Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Rae Wee

Die Woche war eine Achterbahnfahrt, und auch der Freitag bildet für die Anleger keine Ausnahme. Vor allem die Risikopapiere werden nach dem Aufwachen in Europa schwer unter die Räder kommen.

Es brauchte nur einen ISM-Bericht über das verarbeitende Gewerbe in den USA, der schwächer als erwartet ausfiel, damit die Märkte anfingen, sich über die wirtschaftlichen Aussichten Sorgen zu machen und ihren Optimismus über die Signale der Federal Reserve für eine Zinssenkung im September aufzugeben.

Die Befürchtung ist nun, dass die Fed bei der Lockerung der Zinssätze hinter der Kurve zurückbleiben könnte, und die Händler haben eine noch größere Chance auf eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im nächsten Monat eingepreist, während der bisherige Konsens bei 25 Basispunkten lag.

Die neuen Wachstumssorgen haben einen starken Ausverkauf bei Aktien ausgelöst, während der sichere Hafen Yen und der Schweizer Franken solide Gewinne erzielten.

Die Renditen der US-Staatsanleihen fielen unterdessen auf den niedrigsten Stand seit Monaten, nachdem die Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe Zweifel daran aufkommen ließen, ob die größte Volkswirtschaft der Welt die lang erwartete weiche Landung schaffen könnte.

Anhaltende geopolitische Sorgen drückten ebenfalls auf die Stimmung.

Das israelische Militär erklärte am Donnerstag, einen Tag nach der Ermordung des politischen Führers der Hamas in Teheran, dass der Chef des militärischen Flügels der Gruppe, Mohammed Deif, im vergangenen Monat bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet worden sei.

Angesichts des dünnen Datenkalenders in Europa liegt der Fokus auf dem heute Abend erscheinenden US-Arbeitsmarktbericht, dessen Verfehlung die Risikoreduktion nur noch beschleunigen würde.

Von Reuters befragte Ökonomen erwarten, dass im Juli 175.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, gegenüber 206.000 im Vormonat. Die Augen werden auch auf die Arbeitslosenquote gerichtet sein, die den Prognosen zufolge bei 4,1% bleiben wird.

Andernorts steuerte der japanische Nikkei auf den schlechtesten Tag seit mehr als vier Jahren zu und folgte damit dem Abwärtstrend der Wall Street, da ein stärkerer Yen die Gewinne der Exporteure zu belasten drohte.

Auch die Frage, wie weit die Zinssätze in Japan angesichts der schwächelnden Wirtschaft noch steigen könnten, trübte die Aussichten.

Die jüngste Yen-Rallye und der Rückgang des Nikkei wurden durch die Zinserhöhung der Bank of Japan am Mittwoch ausgelöst, die Teil der Maßnahmen von Gouverneur Kazuo Ueda zur Abkehr von der unorthodoxen ultralockeren Politik seines Vorgängers ist.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Freitag beeinflussen könnten:

- U.S. Bericht über die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft (Juli)

- Huw Pill, Chefvolkswirt der Bank of England, spricht

- Exxon, Chevron berichten über ihre Gewinne