Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Siltronic AG steht kurz davor, von der taiwanischen Globalwafers Co gekauft zu werden. Beide Unternehmen befänden sich in weit fortgeschrittenen, kurz vor dem Abschluss stehenden Gesprächen über ein Übernahmeangebot aus Taiwan, teilte der deutsche Waferhersteller mit. Die Taiwaner wollen 125 Euro je Siltronic-Aktie bieten. An der Börse waren die Siltronic-Aktien am Freitag mit 113,55 Euro aus dem Handel gegangen. Das Übernahmeangebot liegt somit 10 Prozent höher und bewertet Siltronic mit knapp 3,8 Milliarden Euro. Zusätzlich will Siltronic aber für 2020 noch eine Dividende von 2 Euro je Aktie vorschlagen und voraussichtlich noch vor Vollzug der Transaktion auszahlen. Das ist allerdings weniger, als die für 2019 gezahlten 3 Euro. Laut Siltronic liegt der Angebotspreis 48 Prozent über dem volumengewichteten XETRA-Durchschnittskurs der letzten 90 Tage. Die avisierten 125 Euro je Aktie hält Siltronic für attraktiv und angemessen. Durch den Zusammenschluss würde ein führender Anbieter der Waferindustrie entstehen, der über ein umfassendes Produktportfolio verfügt und allen Halbleiterkunden technologisch anspruchsvolle Produkte anbieten kann. Zwischen beiden Parteien besteht demnach Einvernehmen über die wesentlichen Eckpunkte. Nach dem derzeitigen Entwurfsstand des Dokuments kann Siltronic eine im Wesentlichen unveränderte Geschäftsstrategie fortführen. An der Sozialpartnerschaft mit den Arbeitnehmervertretern wird festgehalten. Standortschließungen oder betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland sind bis Ende 2024 ausgeschlossen. Der Vorstand hat bereits den Aufsichtsrat über die potenzielle Transaktion informiert, der in der zweiten Dezember-Woche darüber beraten soll. Dann berät auch der Aufsichtsrat der Wacker Chemie AG, die mit 30,8 Prozent an Siltronic beteiligt ist. Auch Wacker befindet sich "in fortgeschrittenen, kurz vor dem Abschluss stehenden Verhandlungen mit Globalwafers über den Verkauf" der Siltronic-Beteiligung und hält den Preis für attraktiv und angemessen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 LU/Adler Group SA, Ergebnis 9 Monate

08:00 DE/Deutsche Beteiligungs AG, Jahresergebnis

Im Laufe des Tages:

- NL/Curevac NV, Ergebnis 3Q

- DE/Gerry Weber International AG, Ergebnis 3Q

+++++ INDEXÄNDERUNG +++++

Folgende Index-Änderungen werden zum Handelsbeginn am 30. November wirksam:


+ EUROSTOXX50 - NEUAUFNAHME 
  - Flutter 
 
+ EUROSTOXX50 - HERAUSNAHME 
  - Unilever N.V. 
 
+ STOXX50 - NEUAUFNAHME 
  - Prosus 
 
+ STOXX50 - HERAUSNAHME 
  - Unilever N.V. 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- ES 
    09:00 HVPI und Verbraucherpreise November (vorläufig) 
          HVPI 
          PROGNOSE: -0,7% gg Vj 
          zuvor:    -0,9% gg Vj 
- IT 
    11:00 Verbraucherpreise November (vorläufig) 
          PROGNOSE: -0,2% gg Vm/-0,3% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/-0,3% gg Vj 
- DE 
    14:00 Verbraucherpreise November (vorläufig) 
          PROGNOSE: -0,7% gg Vm/-0,2% gg Vj 
          zuvor:    +0,1% gg Vm/-0,2% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE: -0,8% gg Vm/-0,4% gg Vj 
          zuvor:     0,0% gg Vm/-0,5% gg Vj 
- US 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago November 
          PROGNOSE: 59,1 
          zuvor:    61,1 
 

+++++ AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN +++++

Keine Auktionen angekündigt.

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                       Stand  +/-  % 
DAX-Future              13.245,00   -0,96 
S&P-500-Indikation       3.613,00   -0,76 
Nasdaq-100-Indikation   12.216,00   -0,48 
Nikkei-225              26.433,62   -0,79 
Schanghai-Composite      3.420,17    0,35 
                       +/-  Ticks 
Bund -Future               175,64       1 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss      +/- % 
DAX            13.335,68       0,37 
DAX-Future     13.340,50       0,59 
XDAX           13.348,15       0,59 
MDAX           29.374,63       0,78 
TecDAX          3.128,52       1,39 
EuroStoxx50     3.527,79       0,48 
Stoxx50         3.090,22       0,22 
Dow-Jones      29.910,37       0,13 
S&P-500-Index   3.638,35       0,24 
Nasdaq-Comp.   12.205,85       0,92 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     175,59%          0 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit fallenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler zum Wochenauftakt. "Nach der jüngsten Rally setzen Gewinnmitnahmen ein, die sich von den asiatischen Börsen und den US-Index-Futures auf Europa ausdehnen", sagt ein Marktteilnehmer. Der DAX dürfte somit den jüngsten Aufbruch auf der Oberseite erst einmal abbrechen und unter die Ausbruchszone um 13.320 Punkte zurückfallen. In Asien kommt es am Morgen auf breiter Front zu Verkäufen mit Ausnahme von Schanghai. Dort profitieren die Kurse von einem starken Einkaufsmanager-Index. Trotzdem geben nun auch die Ölpreise nach dem jüngsten Rally-Schub nach: "auch das ein Zeichen für die kurzfristig nachlassende Risikobereitschaft", wie ein Händler sagt. "In Europa dürfte die Rotation in Value-Werte wie Autotitel und Banken erst einmal beendet werden", so ein Marktteilnehmer. Sie sei ohnehin weit fortgeschritten gewesen. Da deutlichere Rückschläge in Value-Werten allerdings schnell zum Kauf genutzt werden dürften, bleibe das übergeordnete Bild bullisch. Möglicherweise werde sich die Stimmung bereits im späten Geschäft mit Käufen zum Monats-Ultimo wieder drehen, sagt er.

Rückblick: Die Börsen haben bei lust- und impulslosem Handel kleine Aufschläge ins Ziel gerettet. Von der Wall Street fehlten mit dem Thanksgiving-Feiertag am Vortag und dem verkürzten Handel am "Black Friday" die Impulse. Für Zurückhaltung sorgte unverändert die aktuelle Corona-Welle. In Deutschland war die Marke von einer Million Corona-Infektionen überschritten worden. In Ländern wie Frankreich und Italien fielen die Zahlen nach wie vor deutlich höher aus. Banco de Sabadell brachen um 13,6 Prozent ein. Die Fusionsgespräche mit BBVA waren gescheitert. BBVA stiegen um 5 Prozent. Saint-Gobain erwartet im zweiten Halbjahr 2020 bereinigt einen höheren operativen Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Die Papiere legten um 1,5 Prozent zu. Vifor machten einen Sprung von 8,2 Prozent. Laut einem Bericht haben Beteiligungsgesellschaften Übernahmeinteresse. Positiv für EDF wertete die Citigroup die steigende Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Einigung zwischen der französischen Regierung und der EU über die Reform der Preisgestaltung für Atomkraft komme. EDF kletterten um 11 Prozent. Nach der Zusammenlegung der niederländischen Unilever N.V. mit der britischen Unilever plc fallen erstere aus den Stoxx-Indizes heraus. Im Euro-Stoxx-50 werden sie durch Flutter Entertainment ersetzt, im Stoxx-50 durch Prosus.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Im ersten Halbjahr 2021 könnte eine Impfstoff-Euphorie den DAX nach Einschätzung der Commerzbank kurzzeitig über die Marke von 15.000 Zählern treiben. Doch in der zweiten Jahreshälfte drohten Rückschläge. Die Analysten sahen den DAX Ende 2021 daher dann nur noch bei 14.200 Indexpunkten. In der ersten Reihe hielten sich die Kursbewegungen in Grenzen. Bei Autoaktien setzten sich nach den jüngsten Aufschlägen die Gewinnmitnahmen fort: BMW verloren 1,4 Prozent und VW 1,5 Prozent. Daimler entzogen sich dem Trend und gewannen dank einer positiven Studie von Exane 0,9 Prozent. Die zuletzt unter Druck gestandenen Hellofresh gewannen 5,9 Prozent. Als "wertsteigernd" stufte Jefferies den Zukauf des pharmazeutischen Großhändlers Cranach Pharma durch Medios ein. Die im SDAX gelistete Medios gewannen 20,7 Prozent. Siltronic setzten den jüngsten Höhenflug fort und gewannen nach einer positiven Studie von Credit Suisse 5,1 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Von einem sehr umsatzarmen Geschäft mit deutschen Aktien nach Xetra-Schluss hat ein Händler von Lang & Schwarz am Freitagabend gesprochen. Auffällige Aktien hätten sich dabei nicht gezeigt.

USA / WALL STREET

Etwas fester - Zwar tat sich bei den Standardwerten nicht viel, der technologielastige Nasdaq-Composite kletterte aber auf Rekordhoch. Am Brückentag nach "Thanksgiving" blieben allerdings viele Akteure dem Markt fern, zumal nach dem Feiertag nur eine verkürzte Sitzung stattfand. Insgesamt sprachen Händler von einem impulslosen Geschäft. Als Gradmesser für die US-Konsumneigung wurde die Rabattschlacht "Black Friday" genau beäugt. Die Aktien der größten US-Einzelhandelskonzerne Walmart (minus 0,2 Prozent), Costco Wholesale (plus 0,2 Prozent), Kroger (plus 0,3 Prozent) und Amazon (plus 0,3 Prozent) blieben in Lauerstellung. Erst am Wochenende dürften erste Umsatzzahlen durchsickern. Best Buy gaben 1,1 Prozent nach. In der Corona-Krise gingen die Neuinfektionen in den USA zwar zurück, doch erstmals kletterte die Zahl der coronabedingten Krankenhausaufenthalte über die Marke von 90.000. "Die Optimisten verdrängen die Realisten", sagte ein Börsianer mit Blick auf die kurzfristigen Unsicherheiten durch Lockdowns und Konjunkturschwäche. Der britische Pharmakonzern Astrazeneca muss sich einer kritischen Überprüfung seiner Studien zu seinen Impfstoffkandidaten stellen. Die Titel der Pharmakonzerne ohne entsprechende Zweifel wurden daher gekauft. Moderna zogen um 16,3 Prozent an, Pfizer um 1,9 Prozent und Biontech um 4,8 Prozent. Walt Disney leidet weiter unter den Corona-Restriktionen und verschärft daher den Stellenabbau. Die Papiere verloren 1,1 Prozent.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 30, 2020 01:34 ET (06:34 GMT)