NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben zur Wochenmitte wenig verändert geschlossen. Im Vorfeld des Thanksgiving-Feiertags am Donnerstag zeigten sich die Anleger zurückhaltend. Vor den Feierlichkeiten mussten sie jedoch noch eine ganze Reihe an Konjunkturdaten und das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung verarbeiten.

Der Dow-Jones-Index schloss nahezu unverändert bei 35.804 Punkte, der S&P-500 legte 0,2 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite notierte 0,4 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.808 (Dienstag: 1.592) Kursgewinner und 1.488 (1.819) -verlierer. Unverändert schlossen 124 (117) Titel.

Zwei Hauptthemen haben in jüngster Zeit die Wall Street gebremst. Zum einen die Sorgen wegen der Neuinfektionen in der Corona-Pandemie und die im Gefolge verhängten Einschränkungen, zum zweiten die hohe Inflation, die länger andauern könnte als viele erwartet haben. Auf der anderen Seite haben die Unternehmen eine glanzvolle Berichtsaison hinter sich, doch dieses Thema ist weitgehend vom Tisch.

"Wir haben fantastische Gewinne erzielt, der Anleihemarkt verhält sich normal, die Inflation ist gestiegen, aber die Zinsen sind sehr niedrig", sagte Tim Holland, Chief Investment Officer bei Orion Advisor Solutions. Es falle ihm schwer, nicht optimistisch zu sein: "Solange die Zinsen niedrig sind und die Erträge wachsen, ist es sehr schwierig, nicht in Aktien zu investieren."


   Flut an Konjunkturdaten 

Bereits vorbörslich wurde das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal mitgeteilt, das minimal schwächer ausfiel als erwartet. Die Wochen-Daten zum Arbeitsmarkt zeigten hingegen Stärke. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist auf den niedrigsten Stand seit 1969 gefallen. Der Auftragseingang langlebiger Güter kam indessen schwach herein.

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich dem Michigan-Index zufolge im November etwas weniger als erwartet eingetrübt, wobei die Inflationserwartungen stiegen. Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator), das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß, stieg gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lag um 5,0 (September: 4,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Neubauverkäufe stiegen derweil weniger stark als erwartet.

Die US-Notenbanker haben bei ihrer Ratssitzung am 3. November über Inflationssorgen diskutiert, wie aus dem nun veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorgeht. Einige Notenbanker signalisierten demnach, dass sie das Programm zum Ankauf von Anleihen wegen des höheren Inflationsdrucks bereits früher auslaufen lassen wollen, falls die Notwendigkeit zur Zinserhöhung steigt.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen mit den anhaltenden Corona-Sorgen etwas nach, nachdem sie zunächst mit den vorgelegten Inflationsdaten zugelegt hatten.

Der Dollar rückte weiter vor. Getrieben wurde der Greenback von der Erwartung einer strafferen Geldpolitik. Der DXY-Dollarindex legte um 0,3 Prozent zu.

Die Ölpreise gaben leicht nach. Die führenden Erdölproduzenten Saudi-Arabien und Russland erwägen nach Angaben informierter Personen, ihre jüngsten Bemühungen zu unterbrechen, die Welt mit mehr Rohöl zu versorgen. Grund ist, dass die USA und andere Länder erklärt haben, sie würden in dem Bemühen, die Preise zu senken, einen Teil ihrer Ölvorräte freigeben. Die US-Rohöllagerbestände sind indessen unerwartet gestiegen.

Der Goldpreis zeigte sich stabil, nachdem er zuletzt aufgrund steigender Marktzinsen unter Druck gestanden hatte.


   HP mit Kurssprung - Autodesk, Gap und Nordstrom knicken ein 

HP sprangen um 10,1 Prozent nach oben. Der Computerhersteller hat für das vierte Geschäftsquartal über einen starken Anstieg der PC-Verkäufe und der Umsätze berichtet. Für die Papiere von Dell Technologies ging es um 4,8 Prozent aufwärts. Der Computerhersteller hat bei Umsatz und Nettogewinn die Erwartungen übertroffen.

Autodesk verloren 15,5 Prozent, nachdem der Software-Hersteller seine Umsatz- und Gewinnprognose nach unten genommen hat. Deere steigerten sich um 5,3 Prozent, der Landmaschinenhersteller hat Umsatz- und Ergebnisprognosen geschlagen.

Der Bekleidungseinzelhändler Gap berichtete über Lieferprobleme, da wegen Covid-19 Fabriken geschlossen und Häfen verstopft sind. Die Aktie tauchte um 24,1 Prozent ab. Nordstrom rutschten sogar um 29,0 Prozent weg. Der Einzelhändler blieb im dritten Quartal unter den Erwartungen.

Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Ohio hat entschieden, dass die Apotheken großer Einzelhandelsketten für die Opioid-Krise in zwei Bezirken des Bundesstaats mitverantwortlich sind. Walmart (+0,5%), Walgreens (-1,6%) und CVS (-1,1%) hätten illegal gehandelt.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut       +/- % YTD 
DJIA                35.804,38      -0,0%       -9,42          +17,0% 
S&P-500              4.701,46      +0,2%       10,76          +25,2% 
Nasdaq-Comp.        15.845,23      +0,4%       70,09          +22,9% 
Nasdaq-100          16.367,81      +0,4%       61,10          +27,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT       +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,64        2,4        0,62            52,4 
5 Jahre                  1,35        0,6        1,34            98,5 
7 Jahre                  1,57       -0,7        1,58            92,5 
10 Jahre                 1,64       -2,8        1,67            72,2 
30 Jahre                 1,96       -6,5        2,02            31,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 8:30  Di., 17:01 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1203      -0,4%      1,1246          1,1262   -8,3% 
EUR/JPY                129,27      -0,2%      129,19          129,51   +2,5% 
EUR/CHF                1,0463      -0,3%      1,0495          1,0503   -3,2% 
EUR/GBP                0,8406      -0,0%      0,8408          0,8425   -5,9% 
USD/JPY                115,39      +0,2%      114,88          115,00  +11,7% 
GBP/USD                1,3327      -0,4%      1,3373          1,3367   -2,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3962      +0,1%      6,3895          6,3940   -1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             57.381,51      -0,3%   56.527,26       56.948,51  +97,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %         +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,26      78,50       -0,3%           -0,24  +64,8% 
Brent/ICE               82,17      82,31       -0,2%           -0,14  +62,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %         +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.788,66   1.789,27       -0,0%           -0,62   -5,8% 
Silber (Spot)           23,54      23,65       -0,5%           -0,11  -10,8% 
Platin (Spot)          980,98     973,85       +0,7%           +7,13   -8,4% 
Kupfer-Future            4,47       4,42       +1,1%           +0,05  +26,8% 
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November 24, 2021 16:12 ET (21:12 GMT)