Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Eine Expertenkommission der US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer empfohlen. Das Gremium stimmte am Donnerstag in einer öffentlichen Sitzung für die Zulassung in den USA, die damit nun binnen weniger Tage beschlossen werden könnte. Zwar ist das Votum des Expertengremiums nicht bindend. Es spricht aber alles dafür, dass der Biontech-Impfstoff bald eine Notfallzulassung erhält. Bereits am Dienstag hatte die FDA erklärt, sie stufe den Impfstoff als sicher und wirksam ein. Am Mittwoch kündigte das US-Gesundheitsministerium an, den Biontech-Impfstoff bereits ab Anfang kommender Woche in Krankenhäusern und Altenheimen einsetzen zu wollen. Der Impfstoff ist bereits in Großbritannien, Kanada und weiteren Ländern zugelassen. In der EU läuft die Prüfung für eine Notfallzulassung.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Lufthansa-Chef Carsten Spohr droht wegen des fehlenden Tarifabschlusses bereits für das kommende Frühjahr mit Massenentlassungen bei Piloten. "Mangels Einigung wird es wohl erstmals in der Geschichte unseres Unternehmens im zweiten Quartal 2021 so weit sein, dass uns 500 Kapitäne und 500 Erste Offiziere verlassen müssen", sagte er der Wirtschaftswoche. Das wäre in etwa ein Fünftel des Lufthansa-Cockpit-Personals. Anders als die Flugbegleiter hätten sich die Piloten nicht auf ausreichende Zugeständnisse bei den Gehältern und Arbeitszeitverkürzungen eingelassen. Bei den Buchungen sieht es für das kommende Jahr dank der bevorstehenden Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen unterdessen gut aus.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

7:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen November

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    08:00 Verbraucherpreise November (endgültig) 
          PROGNOSE:  -0,8% gg Vm/-0,3% gg Vj 
          vorläufig: -0,8% gg Vm/-0,3% gg Vj 
          zuvor:     +0,1% gg Vm/-0,2% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:  -1,0% gg Vm/-0,7% gg Vj 
          vorläufig: -1,0% gg Vm/-0,7% gg Vj 
          zuvor:      0,0% gg Vm/-0,5% gg Vj 
- US 
    14:30 Erzeugerpreise November 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,3% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
 
    16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan 
          Dezember (1. Umfrage) 
          PROGNOSE: 75,5 
          zuvor:    76,9 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                       Stand  +/-  % 
DAX-Future              13.270,50   -0,14 
S&P-500-Indikation       3.667,75    0,00 
Nasdaq-100-Indikation   12.374,50   -0,11 
Nikkei-225              26.657,31   -0,37 
Schanghai-Composite      3.328,04   -1,34 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future               178,20      -7 
 
 
Vortag: 
INDEX            Schluss      +/- % 
DAX            13,295,73      -0,33 
DAX-Future     13,296,50      -0,17 
XDAX           13,292,29      -0,22 
MDAX           29,689,13       0,23 
TecDAX          3,114,43      -0,07 
EuroStoxx50     3,522,31      -0,19 
Stoxx50         3,099,95      -0,07 
Dow-Jones      29,999,26      -0,23 
S&P-500-Index   3,668,10      -0,13 
Nasdaq-Comp.   12,405,81       0,54 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       178,27         +8 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Für den Freitag zeichnet sich eine etwas leichtere Handelseröffnung ab. Mit Sorge wird auf die jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts geschaut. Sie haben bei Neuinfektionen und Corona-Toten in Deutschlund neue Höchststände erreicht. Wegen der weiter steigende Fallzahlen mehren sich die Forderungen und Zeichen einer unmittelbar bevorstehenden breiten Verschärfung der Corona-Lockdowns. Das politische Säbelrasseln und Taktieren zwischen EU und Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit geht derweil weiter und sorgt für Verunsicherung. Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist dagegen dünn.

Knapp behauptet - Die geldpolitische Entscheidungen der EZB sorgten in der Breite für keine stärkeren Impulse bei Aktien. Die weiteren Lockerungen fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Allerdings drückte ein im Verlauf etwas anziehender Euro zeitweise auf die Kurse. Dass die EZB das Pandemiekaufprogramm ausweitet, den Freibetragsmultiplikator im Staffelzinssystem aber unverändert ließ, sorgte alerdings für Druck im Bankensektor, dessen Index um 2 Prozent nachgab. Neben der EZB blieb das Ringen zwischen Großbritannien und der EU um ein Handelsabkommen nach dem Brexit ein wichtiges, eher bremsendes Thema. Ocado verloren nach dem Zwischenbericht des Online-Supermarktes 7,2 Prozent. Händler sprachen vor allem von Gewinnmitnahmen,

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas leichter - Tui sackten um 5,5 Prozent ab. Der Reisekonzern setzte in seinem Geschäftsjahr 2019/20 wegen der Corona-Krise weniger als halb so viel um wie im Vorjahr und wies einen Milliardenverlust aus. Umso besser lief es in der Corona-Krise beim Kochboxenanbieter Hellofresh. Die Aktie machte einen Sprung um 15 Prozent. Delivery Hero lagen mit plus 3 Prozent ebenfalls gut im Markt. Für Bertrandt verlief 2020 dagegen wiederum nicht gut. Nach dem Geschäftsausweis fiel die Aktie um 4,5 Prozent. Nach einer Prognoseanhebung ging es für Jost Werke dagegen um 4,6 Prozent nach oben. Wacker Chemie schlossen 3,4 Prozent im Minus, während es für Siltronic 3,4 Prozent nach oben ging auf 129,80. Der Großaktionär Wacker hatte dem Verkauf der Tochter Siltronic an Global Wafers für 125 Euro je Aktie zugestimmt. Im Handel war von Spekulationen auf eine Nachbesserung des Gebots an Siltronic zu hören. Formycon schossen um 15,7 Prozent nach oben, nachdem Hauck & Aufhäuser das Kursziel stark angehoben hatte,

XETRA-NACHBÖRSE

Centrotec stiegen nach einer erhöhten Jahresprognose um rund 2,0 Prozent. Der Umsatz soll nun 710 bis 715 Mioen Euro erreichen, das operative Ergebnis soll bei 48 bis 50 Mioen liegen.

USA / WALL STREET

Uneinheitlich - Nach den Gewinnmitnahmen des Vortages kam es teils zu weiteren kleinen Abschlägen, im Technologiesegment aber zu moderaten Aufschlägen. Auf die Stimmung drückten schwach ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten und die weiter grassierende Corona-Pandemie. Die Anleger setzten zwar auf ein Stimuluspaket für die angeschlagene US-Wirtschaft. dieses ließ jedoch weiter auf sich warten. Im Fokus stund der Börsengang von Airbnb. Nach einem Ausgabepreis von 68 Dollar ging die Aktie des l ging die Aktie des Unterkunftvermittlers mit 144,71 Dollar aus dem Tag, ein Plus von 112,8 Prozent. Adobe gaben um 1,4 Prozent nach, obgleich das Softwareunternehmen hat im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen hatte. Gilead fielen um 0,6 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hatte die Übernahme der deutschen Pharmageverkauftchaft Myr für einen Milliardenbetrag mitgeteilt. Die Starbucks-Aktie reagierte mit Aufschlägen von 5,0 Prozent auf zuversichtliche Aussagen zum Umsatzwachstum.

Die Zurückhaltung am Aktienmarkt stützte die Rentennotierungen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank im Gegenzug um 3,5 Basispunkte auf 0,91 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:28Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,2161     +0,17%     1,2141        1,2118    +8,4% 
EUR/JPY           126,51     -0,03%     126,55        126,49    +3,8% 
EUR/CHF           1,0767     +0,10%     1,0756        1,0761    -0,8% 
EUR/GBP           0,9129     +0,03%     0,9126        0,9121    +7,9% 
USD/JPY           104,03     -0,20%     104,24        104,39    -4,4% 
GBP/USD           1,3322     +0,15%     1,3302        1,3287    +0,5% 
USD/CNH           6,5228     -0,22%     6,5371        6,5447    -6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        17.841,76     -2,669  18.331,01     18.160,01  +147,5% 
 

Der Euro stieg nach den Beschlüssen der EZB um 0,5 Prozent auf 1,2137 Dollar an. Der Dollar-Index gab 0,4 Prozent nach. Händlern zufolge belasteten die Maßnahmen der EZB den Euro kaum, weil sie weitestgehend wie erwartet ausgefallen seien. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe aber den Weg für eine weitere Aufwertung des Euro freigemacht, indem sie erklärte, dass der Euro-Kurs kein Politikziel der EZB darstelle, hieß es weiter. Das britische Pfund stund mit Sorgen um einen harten Brexit deutlich unter Druck. Der Euro legte um 1,0 Prozent zu auf 0,9132 Pfund. Gegenüber dem Greenback gab die britische Währung um 0,5 Prozent nach auf 1,3290 Dollar. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte die Bevölkerung auf ein Scheitern der Gespräche mit der EU über ein Handelsabkommen eingestimmt.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          46,92      46,78      +0,3%          0,14   -16,3% 
Brent/ICE          50,54      48,86      +3,4%          1,68   -16,5% 
 

Die Ölpreise zogen mit gestiegenen Hoffnungen auf ein baldiges Konjunkturpaket in den USA an. Sollte der US-Politik der Befreiungsschlag bei der Suche nach einem Konjunkturpaket gelingen, dürfte dies die Wachstumsperspektiven der USA und damit die Nachfrage nach Erdöl beflügeln, hieß es. Auch der schwache Dollar stützte. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI zog um 3,0 Prozent auf 46,88 Dollar an, Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 3,1 Prozent auf 50,37 Dollar.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 11, 2020 01:40 ET (06:40 GMT)