weil die Nachfrage nach Öl unter einem erneuten Herunterfahren der Wirtschaft leiden würde. Aber auch Bankaktien (-6,9%) wurden abverkauft. Hier kommt zusätzlich als Belastungsfaktor zu den Konjunktursorgen hinzu, dass die Marktzinsen wieder stark sinken, was die Margen im Kreditgeschäft schmälert. Klar besser als der breite Markt schnitten wie schon in früheren Corona-Wellen sogenannte "Stay-at-home-Aktien" ab. Hier legten zum Beispiel in Deutschland Hellofresh um 5,1 Prozent zu, Delivery Hero stiegen um 2,9 Prozent. Deutliche Gewinne wiesen auch Werte wie PostNL, Sartorius, die Versandapotheken Zur Rose und Shop Apotheke oder Teamviewer auf. Zalando gewannen 5,5 Prozent.

DAX/MDAX/TECDAX

Massive Abgaben - Software AG schnellten um 9,4 Prozent nach oben. Auslöser war ein Bloomberg-Bericht, wonach das Unternehmen verschiedene strategische Optionen prüfen soll, darunter auch den eigenen Verkauf. Für Medios ging es um 0,5 Prozent nach unten, sie zeigten damit relative Stärke. Positiv werteten Analysten die am Vortag gemeldete Übernahme. Medios erwirbt NewCo Pharma, ein nationales Netzwerk mit fünf regionalen Herstellbetrieben. Es konzentriert sich auf die Herstellung patientenindividueller Infusionslösungen im Auftrag von spezialisierten Apotheken. Für die Warburg-Analysten ist der Zukauf strategisch sinnvoll und wertschöpfend. K+S (-5,9%) hat Entwarnung gegeben und muss keine Wertanpassungen aus der Bilanzprüfung der Finanzaufsicht befürchten. Allerdings gibt es laut Behörde "wesentliche Punkte" im Konzernabschluss 2019, die nicht angemessen berichtet wurden.

XETRA-NACHBÖRSE

Einige Anleger hätten gesunkene Kurse aus dem regulären Geschäft zum Zukauf genutzt, so ein Händler von Lang & Schwarz. Gefragt gewesen seien Allianz (+1,2%) und BASF (+0,7%). Kursrelevante Unternehmensnachrichten habe es keine gegeben.

USA - AKTIEN

Kräftige Verluste - Für Abgabedruck sorgte die neue Corona-Variante aus Südafrika, die Angst vor möglichen Reise- und anderen Beschränkungen weckte. Als Brückentag nach Thanksgiving fand nur ein verkürzter Handel statt. Aktien von Fluggesellschaften wie Delta Air Lines (-8,3%), United Airlines (-9,6%) und American Airlines Group (-8,8%) standen unter massivem Druck. Auch Boeing (-5,4%) gaben kräftig nach. Nicht besser sah es bei Kreuzfahrtaktien wie Carnival (-11,0%) aus. Zu den Gewinnern gehörten indessen die Aktien der Impfstoffhersteller Moderna, Pfizer und Biontech, die bis zu 21 Prozent zulegten. Technologiewerte wie die Google-Mutter Alphabet (-2,7%) und Amazon.com (-2,1%), die während der Pandemie von der Umstellung auf Heimarbeit und den niedrigen Anleiherenditen profitierten, konnten sich dem negativen Gesamtumfeld nicht entziehen.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,50      -14,1        0,64       38,3 
5 Jahre                  1,16      -18,1        1,34       80,2 
7 Jahre                  1,40      -17,9        1,57       74,6 
10 Jahre                 1,48      -16,2        1,64       56,0 
30 Jahre                 1,83      -13,6        1,96       18,0 
 

Die Fluchtpapiere Staatsanleihen gehörten zu den Favoriten, was die Renditen massiv abwärts drückte. Die Rendite zehnjährigen US-Staatsanleihen rutschte um 16,2 Basispunkte nach unten.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN    zuletzt  +/- %   0:00 Uhr  Fr, 18:34 Uhr   % YTD 
EUR/USD     1,1276  -0,2%     1,1301         1,1300   -7,7% 
EUR/JPY     128,08  -0,2%     128,29         128,06   +1,6% 
EUR/CHF     1,0439  +0,0%     1,0829         1,0437   -3,4% 
EUR/GBP     0,8458  -0,2%     0,8475         0,8477   -5,3% 
USD/JPY     113,59  +0,1%     113,51         113,34  +10,0% 
GBP/USD     1,3333  -0,0%     1,3333         1,3330   -2,4% 
USD/CNH     6,3839  -0,2%     6,3972         6,3977   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD  57.315,51  +2,1%  56.132,01      54.458,45  +97,3% 
 

Am Morgen legt der Dollar in einer kleinen Gegenbewegung leicht zu. Am Freitag gab er kräftig nach. Der Dollarindex verlor 0,7 Prozent. Teilnehmer bezweifeln, ob die US-Notenbank angesichts der drohenden wirtschaftlichen Probleme an ihrem Straffungsfahrplan festhalten wird. Doch genau diese Zinsfantasie hatte den Greenback in jüngster Zeit gestützt, nun wird sie partiell ausgepreist. Auch Bitcoin geriet unter Druck.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL          zuletzt  VT-Settl.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         71,11      68,15  +4,3%     2,96  +49,7% 
Brent/ICE         75,27      72,72  +3,5%     2,55  +44,0% 
 

Auch Öl wurde kräftig abverkauft, belastet von der Sorge vor einer Schließung der Wirtschaft einher mit einem deutlichen Nachfragerückgang.

METALLE


METALLE         zuletzt     Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.792,97   1.792,60  +0,0%    +0,37   -5,5% 
Silber (Spot)     23,36      23,15  +0,9%    +0,21  -11,5% 
Platin (Spot)    974,50     957,26  +1,8%   +17,24   -9,0% 
Kupfer-Future      4,33       4,28  +1,1%    +0,05  +22,9% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 29, 2021 01:32 ET (06:32 GMT)