NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben sich am Dienstag von den deutlichen Verlusten zu Wochenbeginn wieder kräftig erholt. Der Dow-Jones-Index schloss 1,6 Prozent höher bei 35.493 Punkte, der S&P-500 legte 1,8 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite notierte 2,4 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 2.741 (Montag: 660) Kursgewinner und 638 (2.721) -verlierer. Unverändert schlossen 83 (124) Titel.

Die Ängste in Bezug auf die weitere Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante, die am Montag für deutliche Verluste an den Börsen sorgten, blieben allerdings bestehen, hieß es. Laut Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC hat sich die neue Mutante in den USA als vorherrschende Virus-Variante durchgesetzt. Dazu kommen die weltweit wieder verhängten Beschränkungen, die erneut negative Auswirkungen auf die globale Konjunkturerholung haben dürften.

US-Präsident Joe Biden plant indessen die Virus-Verbreitung durch kostenlose Schnelltests einzudämmen. Zudem soll die Unterstützung für Krankenhäuser verstärkt und die Impfungsmaßnahmen ausgeweitet werden.

Für Entspannung sorgten zudem die Entwicklungen rund um das billionenschwere Sozial- und Klimaschutzpaket von US-Präsident Joe Biden, welches auf der Kippe steht. So soll es zuletzt ein Gespräch zwischen Biden und dem demokratischen Senator Joe Manchin gegeben haben, um diesen doch noch zu einer Zustimmung zu bewegen. Diese ist entscheidend, da sich die Demokraten im US-Kongress keinen einzigen Abweichler erlauben können, wenn sie das Gesetz verabschieden wollen.

Konjunkturseitig ist das Defizit in der US-Leistungsbilanz im dritten Quartal 2021 deutlicher als erwartet gestiegen. Zudem wurde das Defizit des zweiten Quartals nach oben revidiert.


   Nike und Micron nach Zahlen mit Kurssprüngen 

Der Sportartikelhersteller Nike hat in seinem zweiten Geschäftsquartal trotz rückläufiger Umsätze in China und anhaltender Probleme in der Lieferkette Umsatz und Gewinn gesteigert und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Die Aktie gewann 6,1 Prozent.

Der Speicherchiphersteller Micron (+10,5%) übertraf mit dem Umsatz im Berichtsquartal den Konsens zwar nur leicht, lag dafür aber mit seinem Umsatzausblick etwas deutlicher über den Prognosen der Analysten. Ähnlich sah es auf der Gewinnseite aus. Die Kurse der Chipkonkurrenten AMD und Intel legten um 6,2 bzw 2,4 Prozent zu, Nvidia verbesserten sich um 4,9 Prozent.

McDonald's (+1,0%) veräußert ein erst vor drei Jahren gekauftes Startup an den Kreditkarten-Konzern Mastercard (+4,1%). Wie die Schnellrestaurantkette mitteilte, soll die Dynamic Yield Ltd durch die Übernahme beschleunigt wachsen. McDonald's wolle weiter mit Dynamic Yield und Mastercard zusammenarbeiten, um die Technologie des Unternehmens auf weitere Märkte zu bringen.

United Parcel Service (UPS) hat bei Boeing (+5,9%) 19 Großraum-Frachtflugzeuge bestellt. Die Maschinen sollen laut Mitteilung zwischen 2023 und 2025 ausgeliefert werden. Die Aktie von UPS notierte 2,3 Prozent höher.

Der Medien und Telekomkonzern AT&T (+1,2%) verkauft seine Online-Anzeigenplattform Xandr an Microsoft (+2,3%) und gibt damit seine Ambitionen auf, eine wichtige Rolle im digitalen Marketing zu spielen. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.

Der US-Elektrolastwagenbauer Nikola (+1,8%) zahlt wegen Betrugsvorwürfen eine Geldstrafe von 125 Millionen Dollar. Das Unternehmen habe Investoren über "seine Produkte, technischen Fortschritte und kommerziellen Aussichten in die Irre geführt", erklärte die US-Börsenaufsicht SEC am Dienstag.

Die Aktien von General Mills fielen um 4,0 Prozent. Der Lebensmittel-Konzern hat für das zweite Geschäftsquartal einen schwächer als erwarteten Gewinn vermeldet. Das Unternehmen verwies auf eine "beispiellose Kombination" von Kostensteigerungen und Unterbrechungen in den Lieferketten.


   Ölpreise legen kräftig zu - Dollar etwas leichter 

Mit den Ölpreisen ging es kräftig nach oben. Auslöser waren Berichte über eine Unterbrechung der libyschen Ölproduktion. Milizen haben Berichten zufolge das Ölfeld El Sharara stillgelegt. Das größte Ölfeld des Landes könne 300.000 Barrel leichtes Rohöl pro Tag liefern. Aber auch weitere Ölfelder seien betroffen. Laut der Marktstrategen von Oanda sei die Unterbrechung im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Libyen am 24. Dezember politisch motiviert.

Der Dollar-Index gab 0,1 Prozent nach. Oanda-Experte Jeffrey Halley sieht die jüngste leichte Dollarschwäche als Folge von Gewinnmitnahmen nach der Rally zuvor. Das Potenzial nach unten für den Greenback sei allerdings begrenzt, weil der Markt verwundbar bleibe mit Blick auf Schlagzeilen zur Omikron-Variante, die die Anleger immer wieder in den Dollar als sicheren Hafen treiben könnten.

Der Goldpreis gab leicht nach, lag aber weiter nahe der Marke von 1.800 Dollar. Am Anleihemarkt ging es für die Renditen weiter aufwärts. Die Rendite zehnjähriger Titel gewann 4,8 Basispunkte auf 1,47 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf leicht nachlassende Omikron-Sorgen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
DJIA                35.492,70      +1,6%      560,54        +16,0% 
S&P-500              4.649,23      +1,8%       81,21        +23,8% 
Nasdaq-Comp.        15.341,09      +2,4%      360,14        +19,0% 
Nasdaq-100          15.986,28      +2,3%      358,63        +24,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,65        2,5        0,63          53,7 
5 Jahre                  1,22        5,4        1,17          86,0 
7 Jahre                  1,39        5,3        1,34          74,3 
10 Jahre                 1,47        4,8        1,43          55,6 
30 Jahre                 1,88        2,6        1,85          23,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di., 8:25h  Mo,17:08 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1282      +0,0%      1,1282        1,1297   -7,6% 
EUR/JPY                128,73      +0,4%      128,35        128,05   +2,1% 
EUR/CHF                1,0421      +0,2%      1,0393        1,0395   -3,6% 
EUR/GBP                0,8504      -0,4%      0,8535        0,8542   -4,8% 
USD/JPY                114,10      +0,4%      113,74        113,36  +10,5% 
GBP/USD                1,3267      +0,4%      1,3219        1,3223   -2,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,3762      -0,1%      6,3788        6,3842   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             48.613,08      +3,9%   48.621,97     45.946,16  +67,3% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,46      68,61       +4,2%          2,85  +51,0% 
Brent/ICE               74,23      71,52       +3,8%          2,71  +42,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.788,29   1.790,90       -0,1%         -2,61   -5,8% 
Silber (Spot)           22,49      22,28       +1,0%         +0,22  -14,8% 
Platin (Spot)          938,28     935,55       +0,3%         +2,73  -12,3% 
Kupfer-Future            4,35       4,29       +1,3%         +0,06  +23,6% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 21, 2021 16:13 ET (21:13 GMT)